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Aufstieg zum Erzengel

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Mit großen Augen starrte Nummer 23 auf Üna und dem Dolch neben sich. Der Gesang der Engel wurde lauter und drängender.

Welchen Schritt sollte er setzen?

Wut stieg in ihm auf. Wut, auf das Schicksal, das ihm wieder einmal auf eine harte Probe stellte. ‚Warum ausgerechnet Üna?!?‘, konnte er nicht fassen.

Er befürchtete schon länger, dass sein “Fluch“, wie er es nannte, wieder zuschlagen würde. Doch dass er in dieser Form auf ihn zukam, damit hatte er nicht gerechnet. Er wollte auf keinen Fall den Orden verlieren, es war das Beste, das ihm in seinem Leben widerfahren ist. Aber er konnte doch nicht Üna töten! Oder doch?

In seinem Körper herrschte ein mächtiger Kampf. Welchen Weg sollte er wählen? Die innere Anspannung zerrte an seinen Kräften. Bei jedem Atemzug entschied er sich für den anderen Weg. Er war hin und hergerissen. Wie sollte er sich entscheiden? Auf der einen Seite die Engel, auf der anderen seine heimliche Liebe!

Er fühlte sich überfordert und machtlos. Dieser Kampf löste einen inneren Druck in ihm aus, der ihn an die Grenzen seiner physischen und psychischen Kräfte trieb. Doch plötzlich kamen ihm die Worte in Erinnerung: „Dies ist eine Verräterin. Sie hat ihren Eid gebrochen und wollte uns auffliegen lassen.“

Sein Herz raste und er atmete mehrmals tief durch. Nun wusste er, was er tun musste, und sah es ganz klar vor sich: ‚Üna wollte uns verraten! Sie ist eine Verräterin! Jeder Verrat fordert Vergeltung!‘

Voller Entsetzen bemerkte die Frau panisch, was auf sie zukam. Todesangst stieg in ihr auf! Sie wehrte sich noch mehr und versuchte sich mit aller Kraft aus der Umklammerung zu befreien. Doch sie hatte keine Chance!

Mit aufgerissenen Augen starrte, sie auf den Engel ihr gegenüber. Wie in einem Wahn nahm dieser den Dolch entgegen, hielt ihn hoch und brüllte laut. Dann holte er aus!

Sie schloss ihre Augen und drehte sich weg, während sie den Stich spürte.

Der Gesang wurde immer lauter und eindringlicher, nachdem die Frau zusammengebrochen war und weggezehrt wurde.

Nummer 23 drehte sich beiseite und sah in die Menge vor sich. Ein unglaubliches Gefühl breitete sich in ihm aus. Seine Hand, in der er noch immer den blutigen Dolch hielt, zitterte sichtlich. Doch er hatte es hinter sich gebracht. Er spürte eine angenehme Leere in sich aufsteigen. Der innere Druck war wie verflogen.

„Knie nieder und trinke!“, brüllte die raue Stimme befehlend und der Stolz in dessen Stimme war nicht zu überhören.

Nummer 23 genoss den Augenblick noch etwas, bevor er den Befehl ausführte. Der weibliche Engel reichte ihm eine weitere Schale und er leerte sie in einem Zug. Sofort bemerkte er an dem Geruch des Trunkes, was bald folgen würde. Doch es war ihm egal. Er hatte sich richtig entschieden. Dies war die Stunde seines Triumphes!

Dem weiblichen Engel wurde eine brennende Fackel gereicht. Diese hielt sie zu Boden. Wie von Zauberhand verbreitete sich eine Feuersbrunst um Nummer 23 und umschloss ihn wie ein Ring aus Feuer. Die Flammen loderten wild und hoch, dennoch befanden sie sich weit genug von ihm entfernt. Der Gesang wurde noch lauter und rhythmisches Trommeln setzte ein.

„Erhebe dich aus dem Feuer Gottes, Erzengel Uriel!“, schallte die Stimme erneut durch die heiligen Hallen der Engel, und setzte fort: „Nun bist du ein Erzengel, mit den besten Voraussetzungen zu einem Engel aufzusteigen … zu einem ENGEL DER APOKALYPSE!

Dann werden wir aus dem Schatten treten und im Licht erscheinen ... heller als der strahlendste Stern … die sieben Siegel werden gebrochen … die Posaunen werden erklingen … die Prophezeiung wird erfüllt … und die frevelhafte Menschheit wird verdammen!“

Bei den letzten Worten wirkte das Gift in ihm und er konnte sich nicht mehr wehren. In seinem Inneren herrschte große Euphorie, dennoch stürzte sein Körper zur Seite und er blieb bewusstlos liegen.

Mao und das Vermächtnis von Atlantis

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