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IV. Inhalt der Abhandlung
ОглавлениеI. Zuschrift ist an Titus Pomponius Atticus, in der Cicero die Gründe angibt, die ihn bestimmt haben über das Greisenalter zu schreiben und die Schrift dem Atticus zu widmen (Kap. I.).
II. Abhandlung im Allgemeinen. Für denjenigen, welcher alle Güter in sich selbst sucht, kann Nichts als ein Uebel erscheinen, was ein nothwendiges Naturgesetz mit sich bringt, also auch nicht das Greisenalter. Die Klage, das Alter beschleiche uns schneller, als wir gedacht hätten, beruht auf verkehrtem Denken. Das Alter muß der Weise mit Ergebung tragen; denn wie für die übrigen Lebensalter, so hat die Gottheit auch für das Greisenalter gesorgt (Kap. II.). Die Schuld der Klagen über das Alter liegt nicht im Alter, sondern in dem Charakter des Menschen. Die besten Waffen des Alters sind die Wissenschaften und die Uebung der Tugenden (Kap. III.). Beispiele eines glücklichen Greisenalters (Kap. IV. V. 13. 14).
III. Abhandlung im Besonderen. Aufzählung der vier Gründe, weßhalb das Greisenalter unglücklich erscheint (Kap. V, 15).
A. Widerlegung des ersten Grundes. das Greisenalter zieht von Verrichtung der Geschäfte ab.
a) Es gibt Geschäfte für den Greis, welche selbst bei schwachem Körper doch mit dem Geiste besorgt werden können. Historische Belege dafür (Kap. VI.) – b) Widerlegung des Einwurfes, daß das Gedächtniß und die übrigen Geisteskräfte im Alter abnehmen (Kap. VII., 21–23). – c) Auch den greisen Landmann darf der Gedanke, daß er Bäume pflanze, deren Früchte nicht ihm, sondern einem künftigen Geschlechte zu gute kommen, von dieser Thätigkeit nicht abhalten; denn die Gottheit will, daß ich solche Güter nicht nur von meinen Vorfahren empfange, sondern auch meinen Nachkommen überliefere (Kap. VII, 24).
An diese Erörterung knüpft Cicero zwei Punkte an, die mit derselben in keiner genauen Verbindung stehen, nämlich: α) die Widerlegung der Behauptung, ein langes Alter bringe uns viele Widerwärtigkeiten; β) der Greis sei Andern beschwerlich (VIII. 25. 26).
B. Widerlegung des zweiten Grundes: Das Greisenalter macht den Körper schwächer.
a) Dem Greise verbleibt ein solches Maß der Leibeskräfte, daß er sich in vielfacher Hinsicht Anderen nützlich machen kann. Die Abnahme der Kräfte ist öfter eine Folge von Jugendsünden als von Gebrechen des Greisenalters. Mag auch der Greis weniger Kräfte haben, als der Jüngling und Mann, so mag sich Jeder so viel anstrengen, als es seine Kräfte erlauben, und er wird im Greisenalter nicht die Kräfte des jugendlichen Alters vermissen. Die Natur hat jedem Alter ein bestimmtes Maß von Kräften verliehen, und von einem Greise werden nicht Arbeiten verlangt, die das volle Maß jugendlicher Körperkraft erheischen (Kap. IX. X.). – b) Wenn Greise wirklich zu schwach zur Verrichtung von Geschäften sind, so ist dieß kein eigentlicher Fehler des Alters, sondern ein gemeinsamer des Gesundheitszustandes, dem auch Jünglinge unterliegen können. – c) Dem Greisenalter muß man durch Mäßigung und Enthaltsamkeit in der Lebensweise und durch geistige Thätigkeit nachhelfen (Kap. XI.)
C. Widerlegung des dritten Grundes: das Greisenalter beraubt uns fast aller Vergnügungen.
a) Versteht man darunter die sinnlichen Vergnügungen, so muß man diesen Mangel als eine Wohlthat ansehen, da aus der Sinnenlust die größten Verbrechen hervorgehen, und Nichts der Vernunft, dem göttlichen Geschenke, feindseliger ist. Sinnliche Vergnügungen, mäßig genossen, sind auch dem Greise gegönnt. – b) Aber das Alter hat schönere und reinere Genüsse, wie die Beschäftigung mit den Wissenschaften, die Freuden des Landlebens (Kap. XII–XIV.) Schöne Schilderung des Landlebens (Kap. XV–XVII. 60). – c) Ein großer Vorzug des Alters ist das Ansehen, dessen sich der durch sein früheres, ehrenhaft geführtes Leben würdige Greis zu erfreuen hat und das von höherem Werthe ist, als alle Sinnengenüsse der Jugend (Kap. XVII, 61, XVIII. 62–64). – d) Sind Greise mürrisch, grämlich, zanksüchtig, geizig, so sind dieß Fehler der Gemüthsart, nicht des Alters. Geht das mürrische Wesen aus der Meinung hervor, das Alter werde verachtet, so trifft dieses nicht einen sittlichguten und wissenschaftlich gebildeten Greis (Kap. XVIII, 65).
D. Widerlegung des vierten Grundes: das Greisenalter ist nicht mehr weit vom Tode.
a) Der Tod ist zu verachten, wenn er den Geist gänzlich vernichtet, oder er ist zu wünschen, wenn dieser nach dem Tode fortbesteht. – b) Der Tod ist aber jedem Alter gemein. Hofft der Jüngling auf ein langes Leben, so handelt er unweise, indem er Ungewisses für Gewisses hält. Der Begriff von lang ist beziehlich, und eine kurze Lebenszeit ist lang genug zu einem guten Leben. Die Frucht des Greisenalters besteht in der reichen Erinnerung der vorher erworbenen Güter. – c) Der Tod ist naturgemäß; was aber naturgemäß ist, muß man für ein Gut halten (Kap. XIX.). – d) Das Greisenalter hat keine bestimmte Gränze, und man lebt in demselben gut, so lange man seine Berufspflicht erfüllen kann. – e) Das ist der beste Tod, wenn bei ungeschwächter Geisteskraft und gesunden Sinnen die Natur selbst das Werk, das sie zusammengefügt hat, auch wieder auflöst. – f) Man muß sich von Jugend auf vorbereiten den Tod zu verachten. – g) Sowie die Beschäftigungen jedes Alters absterben, so auch die des Greisenalters, und wenn dieß erfolgt, so bringt die Sättigung des Lebens den Zeitpunkt herbei, der uns zum Tode reif macht (Kap. XX.).
IV. Schluß. Betrachtungen über die Unsterblichkeit der Seele. Gründe für dieselbe nach Plato (Kap. XXI.). Rede des sterbenden Cyrus an seine Söhne (Kap. XXII.). Beispiele aus der Römischen Geschichte von Männern, von denen wir annehmen müssen, daß sie von dem Glauben an Unsterblichkeit durchdrungen gewesen sind. – Solche Betrachtungen sind geeignet uns das Alter nicht allein leicht, sondern auch erfreulich zu machen (Kap. XXIII.).