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BADA UND WÄSCHA

Die Erwachsene hen eigentlich immer irgendebbes, warum' s an Wirbel gibt. Und vor ellem hen se 's wichtig damit, wer 's letzschde Wort hot.

Net bloß um mei Häsle hot 's an Haufa Aufregung geba. Bei uns war in de letzschde Wocha vor Oschtern no mehr gebota. Sowohl was unser Haus, als au was unser Familialeba betrifft.

Mir hen nämlich a eigas Bad kriagt. Bei meine Freundinnen gibt 's des scho lang, a eigas Bad mit Badwann in dr Wohnung. Aber mir hen bis vor Oschtern bloß a Badwann drunta im Keller, in dr Waschküch, ghet. Hoißwasser hot mr mit ma Wasserkessel gmacht und da Kessel hot mr mit Holz g'heizt. D'Wann war aus Email und scho bissle abgschtoßa, aber sie hot so nette Füßla ghet. Wenn 's Wasser richtig hoiß war, hot mr da Hahn vom Kessel aufdreht, des hoiße Wasser isch in die scheene Wann neigflossa und no hot mr Platz nehma könna. Ich han immer a Schaumbad kriagt, des hot wunderbar nach Fichtanadel grocha.


Gebadet worda isch aber nur samschtags. Weil des ja scho an Mordsaufwand war. Unter dr Woch hot mr sich mit ma Waschlappa in dr Küch gwäscha.

Mei Vadder, der hot sei' Morgatoilette direkt an unserm Schpülbecka erledigt. Mir hen nämlich so a große scheene Schpüle aus Schtoi. Mit ra ganz glatta Oberfläch. Und die sieht so aus, als wära lauter kloine bunte Schtoila zsammabacka. Des schaut so fröhlich aus, find I.

Mei Mutter und I hen für unsre tägliche Wäscherei a kloines Waschbassin aus Email ghet. Do hot mei Mutter hoiß Wasser neilaufa lassa und no hot se 's auf da Küchatisch gschtellt und mir mein Waschlappa geba. Mei Mama kauft immer die bunte Fa-Seif. Die riecht so lecker nach Zitrone und hot so scheene Farba: grün und gelb. Meiner Oma ihr LUX-Seif riecht mir zu arg nach Bluma. Des Päckle isch rosa und do isch des Gsicht von ra junga Frau drauf. Aber I find, die riecht trotzdem wie für alte Dama.

So war des also mit unsrer Körperhygiene, bis mei Opa schließlich beschlossa hot, dass in seim Haus modernisiert werda soll. Er hot uns bei ma gemeinsama Mittagessa irgendwann vor a paar Monat schtolz verkündet, dass mir elle a richtiges Bad in d'Wohnung kriaga. Und dass des no vor Oschtern fertigwerda soll. Und bei dera Gelegaheit, so hot er gmoint, dät au no 's Klo renoviert werda. Weil mir hen zwar koi Bad in dr Wohnung ghet, aber a eigas Klo hemmer fei scho. Immerhin. Bei meine Großeltern in Schduagart isch des Klo nämlich auf 'm Flur und a Schtockwerk höher. Aber do isch nix dabei und I find des net schlimm. Tagsüber goht mr halt gschwind nauf und nachts hot mr an Boddschamber. Den muss mr am nächschta Morga naufbringa und ins Klo ausleera. Aber trotzdem des bissle oagnehm isch: So an Boddschamber isch bequem, weil do muss mr wenigschtens nachts net vor d'Tür.

"Der Umbau wird a Weile a Bauschtell sei' und a rechte Drecklerei", war dr Kommentar von meiner Oma, als dr Opa die Modernisierunga akündigt hot. Sie hot recht bhalta.

A paar Wocha vor Oschtern isch 's losganga. Zuerscht isch die Toilette von de Großeltern drakomma und die sin, während die Handwerker gschafft hen, bei uns auf 's Klo ganga. No isch unser Klo drakomma und des hot bedeutet, dass mir immer nunter zu de Großeltern mussta, wenn 's mol pressiert hot. Zwischanei hot 's deswega au bei uns mol wieder an Boddschamber geba, natürlich nur nachts.

In unserm Klo hen die Handwerker erscht da alte Boda rausgrissa und a neues und helles Linoleum verlegt. Danach isch d'Kloschüssel neu gmacht worda: mit ma Plaschtikdeckel, wo mr zumacha ko. Davor war des fei nur a offene Klobrill aus Holz.

Außerdem hemmer jetzt au so an Kaschta hinters Klo kriagt, wo mr so a schwarzes Drückerle an dr Seit nunterdruckt, damit 's Schpülwasser kommt. Dr alte Schpülkaschta isch oba an dr Wand ghanga, links vom Fenschter. An dem Schpülkaschta war a metallenes Schnürle dra gwesa, mit ma Holzgriff. Die Zieherei war immer a gwagte Sach. Weil des Wasser isch mit so ma Karacho in d'Kloschüssel nunterpurzelt, dass mr mit ma Hopser vom Klo hot wegschpringa müssa, weil immer a paar Schpritzer nausgfloga sin. Mei Mama fand des saumäßig oappetitlich. I fands saumäßig luschtig.

Nachdem die Toilette fertig war, hen die Handwerker unser Bad eibaut. Do dazu isch unser Schpeiskammer, hinter dr Küch, umbaut worda. Der Raum hot sogar a Fenschter und deswega hot dr Opa beschlossa, dass mr do prima a Bad eibaua ko. Au weil des Räumle recht groß isch. A Badwann hot zwar leider trotzdem net neipasst, aber a Dusche, mit ma kloina Absatz, wo mr die Duschsacha drauf ablega ko. Und mei Mutter hot so an scheena Duschvorhang mit Blümla kauft, der passt ganz wunderbar zu de neue, orangene Fliesa mit Ornamente.

Links neba dr Tür isch unser neues Waschbecka, in beige. Au schee, aber 's hot koine so nette Schtoila wie unser Küchabecka.

Dafür sin jetzt lauter kloine Plaschtikhäkla zwischa dem Schpiegel und dem Waschbecka. Für d'Waschlappa.

Selle Häkla hen aber an Haka. Die Häkla hot nämlich net mei Mama nomontiert, sondern mei Oma. D'Oma isch glei nach dr Fertigschtellung vom Bad zu uns hochkomma und hot die Denger an d'Fliesa nobebbt.

"Woisch Annemarie, I wollt bloß saga, dass mr jetztedle net jeda Tag duscha muss", hot se mei Mutter ermahnt. "Des langt am Samschtag und des isch doch so a schees und appetitliches Waschbecka. Gell? Du woisch, des hot elles so viel koschtet, do müssa mir wenigschtens bissle mit 'em Wasser schpara."

Mei Mutter hot schwer an sich halta müssa. Kaum hot sich mei Oma rumdreht, hot ihr mei Mama heimlich da Vogel zeigt. I han 's gseha.

Mei Mutter isch nämlich sowieso scho bissle verschnupft gwesa. Sie hot sich im Zuge der Modernisierunga au für a neue Waschmaschin schtark gmacht ghet.

Die Wäsch isch bei uns nämlich für boide Familia unta in dr Waschküch gwäscha worda. Und zwar mit meiner Oma ihrer mordsalta Conschtructa-Waschmaschin und ra mordslauta extra Schleuder, die beim Schleudra immer durch d'halbe Waschküch ghopst isch. Mei Mutter hot zur Oma gsagt ghet, dass mit denne alte Denger des Wäschwascha ewig braucha dät. Aber die alte Denger wara dr Oma ihr Schtolz. Deswega isch se meiner Mutter, kaum dass die ihr Ansinna vorbracht hot, mit Karacho übers Maul gfahra: "Die Maschina sin kaum zwanzig Johr alt. Des isch no richtig gute deutsche Qualität! So lang die Denger laufa, kommt mir nix Neues ins Haus!" Und damit war die Sach für d'Oma gschwätzt.

Aber erschtens kommt 's oft anders, wie mr zwoitens denkt. Von wega deutsche Qualität.

Die hoißgeliebte Conschtructa hot nämlich letzschden Freitagnachmittag, mittla in dr Wäscherei, an Kurzschluss verursacht: koin Schtrom mehr im Haus. Elle Sicherunga hot 's rausghaua. Und selbscht mei Opa und mei Papa, die nach dr Arbeit a Weile rumbaschtelt hen an dr Elektrik, hen nix mehr zum Laufa brocht. Außerdem hot mr no die Wäsch aus dera kaputtena Waschmaschin raushola müssa. Die Öffnung hot mei Papa mit Gwalt aufbrecha müssa und irgendwie des Wasser abpumpa. Des war a Drecklerei, mei lieber Herr Gesangsverein! D'Maschin selber hot a bissle verbrannt grocha. Und weil dr Elektriker nemme am selba Tag komma könna hot, hemmer da Abend mit Kerza verbrocht.

Am Schluss hot sich rausgschtellt, dass d'Heizung von dera alta Conschtructa an Defekt ghet hot. Mei Oma wollt die Maschin hartnäckig nomol repariera lassa. Aber für des Vorhaba war d'Oma in dr Minderzahl. Selbscht dr Opa war in dem Fall net auf ihrer Seite.

Seit geschtern hemmer a wunderbare neue Maschin mit integrierter Schleuder, die isch leis und schnell und rausgsucht hot se mei Mama. In oinem hot d'Oma aber doch wieder ihren Kopf durchgesetzt: Die Maschin isch von Conschtructa.

Marie und ihre Abenteuer

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