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Das Fegefeuer (lateinisch purgatorium, Ort der Reinigung)

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Der Glaube an eine Art »Zwischenaufenthalt« der Toten wurde notwendig durch die katholische Ansicht, dass niemand in den Himmel kommen kann, der unrein ist. Wenn aber jemand zwar in der Gnade Gottes, aber ohne volle Vergebung der Sünden starb, war er eben noch nicht ganz fit für den Himmel. Von einem Zwischenaufenthalt der Verstorbenen gab es zwar auch in der frühen Kirche schon vage Ideen, aber erst Papst Gregor I. (der Große, Papst von 590 bis 604) baute das konkret in die katholische Glaubenslehre mit ein.

Bis zur Zeit von Martin Luther im 15. Jahrhundert war das System des Fegefeuers so weit ausgeklügelt, dass den Hinterbliebenen genau gesagt werden konnte, welche Gabe oder welches Gebet den verstorbenen Angehörigen wie viele Jahre im Fegefeuer ersparte. Letztendlich entzündete sich am Fegefeuer und dem damit verbundenen Handel mit der Vergebung der Sünden (Ablasshandel) der Protest Martin Luthers.

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