Читать книгу Die Kichererbsen jagen die Wilddiebe - Marianne Christmann Fuhr - Страница 7

Kapitel 5

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Gerade als die Freundinnen aufbrechen wollten, sahen sie Axel Rademacher auf die Eisdiele zusteuern. Er hatte sie bereits gesehen und kam nun auf sie zu.

„Hallo ihr vier“, sagte er salopp, „wart ihr schon in der Eisdiele oder wollt ihr noch rein?“

„Wir haben bereits ein Eis gegessen und uns jetzt hier am Brunnen noch etwas abgekühlt“, antwortete ihm Lena.

„Ich hole für das Polizeirevier und für den Kommissar und mich eine Ladung Eis. Das ist das Beste, das man bei der Hitze machen kann.“

„Die Eisdiele ist brechend voll, da müssen Sie wahrscheinlich etwas warten“, informierte ihn nun Sara.

Axel grinste.

„Das macht nichts“, sagte er dann, „dort ist es wenigstens angenehm kühl. Bei uns sind die Ventilatoren kaputt und man kommt sich vor wie in einem Treibhaus.“

„Warum beantragen Sie denn keine neuen Ventilatoren?“, wollte nun Tina wissen.

„Das haben wir schon, aber es dauert eine Weile, bis sie geliefert werden. Kommissar Gerber meinte, im Winter bräuchten wir sie nicht mehr.“

Die Mädchen lachten. Sie konnten sich lebhaft vorstellen, wie Kommissar Gerber über den defekten Ventilator wetterte.

„Ach übrigens, gut, dass ich euch hier treffe. Momentan solltet ihr nicht in den Wald gehen“, sagte Axel.

„Warum denn?“, fragte Anne.

„Wir haben vorhin eine Meldung bekommen, dass sich ein paar Wilddiebe im Wald herumtreiben. Sie haben einige Fallen gestellt, um Tiere zu fangen, Kaninchen und Rehe. Zum Glück hat der Förster die meisten davon gefunden und entschärft. Aber es kann durchaus sein, dass immer noch welche vorhanden sind.“

„In unserem Wald? Hier in Laubheim?“, fragte Tina entsetzt.

„Ja, der Förster hat sogar zwei von ihnen gesehen, aus der Ferne und nur ganz kurz. Seid also vorsichtig und geht nicht in den Wald“, sagte Axel noch einmal mit Nachdruck.

Dann verabschiedete er sich und betrat die Eisdiele. Die Mädchen blieben am Brunnen zurück und sprachen einige Minuten nicht.

„Wir müssen herausfinden, ob das stimmt“, meinte jetzt Anne.

„Ja, genau, sonst können wir uns nicht mehr in der Grillhütte treffen“, fügte Lena hinzu.

„Vielleicht haben die ja schon unser Hauptquartier entdeckt und in Beschlag genommen“, sagte Sara nachdenklich.

„Das wäre ja katastrophal“, warf Tina ein.

Während die Mädchen noch über diese Neuigkeiten nachdachten, klingelte Lenas Handy. Sie schaute nach, wer es war.

„Meine Mutter“, sagte sie.

„Hallo Mama, was gibt es?“

„Hast du Lukas gesehen?“, fragte Frau Schilling.

„Ja, er und Simon waren vorhin in der Eisdiele und haben sich jeder ein Eis geholt. Sie wollten sich dann nach draußen an den Brunnen setzen. Aber als wir kurz darauf hinauskamen, waren sie nicht mehr da. Wo sie hin sind, weiß ich nicht. Vielleicht bei Simon?“

„Nein, da sind sie nicht. Ich habe bereits mit Monika gesprochen. Sie hat Simon auch schon gesucht. Vielleicht weiß ja Laura etwas.“

Monika war Simons Mutter.

„Laura hat ihn auch nicht gesehen, ebenso wenig Olli. Wir haben gerade vorhin mit ihnen gesprochen. Warum suchst du Lukas denn?“

„Wir haben von Philipp Lindemann erfahren, dass im Wald Wilddiebe sein sollen und ich mache mir einfach Sorgen, ob die beiden vielleicht in den Wald gegangen sind.“

„Nicht dass ich wüsste. Wahrscheinlich stromern sie nur irgendwo herum. Die sind bestimmt bald wieder da.“

„Na gut. Aber wenn du ihn siehst, sag ihm, er soll gleich heimkommen, ja?“

„Ja, mach ich. Mach dir keine Sorgen, Mama.“

Lena beendete das Gespräch. Da sie den Lautsprecher angestellt hatte, hatten ihre Freundinnen das Gespräch mithören können. Nun diskutierten sie darüber, wo die Jungen sein konnten.

„Bestimmt sind sie am Baggersee und sehen den Arbeitern zu“, meinte Anne.

„Oder vielleicht ins Kino“, schlug Tina vor.

Die Freundinnen diskutierten hin und her. Sie waren so in ihr Gespräch vertieft, dass sie nicht bemerkten, wie eine mittelgroße, leicht mollige Frau mit hellbraunem Haar, das schon von einigen grauen Strähnen durchzogen war, auf sie zukam. Sie bemerkten die Frau erst, als sie direkt vor ihnen stand.

„Guten Tag, ihr vier“, sagte diese.

Die Mädchen sahen sie an.

„Guten Tag, Frau Lindner“, grüßte Sara und die anderen sagten ebenfalls ‚guten Tag‘.

„Ich habe euer Gespräch zufällig gehört und den jungen Mann vom Kommissariat in der Eisdiele getroffen. Du suchst deinen Bruder, Lena?“

„Meine Mutter sucht ihn. Er und Simon sind noch unterwegs.“

„Ich habe die beiden vorhin gesehen, als sie hier am Brunnen saßen. Nachdem sie ihr Eis gegessen hatten, sind sie in diese Richtung gegangen“, sagte Leni und zeigte mit der Hand in die Richtung des nördlichen Waldes.

„Ich habe gehört, dass sie in den Wald gehen wollten, weil es dort kühler ist und sie auch etwas sammeln wollten.“

„Was? Sind Sie sicher, Frau Lindner?“, fragte jetzt Lena.

„Ja, natürlich. Ich kenne die zwei Jungen – übrigens sehr reizende und freundliche Buben – und ich höre ausgezeichnet.“

„Hat Ihnen Axel erzählt, dass …“, begann Anne aber Leni unterbrach sie.

„Ja, hat er. Ich habe ihm auch sofort gesagt, dass ich die Jungen gesehen habe und sie in den Wald wollten.“

„Dann gehen wir hin und suchen sie“, sagte Lena entschlossen und ihre Freundinnen nickten.

„Es sollen sich dort einige zwielichtige Gestalten herumtreiben“, meinte Leni, „das ist recht gefährlich, was ihr da vorhabt.“

„Wir sind zu viert, machen Sie sich keine Sorgen. Aber sagen Sie bitte Axel und auch Kommissar Gerber, dass wir in den Wald wollen und die beiden suchen“, sagte Sara.

„Ich muss sowieso noch im Kommissariat vorbei. Bei dieser Gelegenheit werde ich meinem Bruder sagen, dass ihr die zwei Jungen im Wald vermutet und sie suchen wollt. Seid aber bitte vorsichtig.“

„Natürlich, Frau Lindner, wir sind immer vorsichtig“, versicherte ihr nun Anne.

„Nun ja“, meinte diese, „vielleicht solltet ihr von der anderen Seite her in den Wald gehen, vom Kino aus. Dann könntet ihr auch gleich überprüfen, ob eure Hütte noch unentdeckt ist.“



Die Kichererbsen jagen die Wilddiebe

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