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IRGENDWANN ISCH SCHLUSS

Grad wenn 's am scheenschta isch, no muss mr geha.

Dr Haussega zwischa meiner Mama und dr Esslinger Oma hot sich nach dem Roller-Schtreit net wieder eipendelt. Mei Oma hot ganz genaue Vorschtellunga, wie 's in ihrem Haus zu laufa hot und mei Mama will halt so schaffa, wie ihr des passt.

Mei ander Oma, also d'Mutter von meiner Mama, hot zu meiner Mama gsagt: "Zwoi Generationa unter oim Dach, des dut selta gut. D'Jugend braucht Abschtand und will nach ihrer Fasson leba. Und außerdem: Du und d'Irmgard, des isch wie Hund und Katz. Also, do braucht mr net schtudiert han, um des zu merka."

D'Mama und I sin nämlich in de letzschde Wocha vor de Feria oft zur andera Oma nach Schduagart gfahra. Oimol in dr Woch hemmer uns ins Zügle neigsetzt und in Nullkommanix sin mr scho am Hauptbahnhof gwesa. Von dort aus ko mr mit dr Schtroßabahn fascht vor d'Haustür von dr Oma fahra. An denne Nachmittage isch mei Mama ganz glücklich, weil se sich mit ihrer Mutter gut verschteht.

Die kloine Ausflügla hen meiner Mama zwar gutdoa, aber dr Alltag, dahoim in Esslinga, natürlich net verändert. Wenige Tag nach dem Schtreit wega meim Roller, hot 's wieder an Zsammaschtoß geba. Um d'Kehrwoche isch 's mol wieder ganga, glaub I, oder ums Abhänga von dr Wäsch. I woiß nemme so genau. Auf jeda Fall isch 's meiner Mutter no z' bunt worda. Sie hot no am selba Abend meim Vadder deutlich gsagt, dass se 's nemme länger aushält. Sei' Mutter dät immer ebbes zum Aussetza han an ihr und sie wollt jetzt amol ihr eigas Leba leba und koin mehr, wo ihr schtändig neischwätzt. Sie hätt 's wirklich lang ausghalta und sie wollt mi au net mittla im Schuljohr aus ellem rausreißa, und grad sei ja au frisch renoviert worda, aber sie könnt oifach nemme.

I han des mitkriagt, obwohl die zwoi scho versucht hen, leis zu schwätza. I han halt a Gschpür für wichtige Dinge und ebendarum war I grad im Flur und bin schnell schtehablieba, als se in dr Küch beratschlagt hen, wie 's jetzt weiter goht.

"Wolfgang, du musch zu mir halta!", hot mei Mama gsagt.

"Ja, scho, Annemarie. Aber übertreibsch du net vielleicht a bissle?" Dass des mei Mutter auf'd Palme brocht hot, hot mr an dr Lautschtärk von ihrer Antwort ghört. "Wolfgang, I sag 's dir jetzt im Guten: So goht 's net weiter! Du drücksch di vor ra Entscheidung und schtellsch di net auf mei Seit. Und I möcht di amol höra, wenn dir dauernd wer verzähla dät, wie du dei Gschäft zu macha hosch. Wolfgang, I halt 's nemme aus. I bitt di wirklich dringend: Lass dir was eifalla und bitte bald!"

A paar Wocha han I koine Geschpräche zwischa meine Eltern mehr mitkriagt. Aber I muss zugeba, I war au sehr beschäftigt und han gar nemme dra denkt ghet, an des ganze Zeug. Denn in dr Schul war viel los, weil 's Schuljahr zu Ende ganga isch und mit dr Renate und dr Verena han I jede Menge Verabredunga ghet. Die zwoi hen nämlich seit neueschtem au Gfalla ananander gfunda und deswega könna mir au zu dritt was zsamma unternehma.

Und weil I eba so ganz mit meine eigene Sacha beschäftigt gwesa war, hot mi mei Mutter ganz kalt verwischt, als se mir vor zwoi Wocha die Neuigkeita verzählt hot. Sie hot mi overhofft beiseite gnomma und no hot sich zeigt, dass es doch weiterganga isch, in dera Sach, au wenn I nix mehr mitkriagt han. "

I muss dir jetzt was verzähla, Marie", hot se gsagt. "'s wird sich einiges ändra. Des hoißt, mir werda wegzieha. Woisch Marie, du hosch ja mitkriagt, wie wenig d'Oma und I uns vertraga. I han die Schtreiterei so satt. Aber jetzt kriaga mir Abschtand und I hoff, dass des uns hilft. I han nämlich da Papa gebeta, dass er sich a neues Gschäft, bissle weiter weg, sucht und I bin saumäßig froh, dass dr Papa endlich vorwärtskomma isch und a neue Schtell gfunda hot. 's isch sogar relativ schnell ganga. Er hot an scheena neua Poschta gfunda, in Pegnitz. Des isch leider viel weiter weg, als mir uns ausdenkt hen. So oder so, mir wolla da Umzug so schnell wie möglich macha. Und bin I do guter Dinge, denn dei Vater schafft nämlich jetzt bei ra Schpedition. Do sitza mir ja an dr Quelle, was des Organisiera von ma Umzug betrifft."

Hui, han I denkt: Jetzt goht elles aber ganz fix. A Glück, dass I scho vor a paar Wocha mitkriagt han, dass do was am Laufa isch. Sonscht wär I jetzedle aus elle Wolka gfalla. Dass die Erwachsene au immer so a Heimlichtuerei veranschtalta müssa.

I han natürlich Verschtändnis für mei Mama. Aber I hätt gar net wegzieha wolla. Weil grad isch 's für mi no scheener worda, mit meine Mädla. Und jetzt goht 's au no nach Bayern. Auweia han I denkt, wie des wohl wird? Weil, do schwätzt mr gar koi Schwäbisch. Und wie soll des werda, ohne d'Renate und ohne d'Verena?


Aber I mog mei Mama sehr und sie hot mir in letzschder Zeit arg leiddoa. Sie isch immer trauriger worda und daghanga wie 's Kätzle am Bauch. I mog au mei Oma, aber sie isch halt anders wie mei Mama. Mei Mama sieht viele Dinge locker. Ob se am Montag wäscht oder am Freitag. Oder wann mr d'Kehrwoch macht. Mei Oma isch halt a ganz G'naue. Elles muss so gmacht werda wie immer und genau zu dem von ihr beschtimmta Zeitpunkt.

Mei Vadder isch, während mi mei Mutter beiseite gnomma hot, zu seine Eltern nunter und hot ihne gebeichtet. Als er wieder von de Großeltern zrückkomma isch, war er bissle zerrupft. D'Oma dürft 's ihm net oifach gmacht han. Mei Mama hot 'n in da Arm gnomma und mi dazuzoga und gsagt, dass mir drei zsamma des elles wunderbar nokriaga werda und dass mir gut au auf eigene Füß schteha könna.

Und no isch 's vollends richtig schnell ganga. Mei Mama isch gut im Organisiera. Sie hot mit dera Schpedition, wo mei Vadder demnächscht zum Schaffa afängt, elles ruckzuck vereinbart ghet. Dass die mit ma große LKW komma und was die elles transportiera müsse und so weiter. Und sie hot Kischta und Papier für unser Gschirr und unsre Gläser und meine Schpielsacha und Bücher und überhaupt elles organisiert. Mir mussta elle drei packa und d'Schränk ausräuma. Heiliger Bimbam, des war a Schafferei! Gut, dass d'Feria seit a paar Tag agfanga hen.

Heut am Samschtag war dr Umzug. Die Umzugs-Kerle hen ganz schee schleppa müssa, weil meine Eltern hen sich im letzschda Johr an Haufa neues Zeug agschafft. Und des musst jetzt elles mit. Des Aufregendschte war unser Wohnzimmer-Schrankwand. Die isch mordsmäßig groß und breit und die teuerschte Neuanschaffung gwesa, als mir zu de Großeltern zoga sin. Aber dr Chef von de Umzugsmänner hot erklärt, dass mr die Schrankwand net wieder in elle Einzelteile zerlega könnt. 's dät die Gefahr beschteha, dass die Brettla beim Auseinanderschrauba hee ganga däta. Damit des Riesading trotzdem mitumzieha konnt, hen die Möbelpacker so an Möbelaufzug dabei ghet. Des hot ausgseha, wie a Leiter mit fahrbarem Tischle. Oglaublich: Unser Riesaschrank, in vier kloinere Schtückla zerlegt, isch von de Männer durch 's Fenschter auf des Tischle ghoba und festgschnallt worda und dann mit viel Gerufe und Geschaukel an dera Leiter entlang nach unta gfahra. Des war a Schpektakel: Ganz viele Nachbarn sin auf d'Schtroß komma und hen ogeniert und mit offenem Mund zuglotzt. "Allerneueschte Technik", hot dr Chef von denne Umzugsmänner zum Publikum gsagt und mei Vadder war mächtig schtolz, in so ra klasse Firma azufanga.

Marie und ihre Abenteuer

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