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Von Jesus und den Aposteln ins Mittelalter

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Nach knapp 300 Jahren Untergrundarbeit und Verfolgung feierten die Christen im Jahr 313 nach Christus einen sensationellen Erfolg: Mit dem »Mailänder Toleranzedikt« legalisierte der römische Kaiser Konstantin (Kaiser von 306 bis 337) das Christentum. Es war nun nicht mehr verboten, Christ zu sein, und außerdem durfte man nun seinen Glauben öffentlich praktizieren.

Und der Siegeszug des Christentums setzte sich fort: Unter Kaiser Theodosius (Kaiser von 379 bis 395 nach Christus) wurde das Christentum im Jahr 380 Staatsreligion des Römischen Reiches. Theodosius war aber auch der letzte römische Kaiser über das gesamte Römische Reich. Es zerfiel in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich. In den nächsten Jahrhunderten folgte der Ansturm der Hunnen auf Europa, der die sogenannte Völkerwanderung auslöste. Die Germanen (also die »Deutschen«) zog es schon damals über die Alpen nach Süden. Unter dem Druck der Goten, dem Überfall der Vandalen auf Nordafrika und dem Einfall der Langobarden in Italien zerbrach das Weströmische Reich im Jahre 476.

Das Oströmische Reich mit seiner Hauptstadt Byzanz (oder Konstantinopel, heute Istanbul) konnte sich noch 1.000 weitere Jahre behaupten. Doch inzwischen war als neue Macht in Afrika und Europa der Islam entstanden. Die Kirchen Nordafrikas verschwanden ab dem 7. Jahrhundert. Konstantinopel wurde erst 1453 von den Osmanen (»Türken«) erobert und mit dem Fall Konstantinopels verschwand auch das Oströmische Reich. Die Grenze zwischen Islam und Christentum verlief von nun an auf dem Balkan.

Währenddessen hatten sich im westlichen Teil des ehemaligen Römischen Reiches die Franken unter König Chlodwig (466–511) behauptet. Mit all seinen Soldaten trat Chlodwig dann 496 zum Christentum über. Seine Dynastie, die Merowinger, wurde später von den Karolingern abgelöst. Im Jahr 800 wurde Karl der Große von Papst Leo III. zum römischen Kaiser gekrönt. Das begründete einen jahrhundertelangen Konflikt: Die Päpste waren der Meinung, dass sie Kaiser, die sie krönen, auch wieder absetzen könnten. Die Kaiser sahen das natürlich ganz und gar nicht so. Das ganze Mittelalter über bestand nun der Konflikt, dass die Kirche durch den Papst die weltlichen Herrscher regieren wollte, die weltlichen Herrscher dem Papst aber meist nur geistliche Macht zugestehen wollten. Für die Päpste hatte das weitreichende Folgen.

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