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ZEUGENAUSSAGEN

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43 Ihr habt die Zeugen gehört, ihr Herren. Bedenkt nun für euch selbst die Sache. Erwägt, ob es zwischen mir und Eratosthenes jemals eine Feindschaft, abgesehen von dieser, gegeben hat. Ihr werdet nichts finden. 44 Er denunzierte mich nicht, um mir eine Klage anzuhängen, er versuchte nicht, mich aus der Stadt zu vertreiben, er führte keinen Prozess in einer Privatsache gegen mich, er wusste nichts Schlechtes von mir, weswegen ich hätte versuchen sollen, ihn zu töten, damit es keiner erfahre. Ich konnte auch nicht hoffen, für meine Tat von irgendwoher Geld zu erhalten; manche Menschen trachten ja wegen solcher Dinge anderen nach dem Leben. 45 Es kann keine Rede sein von Beschimpfung, Streit unter Betrunkenen oder irgendeinem anderen Zwist zwischen uns. Ich habe diesen Menschen niemals gesehen, außer in jener Nacht. Warum hätte ich mich also einer solchen Gefahr unterziehen sollen, wenn ich nicht die größtmögliche Kränkung von ihm erfahren hätte? 46 Warum rief ich schließlich selbst Zeugen für meine Tat herbei, da es mir doch möglich gewesen wäre, keine Mitwisser zu haben, wenn ich ihn wirklich gegen das Recht hätte töten wollen?

47 Nach meiner Meinung hat also, ihr Herren, meine Rache nicht aus rein privaten Gründen stattgefunden, sondern im Interesse der ganzen Stadt. Wenn derartige Übeltäter sehen, was der Lohn ihrer Verbrechen ist, werden sie sich weniger gegen andere vergehen. Sie müssen sehen, dass auch ihr diese Meinung teilt. 48 Andernfalls jedoch wäre es weit besser, die bestehenden Gesetze zu streichen und andere einzusetzen, solche, die gesetzestreuen Bürgern, die auf ihre Frauen aufpassen, Strafen androhen, denen aber, die sich gegen die Frauen vergehen wollen, Straffreiheit gewähren. 49 Das wäre gerechter, als unter dem Mantel des Gesetzes den Bürgern nachzustellen. Die Gesetze fordern, dass derjenige, der einen Ehebrecher ertappt, mit ihm machen kann, was er will. Die Prozesse aber sind für die, denen Unrecht angetan wurde, gefährlicher als für diejenigen, die gesetzwidrig fremde Frauen schänden. 50 Denn ich riskiere jetzt mein Leben, mein Vermögen und alles andere, nur weil ich den Gesetzen unsrer Stadt gehorcht habe.

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