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15. Dezember Herbergssuche
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"Für Maria nahte in Nazareth die Zeit, wo ihr Kind geboren werden sollte. Sie floh mit Josef nach Bethlehem, da ein Engel des Herrn es so wollte. Als sie dort spät eine Bleibe suchten, wurden sie von Wirten abgewiesen, die mit barschen Worten sich daran machten, ihre Türen zu verschließen. Nachdem alle Mühe vergeblich war, ein Dach über dem Kopf zu finden, konnten sie endlich ihren Esel an einem Baum vor dem Stall anbinden. Der Stall bot ihnen einen Unterschlupf für die jetzt bevorstehende Geburt. Ochs und Esel gaben gerne etwas Wärme ab und zogen an ihrem Gurt. Das Jesuskind lag in der Futterkrippe, gebettet auf Heu und auf viel Stroh. Maria schaute ihr Kind zärtlich an, und auch der Hl. Josef war sehr froh. Maria hatte zu des Engels Botschaft „Ja“ gesagt, zu Gott, ihrem Herrn, und ihrer Flucht nach Bethlehem bis zum Stall ging voraus ein Stern.
Auch wir verhalten uns wie der Wirt, schlagen Jesus die Tür einfach zu, wollen unser „eigen Ding“ machen und dabei am besten unsere Ruh' haben`. Gott aber will mit uns durch die Tage und Jahre unseres Erdenlebens gehen. Weil Gott Mensch geworden war, kann er unsere Nöte gut verstehen. Er will eine bereite Wohnstadt in jedes Menschen Herzen finden, sich - wie die Geburt Jesu zeigt – liebend mit uns auf Erden verbinden. Gott will, daß wir uns fort entwickeln und auch Freude am Leben haben. Er will aber auch, daß wir für andere Menschen einsetzen unsere Gaben."
Die Episode der Herbergssuche entstammt dem Lukas-Evangelium. Diese Geschichte ist historisch nicht belegt, weil es im römischen Kaiserreich nie einen reichsweiten Zensus gab. Wäre es so gewesen, hätte sich Josef in der Stadt Sepphoris, die von Herodes zur Hauptstadt gemacht wurde, eintragen müssen. Vor allem wäre die Anwesenheit Marias nicht notwendig gewesen.
Aber nichtsdestotrotz hat sich daraus, eine Tradition entwickelt, die den Gedanken der Weihnacht nochmals intensiviert. Am 15. Dezember beginnt in vielen Orten und Ländern die Herbergssuche. Sie ist gleichsam eine Novene (=> 9-tägige Andacht), die demzufolge bis zum Heiligen Abend dauert.
Ein Jesuskind, eine Madonnenstatue oder ein Heiligenbild der Maria, werden unter einem Tuch verhüllt und so verborgen von der Kirche ausgehend von Familie zu Familie getragen. Dabei wird es stets von einer Laterne oder Kerze, die das „kommende Licht Gottes“ symbolisiert, begleitet. Bei der Übergabe in ein anderes Haus, wird gemeinsam eine kurze Adventsfeier abgehalten, wo ein Herbergs-Gebet gesprochen und einige Adventlieder gesungen werden. Die Herbergssuche soll eine tiefgehende Vorbereitung auf die Geburt des Herrn bewirken und den familiären Charakter des Wartens und Betens auf das Christkind fördern.