Читать книгу Gesammelte Werke von Cicero - Марк Туллий Цицерон - Страница 23

VIII.

Оглавление

Inhaltsverzeichnis

Und diese Aeußerung des Cäcilius über den Greis, welcher auch für das künftige Geschlecht sorgt, ist besser als folgende desselben Dichters:

Fürwahr, o Alter, brächt'st du sonst kein Ungemach

Mit dir, wenn du dich nahst; das Eine ist genug:

Wer lange lebt, steht Vieles, was er nicht begehrt.

Und vielleicht auch Vieles, was er begehrt. Und in das, was das Greisenalter nicht will, geräth oft auch das Jünglingsalter. Noch fehlerhafter ist folgende Aeußerung desselben Cäcilius:

Dann acht' ich das im Alter für das Traurigste,

Zu fühlen, daß man Anderen beschwerlich ist.

26. Nein, angenehm vielmehr als beschwerlich! Denn sowie verständige Greise an Jünglingen von guten Anlagen Wohlgefallen finden, und ihr Alter erleichtert wird, wenn sie sich von der Jugend geehrt und geachtet sehen: so freuen sich auch Jünglinge an den Lehren der Greise, durch welche sie zu tugendhaften Bestrebungen angeleitet werden, und ich fühle, daß ich euch nicht minder angenehm bin, als ihr mir.

Doch ihr seht, wie das Greisenalter nicht nur nicht schlaff und unthätig ist, sondern vielmehr arbeitsam und immer Etwas betreibt und unternimmt, natürlich Etwas von der Art, wie eines Jeden Beschäftigung in seinem früheren Leben war. Ja, es gibt Greise, welche auch noch Etwas hinzu lernen. So sehen wir, daß sich Solon 95 in seinen Versen rühmt, indem er sagt, er werde unter täglichem Hinzulernen alt. Ein Gleiches habe ich gethan; denn ich habe mich noch als Greis mit der Griechischen Literatur bekannt gemacht, und ich ergriff sie so gierig, als ob ich einen langwierigen Durst zu stillen wünschte, und so sind mir gerade die Dinge bekannt geworden, die ihr mich jetzt als Beispiele anführen seht. Da ich hörte, Sokrates habe es mit dem Saitenspiele 96 so gemacht, so wünschte ich allerdings dieses auch; denn die Alten lernten das Saitenspiel, indeß habe ich mich wenigstens mit den Wissenschaften fleißig beschäftigt.

Gesammelte Werke von Cicero

Подняться наверх