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20.Central Park West (New York, USA) – 9. Oktober, 01:18 Uhr Ortszeit

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Jessica Brown blickte erschöpft aber glücklich durch die große Fensterfront auf die vielen tausend Lichter der Hochhäuser südlich des Central Park. Schweißperlen glitten ihr langsam über den Rücken und erfüllten ihren mit allen Vorzügen einer achtundzwanzigjährigen New Yorkerin ausgestatteten Körper mit einem wohligen Schauer. Ihr Kopf folgte sanft dem Rhythmus des gleichmäßigen Auf und Ab seines Brustkorbs. Seine Brusthaare kitzelten ihr an der Nase. Sie hätte noch stundenlang so da liegen können. In der verlässlichen Gleichmäßigkeit seines Herzschlags und den ruhigen Atemzügen gefangen. Ihren Körper erfüllte eine angenehme Mattigkeit und Befriedigung. Doch zum Ein­schlafen war sie, wie jedes Mal nachdem sie mit ihm geschlafen hatte, zu aufgewühlt. Immer wieder stellte sie sich vor, wie ihr Leben an der Seite von Edward Lawrie aussehen würde. Nicht nur, dass er Geld hatte und sie sich alles leisten konnten, was die Metropole zwischen Hudson und East River zu bieten hatte. Sie liebte Eddie, wie sie ihn liebevoll nannte, auch bedingungslos und wäre zu fast allem bereit gewesen, wenn sie ihn nur für immer an sich binden konnte. Doch manchmal, wenn er wieder einmal keine Zeit für sie hatte oder nur von seinen Geschäften sprach, fürchtete sie, dass er der Firma und seinem Erfolg alles unterordnen würde – auch seine Beziehung zu ihr. So lag sie lange wach und grübelte.

In der Ferne erleuchteten einzelne Gewitterblitze den verhangenen Nacht­himmel über den Türmen der Wolkenkratzer. Ein dumpfes Grollen drang immer stärker aus der Ferne herüber und Edward Lawrie begann langsam, wieder wach zu werden. „Jess, was liegst Du denn schon wieder wach“, murmelte er im Halbschlaf.

„Ich habe über uns nachgedacht, Eddi!“, erklärte sie hellwach und sah ihn dabei vielsagend an.

„Ach Jess. Das wird sich schon alles finden. Schlaf’ jetzt! Du hast doch morgen auch wieder einen langen Tag.“

„Nicht morgen“, antwortete Jessica provozierend. „Mein Chef ist doch auf Dienstreise!“

„Ach ja, wo ist er noch gleich hin?“, fragte er schläfrig und blinzelte sie dabei aus einem Auge an.

„Er ist nach Moskau und anschließend nach Saudi Arabien.“

„Ach, das ist ja interessant.“ Lawrie stemmte seinen Oberkörper hoch und blickte Jessica tief in die Augen. „Was für Geschäfte macht er denn dort?“

„Öl!“, antwortete Jessica Brown knapp. „Er macht immer noch in Öl.“

„Ja, das weiß ich doch. Aber hast Du eine Ahnung, an was für Geschäften er genau dran ist?“

„Keine Ahnung. Er ist in dieser Beziehung in letzter Zeit sehr ver­schlossen und geheimnisvoll“, erklärte Jessica, die sich inzwischen aufgesetzt hatte und ihren Oberkörper in das seidene Bettlaken einge­wickelt hatte. „Der große Konferenzraum – dort arbeitet er. Er ist immer verschlossen. Ich komme alleine gar nicht hinein. Nur, wenn er im Büro ist…“

Edward Lawrie war auf einmal hellwach: „Das klingt aber nach vielversprechenden Geschäften.“ Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. „Kannst Du mir nicht mal einen Tipp geben, Jess. Ich könnte ein paar lukrative Investitionsideen gerade gut gebrauchen.“ Lawrie sah seine Geliebte erwartungsvoll an. Jessica Brown fühlte einen kalten Schauer. „Ich kann Dir nichts versprechen, Eddi“, erklärte sie kühl und küsste ihn. Dann griff sie nach dem Champagner auf dem Nachttisch und leerte das Glas in einem Zug.

Sustainable Impact

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