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Kapitel 8

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Leni betrat die Polizeiwache und steuerte direkt auf die Theke zu.

„Guten Tag Herr Lindemann, guten Tag Herr Berger“, grüßte sie die beiden diensthabenden Schutzpolizisten, die hinter ihren Schreibtischen saßen und Papierkram erledigten.

Johann Berger hob den Kopf, dann lächelte er.

„Guten Tag Frau Lindner, wie geht es Ihnen?“, fragte er und erhob sich. „Sie wollen sicher zu Ihrem Bruder, oder?“

„Ja, in der Tat, da will ich hin“, antwortete sie. „Bleiben Sie ruhig hier, ich kenne den Weg“, fügte sie an, als Johann Berger Anstalten machte, sie zu begleiten.

Leni trat durch die Verbindungstür, die weit offen stand. Ihr Bruder saß an seinem Schreibtisch und beschrieb eifrig einige Blätter Papier. Gerade war er fertig geworden und warf den Stapel Blätter, den er beschrieben hatte, in seinen Ablagekorb. Dann seufzte er erleichtert.

„Hallo Norbert“, begrüßte sie ihn, „hallo Herr Rademacher“, fügte sie dann noch, an Axel gewandt, hinzu.

„Hallo Leni“, antwortete ihr Bruder, „was kann ich für dich tun? Willst du ein Verbrechen melden?“, fügte er dann noch lächelnd hinzu.

„Nein Norbert, ich bringe dir etwas Kühles zum Trinken. Bei der Hitze wirst du das gut gebrauchen können. Für Sie habe ich auch etwas dabei, junger Mann“, wandte Leni sich dann an Axel.

Schwungvoll stellte sie jedem der Männer eine große Flasche Limonade auf den Schreibtisch. Die Flaschen waren eiskalt und Norbert Gerber schenkte sich gleich ein großes Glas voll ein. Er trank es in einem Zug aus.

„Ah“, sagte er dann und stellte das leere Glas ab, „das hat gut getan. Danke, Leni“, fügte er dann noch hinzu.

Auch Axel hatte gleich einen Schluck getrunken und bedankte sich nun ebenfalls bei Leni.

„Das ist sehr nett von Ihnen, Frau Lindner“, sagte er.

„Bitte nennen Sie mich Leni, das tut jeder hier“, antwortete sie ihm.

„Ohh, … ja, danke, Leni“, stotterte er dann und wurde ein wenig rot.

Leni trat jetzt unter den Türrahmen und wandte sich an die beiden Schutzpolizisten.

„Wollen Sie auch eine eisgekühlte Limonade, Herr Lindemann, Herr Berger?“, fragte sie die beiden.

Diese sagten natürlich nicht nein und Leni förderte zwei weitere Flaschen Limonade aus ihrer geräumigen Handtasche.

„Ach, übrigens, bevor ich es vergesse, Norbert, ich soll dir von den Mädchen ausrichten, dass sie vermuten, dass Lukas und Simon in den Wald gegangen sind. Sie wollen sie dort suchen.“

„Waaas? Wissen sie denn nicht, dass dort einige Wilddiebe ihr Unwesen treiben?“, fragte der Kommissar.

„Doch, das wissen sie, aber sie wollen trotzdem hingehen und die beiden suchen. Sie meinten, sie seien ja zu viert und da könne nichts passieren. Du solltest ein Auge auf sie haben, Norbert, nicht dass sie wieder in etwas hineingeraten.“

„Das war doch klar, Chef, dass die Mädchen das ignorieren. Ich habe auch schon mit ihnen gesprochen und gesagt, dass sie auf keinen Fall in den Wald gehen sollen.“

„Wie kommen die Mädchen eigentlich darauf, dass die Jungen im Wald sind?“, fragte der Kommissar.

„Ich habe ihnen gesagt, dass ich zufällig gehört habe, wie Lukas und Simon davon gesprochen haben, in den Wald zu gehen, weil es dort kühler ist und sie verschiedene Dinge sammeln können“, setzte nun Leni ihren Bruder ins Bild.

„Hm …“, brummte der Kommissar, „du hast ihnen den Floh ins Ohr gesetzt, Leni.“

„Ihre Schwester hatte es mir vorher schon in der Eisdiele erzählt, Chef“, warf jetzt Axel ein, „ich habe sie dort getroffen.“

„Wie dem auch sei, Norbert“, sagte Leni resolut, „du musst etwas unternehmen. Am besten schaust du mit deinem jungen Kollegen einmal im Wald nach.“

Kommissar Gerber wollte erwidern, dass er der Kommissar war und nicht sie, ließ es aber lieber bleiben, denn er konnte sich Lenis Reaktion darauf gut ausmalen.

So sagte er nur: „Ja, wir werden uns darum kümmern. Danke, für die Information, Leni.“

Leni wandte sich nun zum Gehen und verabschiedete sich von ihrem Bruder und Axel, ebenso von den beiden Schutzpolizisten, die ihr noch einmal für die eisgekühlte Limonade dankten. Sie verließ die Wache und schlug den Weg nach Hause ein.



Die Kichererbsen jagen die Wilddiebe

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