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Legende
ОглавлениеThomas war, bevor er sich Jesus angeschlossen hat und Jünger wurde, Fischer.
Im Johannes-Evangelium wird die Hingabe, die Thomas für Jesus empfand, als besonders intensiv beschrieben. Als Jesus nach Judäa zurückkehren wollte, wo Juden ihn steinigen wollten, schloss sich ihm Thomas mit den Worten an: "Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben." Dieser Satz zeigt sowohl bedingungslosen Gehorsam seinem Herrn gegenüber, als auch starke Entschlossenheit. Schließlich hatte er alles aufgegeben, warum sollte er da nicht auch noch sein Leben hingeben.
Aber diese Entschlossenheit hält er nicht durch. Als der Herr gekreuzigt wird, ist Thomas nicht dabei. Er war sehr enttäuscht, nachdem der Herr ihn, dem er bedingungslos gefolgt war, im Stich gelassen hatte, indem er sich kampflos den Feinden auslieferte?
Berühmt wurde Thomas durch seine Zweifel an der Auferstehung Jesus und sein Verlangen, handgreiflich die Auferstehung zu überprüfen. Erst nachdem Jesus ihn aufforderte, seine Wundmale zu berühren, glaubte er das Unfassbare und bekannte: "Mein Herr und mein Gott!" Damit erkannte er als erster der Jünger die göttliche Natur Christi.
Jesus sagte zu ihm: „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Wohl gerade als Zweifelnden haben Volksfrömmigkeit und Legende ihn so nahe an Jesus herangerückt, dass er sogar in vielen Schriften als dessen Zwillingsbruder angesehen wird, als Jesus in Aussehen und Schicksal ähnlich.
Der Legende nach erschien ihm Christus und forderte ihn auf, dem Boten Abbanes des Königs Gundisar nach Indien zu folgen, da der König sich einen Palast in römischer Bauweise erbauen lassen wollte und dafür den besten Baumeister suche. Nach Indien unterwegs wurde Thomas eingeladen, an der Hochzeit einer Königstochter teilzunehmen. Eine hebräische Musikantin wiederholte für Thomas einen Hymnus in der Muttersprache, worauf der Mundschenk ihn ohrfeigte. Thomas prophezeite daraufhin die eintretende Strafe: Löwen rissen den Mundschenk am Brunnen, ein Hund brachte die Hand, die den Glaubensboten geschlagen hatte. Das Brautpaar bekehrte sich und wurde gesegnet. Bei Gundisar angelangt, zeichnete Thomas dem König den gewünschten Palast und erhielt große Schätze zum Bau. Er verteilte diese aber während der Abwesenheit des Königs an die Armen, predigte und bekehrte Unzählige. Dem empörten König, der daraufhin Thomas in den Kerker warf, erschien sein vor kurzem verstorbener Bruder. Er erklärte ihm, dass Thomas für ihn im Jenseits einen noch viel prächtigeren Palast errichtet hätte. Gundisar bekehrte sich und Thomas frei ließ, der in noch fernere indische Gebiete zog, um die Leute auch dort zu bekehren.
Vornehme Frauen eines anderen Herrscherhauses wurden von Thomas bekehrt, der König aber ließ ihn gefangen setzen und mehrfach martern. Er wollte ihn zwingen, den Sonnengott anzubeten. Thomas sprach den im Standbild verborgenen Teufel an und das Bronzewerk zerschmolz wie Wachs. Der wütende Oberpriester durchbohrte Thomas danach mit seinem Schwert. Der König aber ließ ihn ehrenvoll begraben.