Читать книгу Tod oder tot ? Thriller - Manfred Steinbacher - Страница 11
Kapitel 7
ОглавлениеDer Botschafter arrangierte erfolgreich die Begleitung durch Ann-Katrin und sie trafen sich in dem Café, wie geplant und besprochen.
Als alle am Tisch saßen, sagte Alex zu Ann-Katrin:
"Ann-Katrin, bitte verhalte dich jetzt ganz normal, plaudere mit uns und lache oder lächle. Ok?"
Sie lächelte und nickte. Dann drehte sie sich zum Botschafter:
"Wissen sie über die Angelegenheit Bescheid?"
Der Botschafter nickte freundlich:
"Ja, er hat uns informiert."
Alex schaute jetzt Elli an, sprach aber zu Ann-Katrin:
"Ann-Katrin, du weißt wer ich bin. Ich habe dich damals halbwegs aus dem Büro geworfen, das tat mir dann aber leid. Ich habe dich gesucht und gefunden, aber du wurdest vor meiner Nase entführt. Ich habe deine Spur verfolgt und bin hier gelandet. Inzwischen weiß ich, dass das keine richtige Entführung war und wie es aussieht hast du auch keine Probleme. Deshalb meine Frage:
Ist der Auftrag erledigt oder soll ich weiter nach deinem Vater suchen."
Er lachte einmal laut, sagte etwas zum Botschafter und er zu ihm und Elli lächelte ihn so süß an, dass er fast den Faden verlor.
"Nun Ann-Katrin, was meinst du?"
Ann-Katrin versuchte normal zu bleiben, lächelte auch und nickte:
"Ich muss ihnen sagen, Anton Grindl behandelt mich sehr freundlich und nett. Ich denke er liebt meine Mutter wirklich. Nach außen hin sind wir eine glückliche Familie und ich war auch zufrieden, bis ich zufällig einen Tobsuchtsanfall von Anton mitgehört habe."
Ann-Katrin hatte bisher mit Alex gesprochen. Ellie unterbrach sie, sagte etwas und Ann-Katrin redete zu Ellie weiter:
"Anton saß mit seinem Stellvertreter in einem Besprechungsraum und telefonierte. Plötzlich warf er das Telefon an die Wand, dass es zersprang und schrie, ich weiß die Worte noch wie heute:
Dieses Arschloch, ich lass ihn in meiner Fabrik arbeiten, heirate seine Ex-Frau, versorge sein Kind und dann betrügt mich dieser Mistkerl dermaßen. Der Kerl macht eine Erfindung, so irrsinnig, da ist die Atombombe ein Dreck dagegen. Eine Erfindung, die mir und meiner Firma gehört und dann haut der Kerl ab mit allen Plänen und lässt nichts zurück.
Dann fauchte er seinen Stellvertreter an:
Ihr sucht ihn, wenn es sein muss auf der ganzen Welt. Und wenn ich ihn habe und die Erfindung, dann bring ich ihn um."
Ann-Katrin hatte Mühe, die Tränen zu unterdrücken, deshalb sagte Alex:
"Frau Volk, vielleicht sollten sie zusammen einen kleinen Spaziergang machen."
"Eine gute Idee, Herr Prien, kommen sie, Ann-Katrin, wir gehen mal die Näschen pudern."
Ann-Katrin lachte und hatte sich überwunden.
Der Botschafter grübelte:
"Haben sie eine Ahnung, um was für eine Erfindung es hier geht? Eine Erfindung, der gegenüber die Atombombe ein Dreck ist?"
"Tut mir leid, ich höre das auch zum ersten Mal. Ich hoffe, Ann-Katrin weiß noch etwas darüber."
Sie unterhielten sich noch über Belanglosigkeiten bis die Beiden wieder zurück kamen. Alex strahlte Ellie an und sie erwiderte mit einem schmalen Lächeln. Das war nicht viel, aber immerhin.
Alex sagte zu Ann-Katrin:
"Na, geht’s wieder?" Sie nickte und bestellte sich noch einen Kaffee.
"Wissen Sie, ich hatte mit meinem Vater immer Kontakt, jeden Abend per Skype im Handy oder Laptop. Meiner Mutter sagte ich nichts, sie hält nicht viel von meinem Vater, aber ich habe ein herzliches Verhältnis zu ihm und ich liebe ihn sehr. Es war schmerzlich, dass wir nur selten persönlichen Kontakt haben konnten, aber wir wollten Mutter keine Probleme machen."
Der Botschafter mischte sich ein:
"Wissen sie, was für eine Erfindung ihr Vater gemacht hat?"
"Ein bisschen. Er hat für die Raumfahrt geforscht und zwar ging es um ein Schutzschild für Raumschiffe. Wenn in der Zukunft Raumschiffe immer schneller durch den Weltraum fliegen, dann wird es immer gefährlicher, wenn sie auf Meteoriten oder sonstige Weltraumteilchen treffen. Man braucht also einen Schutzschild, damit die Teile das Raumschiff nicht treffen. Damit war er beschäftigt."
"Und er war erfolgreich oder?"
"Ja, das letzte mal, als er mich anrief war er gehetzt und in Eile. Er rief: Süße, ich habe etwas entdeckt, mein Gott, wenn das in falsche Hände gerät! Damit kann man die Welt erobern. Ich melde mich. Dann war er weg und ich habe seitdem nichts mehr von ihm gehört."
Schweigen legte sich über unseren Tisch. Dann sagte Alex zu Ann-Katrin:
"Ann-Katrin sag mir jetzt: Soll ich weiter nach deinem Vater suchen?"
"Aber ja", rief sie erregt.
Alex setzte ein Lächeln auf:
"Beruhige dich, vielleicht werden wir beobachtet."
Sie war schlau und reagierte sofort. Sie lachte laut und sagt dann zu Alex:
"Auf jeden Fall. Sie müssen ihn vor den Leuten von Anton finden. Ich will zu meinem Vater. Ich bin bald 18, dann gehe ich weg von hier und zu ihm."
Alex war sicher, dass sie beobachtet wurden. Verwanzt war Ann-Katrin nicht. Das hatte er schon überprüft. Mit einem Richtmikrofon könnte man vielleicht einen Teil der Unterhaltung aufnehmen, aber er hatte extra einen Platz neben einem Springbrunnen gewählt um das zu vermeiden.
"Ok, gut, dann mache ich also weiter. Wir sollten über Skype in Verbindung bleiben. Ich habe noch eine Bitte: Um deinen Vater zu suchen, muss ich irgendwo anfangen, aber wo? Bitte denk noch mal gründlich darüber nach und wenn dir etwas einfällt...dann könntest du vielleicht sagen, dass dich der Botschafter in die Botschaft eingeladen hat und du anrufen darfst, wenn du Zeit hast. Wäre das genehmigt, Herr Botschafter?"
Der Botschafter nickte.
"Danke ", sagte Ann-Katrin.
Dann wandte sich Alex an Ellie und auch an den Botschafter:
"Es könnte ja möglich sein, dass ihre Interessen und meine ein Bindeglied haben. Frau Volk, vielleicht könnten Sie erfragen, ob sie mir Informationen geben dürfen. Ich gebe Ihnen hier meine Nummer und würde mich freuen, von Ihnen zu hören."
Dann veranstalteten sie ein Verabschiedungs- Durcheinander, Alex sagte, dass er die Zeche übernehmen würden und sie gingen davon.
Alex hatte Harry gebeten, ein Auge auf die Umgebung zu halten und hatte ihn nicht gesehen. Plötzlich stand er vor ihm und setzte sich.
"Chef, ich habe zwar zwei verdächtige Gestalten ausgemacht und lag auch richtig, weil sie Ann-Katrin gefolgt sind. Sie waren aber zu weit weg und konnten, genauso wenig wie ich, euer Gespräch mit hören."
Sie unterhielten sich noch eine Weile, überlegten, wo sie mit der Suche anfangen könnten und entwickelten einen Plan.
Dann gingen sie zum Hotel zurück und Alex dachte an Ellie.
Der nächste Schritt sollte sein: Wer arbeitet für Anton Grindl. Wer waren die Bediensteten, wer war Wachpersonal, wer hatte direkten Kontakt mit Anton Grindl.
Das hätten sie natürlich durch aufwendige Beobachtung auch herausfinden können, aber Alex hatte ja Tako. Aber er hatte ihn nicht nur, er musste ihn auch bei Laune halten. Er hatte nicht vergessen, dass er mit seiner IT-Firma als Selbständiger recht erfolgreich war und seine Kunden betreuen musste.
Alex rief ihn an und bevor er etwas sagen konnte warf er ihm den Brocken hin...
"Hast du mir nicht neulich von dem Wundercomputer erzählt, der dir deine Arbeit unendlich erleichtern würde, wenn du ihn hättest?"
Tako war ja nicht blöd, er wusste genau um was es ging:
"Was muss ich dafür tun?"
"Nicht wenig, du weißt ja, die Sache mit der Kleinen und ihrem Vater. Da werde ich dich vermutlich nicht nur einmal brauchen."
"Alex, du weißt, wir sind befreundet und ich bin dir dankbar. Ich wurde es auch für ein paar nette Worte tun, aber...der Computer würde mir natürlich, äh, "Flügel" verleihen."
Alex sah ihn vor sich und wusste, jetzt grinst er über das ganze Gesicht.
"Ok, dann fang mal an zu fliegen."
Alex gab ihm die Aufgabe, in die Computer von Anton Grindl einzudringen und die Personalsituation genauestens zu erforschen.
Dann dachte er an Ellie und er dachte viel zu oft an Ellie.
Ein paar Tage später, er hatte wieder einmal an Ellie gedacht, meldete sich Tako und lieferte die ganze Liste mit den gesamten Akten, die vorhanden waren.
"Alex, das war nicht übermassig schwierig, die Haus-Computer sind nur normal gesichert. Grindl hat aber noch andere Computer und die sind enorm gesichert. Er muss einen wirklich guten Computerfachmann haben...mm, vielleicht auch einen Hacker. Es ist jetzt so, irgendwann und irgendwie komme ich auch da rein, aber nicht ohne Alarm auszulösen mit dem Risiko, dass man mich eventuell zurückverfolgen könnte."
"Tako, ich verbiete dir solche Risiken... Wenn wir gerade von Risiken sprechen, hast du eine Waffe?"
"Ja, aber die habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen."
"Such sie, lade dir aus dem Internet Informationen herunter, zum Beispiel, "Wie reinigt man eine Waffe" , falls sie illegal ist. Wenn nicht, dann lass das von einem Waffengeschäft machen und kauf Munition, geh in einen Schießstand, übe und trage die Waffe den ganzen Tag. Hast du dein Haus richtig abgesichert?"
"Was meinst du?"
"Ich meine mechanische Sicherungen, Alarmanlage?"
"Nicht direkt..."
"Dann tu das, Tako, unser Fall könnte vielleicht sehr gefährlich werden."
"Na gut, wenn du meinst. Das wird aber teuer..."
"Ok, ich zahle das, weil es mit meinem Fall zu tun hat... und, mein lieber Tako... ich möchte dich nicht verlieren."
Alex machte sich wirklich ein wenig Sorgen...wenn sie ihn zurückverfolgen könnten, was dann?
Dann musste er aufhören. Das Telefon meldete einen zweiten Anruf. Harry wollte ihn noch anrufen.