Читать книгу Gesammelte Werke von Cicero - Марк Туллий Цицерон - Страница 43
Оглавление1 S. Cic. Lael. I, 5.
2 Dieß geht deutlich hervor aus der Vergleichung der folgenden Stellen: Läl. I, 5, wo wir sehen, daß der Lälius nach dem Cato geschrieben ist, Offic. II, 9, 31, wo deutlich gesagt ist, daß der Laelius vor den drei Büchern von den Pflichten geschrieben ist, und de Divinat. II, 1, 3, wo in der Aufzählung seiner philosophischen Schriften der Lälius und die Bücher noch nicht erwähnt sind.
3 S. Moritz Seyffert in dem Kommentar zum Lälius S. 560 ff.
4 Vgl. Cicer. Offic. I, 30, 108. pro Mur. 31, 66.
5 S. Cicer. Offic. I, 26, 90. Vgl. pro Arch. 7, 16.
6 S. Lael. 2, 7 und 8; de Offic. II, 11, 40.
7 Vgl. Cicer. Laelius 4, 15; de Rep. I, 12, 18: Laelium, quod aetate antecedebat, observabat in parentis loco Scipio.
8 Anders Ellendt. Prolegom. ad Cicer. Brut. §. 16, der das Geburtsjahr des Scipio 572 oder 573 U. c. (182 v. Chr.), das des Lälius 567 oder 568 U. c. (187 v. Chr.) annimmt.
9 S. Cicer. Fin. II, 8, 24; IV, 9, 23; de Orat. II, 37, 154.
10 S. Cicer. Brut. c. 21, §. 82; c. 23, §. 89 und §. 93.
11 S. unsere Anmerk. zu Lälius 25, 96.
12 S. Cicer. de Offic. II, 11, 40; Brut. §. 84.
13 S. Lälius 25, 96.
14 S. unsere Einleitung zu der Uebersetzung der drei Bücher Cicero's vom Redner S. 21 f., wo die Belege für das Obige angegeben sind.
15 S. Cicer. Brut. 26, 101; 21, 81; de Orat. II, 67, 270; Brut. 31, 118: quam (eloquentiam) exiguam in Fannio video fuisse. Vgl. Cicer. de Legg. I, 2, 6. Uebrigens ist dieser Fannius, des Marcus Sohn, häufig mit dem Sohne des Gajus Fannius verwechselt wurden. S. Orelli Onomast. p. 250 sq.
16 S. unsere Schrift: Ciceronis in philos. merita p. 117 sq.
17 Ueber Quintus Mucius Scävola mit dem Beinamen Augur s. die Einleitung.
18 Ueber Gajus Lälius s. die Einleitung.
19 Im sechszehnten Jahre seines Lebens, 71 v. Chr.
20 Quintus Mucius Scävola, Sohn des Publius Scävola, Hoher Priester 95 v. Chr., im J. 93 mit Crassus, dem berühmten Redner, Consul, ein großer Rechtsgelehrter. Redner und Staatsmann, ein Muster von Besonnenheit und Klugheit, im J. 85 von Cinna, dem Anführer der Marianischen Partei, getödtet. S. Cicer. de Orat. I, 39, 180; III. 32, 80[?]. Vgl. Orelli Onom. p. 406 sqq.
21 in hemicyclio. Hemicyclium (τὸ ημικύκλιον) war ein halbrunder Lehnsessel, etwa wie bei uns ein Fauteuil.
22 Ueber Titus Pomponius Atticus s. zum Cato Kap. 1, §. 1.
23 Publius Sulpicius Rufus, 93 v. Chr. Quästor, 90 und 89 Unterfeldherr ( legatus) im Bundesgenossenkriege, 88 Volkstribun. Bis zum Volkstribunate war sein Benehmen ohne allen Tadel. Bald aber durch Ehrgeiz verleitet, ging er von der Partei der Aristokraten, die auf ihn große Hoffnung gesetzt hatten ( Cicero de Orat. I, 7, 25), zu der Volkspartei, an deren Spitze Marius stand, über und zeigte sich durch aufrührerische Gesetzvorschläge dem Staate verderblich. Sulla ließ ihn tödten (88), weil er als Volkstribun den Vorschlag gethan hatte den Oberbefehl im Mithridatischen Kriege, den Sulla vom Senate erhalten hatte, dem Marius zu übertragen. Er war auch ein ausgezeichneter Redner, wie wir aus Cicero de Orat. III, 8, 31; Brut. 55, 202 sq. sehen.
24 Quintus Pompejus Rufus und Sulla waren im J. 88 Consuln und widersetzten sich den verderblichen Vorschlägen des Sulpicius. Pompejus wurde in einem Aufruhre, der bei dieser Gelegenheit auf dem Forum entstand, getödtet.
25 Ueber Gajus Fannius s. die Einleitung.
26 Nämlich des jüngeren Scipio Africanus. Ueber ihn s. die Einleitung zum Cato.
27 Nämlich den älteren Marcus Porcius Cato Censorius. Ueber ihn s. die Einleitung zum Cato.
28 Vor zwanzig Jahren; denn der ältere Cato war im J. 149 v. Chr. in seinem fünfundachtzigsten Lebensjahre gestorben.
29 Gaius Acilius, ein älterer Zeitgenosse des Cato Censorius (um 200 v. Chr.), der bei Cicer. Leg. II, 23, 59 als Ausleger der zwölf Tafeln genannt wird. Andere lesen Atilius für Acilius.
30 Nämlich die Geschichtsforscher und Philosophen.
31 S. zum Cato Kap. 21, §. 78.
32 An den Nonen (d. h. am siebenten Tage im März, Mai, Julius und Oktober, am fünften Tage in den übrigen Monaten) pflegten die Auguren, um Auspicien anzustellen, außerhalb Roms an einem freien Platze zusammenzukommen. Vergl. Cicer. Divin. I, 41, 90.
33 Decimus Junius Brutus, im J. 134 v. Chr. mit Publius Scipio Nasica Serapio Consul. S. über ihn Orelli Onomast. p. 317.
34 Ueber den Sohn des Cato s. zum Cato Kap. 23, §. 84.
35 Ueber Lucius Aemilius Paullus Macedonicus s. zum Cato Cap. 6, §. 15.
36 Ueber Gajus Sulpicius Gallus s. zum Cato Kap. 14, §. 49.
37 Lälius versteht hier unter den Weisen die Stoiker, die bekanntlich wollten, daß der Weise von jeder Gemüthsbewegung frei sei. S. Zeller Philos. der Griechen, III. Theil S. 132 ff.
38 Schon in einem Alter von 17 Jahren, 169 v. Chr., zeichnete sich Scipio im Kriege gegen Perseus unter Anführung seines Vaters aus, dann in Spanien im J. 15l als Kriegstribun unter dem Consul Lucius Lucullus, wo er die Mauern von Intercatia zuerst bestieg ( Liv. epit. 48), zwei Jahre darauf (149) in Afrika, wo er das Römische Heer zweimal rettete ( Liv. ep. 49).
39 Nach den Gesetzen (s. die folg. Anmerk.) durfte sich Niemand vor dem 43. Lebensjahre um das Consulat bewerben, auch nicht um ein höheres Amt, bevor er das niedere verwaltet hatte. Scipio aber wurde in seinem 36. Lebensjahre (147 v. Chr.), als er sich um die Aedilität bewarb, vom Volke einstimmig zum Consul erwählt.
40 Zum zweiten Male wurde Scipio im J. 134 v. Chr. gewählt, 12 Jahre nach seinem ersten Consulate, also zu rechter Zeit. Durch das Genutische ( lex Genutia), das im J. 81 v. Chr. von Lucius Cornelius Sulla in dem Gesetze über die Magistrate ( lex de magistratibus) erneuert und befestigt worden war, wurde bestimmt, daß Niemand dasselbe Amt binnen 10 Jahren zweimal bekleiden sollte.
41 Wäre Scipio früher zum zweiten Male zum Consul erwählt worden, so würde die Einnahme Sumantia's, das acht Jahre hindurch belagert worden war, eher erfolgt und nicht der schmachvolle Friedensvergleich des Consuls Gajus Hostilius Mancinus in dem Kriege mit den Numantinern im J. 135 abgeschlossen worden sein.
42 Karthago im J. 146 v Chr. und Numantia im J. 133.
43 Scipio unterstützte mit seinem Vermögen seine von seinem Vater geschiedene Mutter Papiria, und nach dem Tode der Aemilia, seiner Adoptivgroßmutter, der Gemahlin des älteren Scipio Africanus, schenkte er ihr auch die ihm von seiner Großmutter hinterlassene Erbschaft. S. Polyb. Excerpt. libri XXXII, cap. 12 u. 13.
44 Seinen Schwestern, von denen die eine an Marcus Cato, den Sohn des Cato Censorius, die andere an Quintus Tubero verheirathet war, überließ er die nach dem Tode seiner Mutter ihm zum zweiten Male zugefallene Erbschaft der Aemilia.
45 So namentlich gegen seinen Bruder Quintus Fabius Maximus, dem er die ganze Erbschaft seines natürlichen Vaters Lucius Paullus überließ. Vgl. Cicero Parad. 6, 2.
46 Scipio starb im 54. Jahre seines Lebens (129 v. Chr.).
47 Man argwöhnte, Scipio sei durch Gift oder Gewalt getödtet. Scipio wurde nämlich, als er sich im J. 129 dem Marcus Fulvius, Gajus Gracchus und Gajus Carbo, den Triumvirn für die Vertheilung der Aecker nach dem Gesetze des Tiberius Gracchus, widersetzt hatte, am folgenden Morgen todt im Bette gefunden. Namentlich wurde Carbo dieser Frevelthat beschuldigt. Nach Anderen fiel der Verdacht auf Scipio's Gemahlin Sempronia, die Schwester der Cornelia, der Mutter der Gracchen, nach Anderen auf Cornelia selbst, nach Anderen auf Gajus Gracchus u. s. w. S. Gernhard zu dieser Stelle. Orelli Onom. p. 189 führt an: V. Theophili Scheu de morte Africani minoris ejusque auctoribus dissertatio historico-critica in Beier's größerer Ausg. des Lälius ( Lips. 1828) S. 174 sqq.
48 Scipio hatte in der Senatssitzung die mit der von Gajus Gracchus vorgeschlagenen Aeckervertheilung verbundenen Schwierigkeiten auseinandergesetzt und den Rath ertheilt, man möchte wenigstens anderen Männern als den in Anm. [im Original 11] erwähnten das Geschäft der Vertheilung anvertrauen. Seine Feinde, durch diese Rede erbittert, beschuldigten ihn beim Volke, daß er nach der Oberherrschaft strebe. Gegen diese Beschuldigung vertheidigte er sich am Tage vor seinem Tode in einer heftigen Rede vor dem Volke. Darauf begab er sich in den Senat und sprach von der Gefahr, die ihm von seinen Feinden drohe.
49 D. h. dem Theile des Römischen Volkes, der auf Seiten des Scipio und der Optimaten stand.
50 Die Latiner waren zwar auch Bundesgenossen der Römer, aber sie werden als die bevorzugten Bundesgenossen besonders genannt.
51 Nämlich Epikureer, deren Lehre seit dem Aufenthalte der Athenischen Gesandtschaft in Rom (155 v. Chr.), also zur Zeit des Lälius, den Römern bekannt geworden war. S. unsere Schrift Ciceronis in philosophiam merita p. 9. sqq.
52 Vergl. die ganz ähnliche Stelle Cicer. Tuscul. I, 12, 27.
53 Nämlich der Pythagoreer. Vgl. Cicer. Cat. M. 21, 78 und unsere Anmerk. zu Cat. M. Kap. 7, §. 23.
54 S. Kap. 2. §. 7 und die Anmerk. zum Cat. M. 21, 78.
55 Dieses bezieht sich auf die Ironie (verstellte Unwissenheit) des Sokrates, die er gegen die Anmaßung der damaligen Sophisten anwandte. Daher scheint er über dieselben Gegenstände der Philosophie zu verschiedenen Zeiten verschiedene Ansichten zu haben, und selbst in Betreff der Unsterblichkeit, über die er nach unserer Stelle zu jeder Zeit dieselbe Ansicht ausgesprochen haben soll, äußert er sich, wie M. Seyffert richtig bemerkt, am Ende der Apologie bei Platon anders als im Phädon desselben Philosophen.
56 Vgl. Cicer. Tuscul. I, 30, 73.
57 In den sechs Büchern von dem Staate, die in dialogischer Form abgefaßt sind, wird dem jüngeren Scipio Africanus die Hauptrolle des Gespräches übertragen. Das letzte dieser Bücher enthält das Somnium Scipionis, d. h. den Traum, in dem zwei Jahre vor Karthago's Zerstörung der jüngere Africanus den älteren Africanus gesehen zu haben vorgibt. Dieses Somnium Scipionis ist uns ganz erhalten; von dem Uebrigen besitzen wir nur Bruchstücke, die erst in neuerer Zeit der Bibliothekar Angelo Majo in Mailand entdeckt und herausgegeben hat.
58 Lucius Furius Philus, ein Freund des Lälius und Scipio, ein angesehener und fein gebildeter Mann, auch guter Redner. Vgl. Cicer. de Orat. II, 37. 154; Brut. 28, 108.
59 Manius Manilius, im J. 150 v. Chr. Consul. ein guter Redner und Rechtsgelehrter. Vgl. Cicer. Brut. 28, 108. Er war der Verfasser der leges venalium vendendorum d. h. einer Sammlung von Formeln, die bei Kaufs- und Verkaufskontrakten gebräuchlich waren. Cicer. de Orat. I, 58. 246. In dem VI. Paradox §. 50 werden seine geringen Vermögensumstande erwähnt.
60 Kap. 3, §. 10.
61 Kap. 2, §. 6.
62 Diese Gewohnheit soll zuerst der berühmte Sophist Gorgias aus Leontini in Athen aufgebracht haben. S. Cicer. de Orat. I, 22, 103; III, 32, 126-136; Fin. II, 1, 1. Nach den Sophisten bedienten sich die Peripatetiker und die Neuakademiker dieses Verfahrens. Vgl. Cicer. Fin. II, 1, 2.
63 Nämlich die Stoiker.
64 Ueber Gajus Fabricius Luscinus s. z. Cato M. 6, 15; 13, 43.
65 Ueber Manius Curius Dentatus und Tiberius Coruncanius s. z. Cato M. 6, 15.
66 invidiosum, d. h. Mißfallen, Unwillen erregend, wird der Name der Stoischen Weisheit genannt, insofern die Stoiker ihrem Weisen eine dem Sterblichen unerreichbare Vollkommenheit zuschreiben.
67 Lat.: agamas igitur pingui, ut ajunt, Minerva, wörtlich: »laßt uns also mit fetter Minerva, wie man sagt, verfahren. Minerva bedeutet in dieser Redensart so viel als Geist; pinguis oder crassa Minerva, fette oder dicke Minerva, ist also etwa das, was wir gewöhnlichen oder schlichten Hausverstand nennen
68 In dem ersten Buche über die Pflichten (Kap. 16 und 17) gibt Cicero die verschiedenen Stufen der menschlichen Gesellschaft an, nämlich: a) Landsmannschaft, Vaterland. b) Bürgerschaft; c) Verwandtschaft. Am Schluß sagt er (§. 55): Doch unter den geselligen Verbindungen ist keine vorzüglicher, keine fester, als wenn brave, an Charakter ähnliche Männer durch vertrauten Umgang mit einander verbunden sind.
69 Lälius hat vorzugsweise die Stoiker im Sinne, nicht die Akademiker und Peripatetiker, die zwar auch die Tugend für das höchste Gut erklärten, aber neben derselben auch noch äußere Güter annahmen, während die Stoiker die Tugend nicht allein für das höchste, sondern für das einzige Gut erklärten. Ans dem Folgenden (§. 21) geht aber deutlich hervor, daß Lälius der Ansicht der Akademiker und Peripatetiker huldigt und die der Stoiker aufgibt.
70 Der Stoiker. S. zu Kap. 5, §. 18.
71 Ueber Lucius Aemilius Paullus Macedonicus s. zu Cato M. 6, 15.
72 Ueber den älteren Marcus Porcius Cato Censorius s. die Einleitung zum Cato.
73 Ueber Gajus Sulpicius Gallus s. zu Cato M. 14, 49.
74 Ueber den jüngeren Scipio Africanus s. zu Kap. 3, §. 10.
75 Ueber Lucius Furius Philus s. zu Kap. 4, §. 14.
76 Nach dem Griechischen: βίος βιωτός. Ueber Ennius s. zu Cato M. 4, 10.
77 Aristotel. Ethic. 9, 2: η εν ται̃ς ευτυχίαις τω̃ν φίλων παρουσία τήν τε διαγωγὴν ηδει̃αν έχει καὶ τὴν έννοιαν, ότι ήδονται επὶ τοι̃ς αυτου̃ αγαθοι̃ς.
78 Aristotel Magn. Moral. 2, 15: ώσπερ, όταν θέλωμεν αυτοὶ αυτω̃ν τὸ πρόσωπον ιδει̃ν, εις τὸ κάτοπτρον εμβλέψαντες ειδομεν, ομοίως καὶ όταν αυτοὶ αυτοὺς βουληθω̃μεν γνω̃ναι, εις τὸν φίλον εδόντες γνωρίσαιμεν ὰν· έστι γαρ, ώς φαμεν, ο φίλος έτερος εγώ.
79 Empedokles aus Agrigent in Sicilien (um 450 v. Chr.), ein Philosoph der Jonischen Schule, hatte ein Gedicht peri júsewV, über die Natur, in drei Büchern geschrieben, dessen Bruchstücke von Fr. Wilh. Sturz in: Empedocles Agrigentinus, Lips. 1810, gesammelt sind. Er läßt die vier Grundstoffe durch zwei bewegende Kräfte, die einigende φιλότης (Freundschaft) und das trennende νει̃κος (Streit) gemischt und gestaltet werden. S. Schwegler, Geschichte der Philos. S. 16 f. und besonders Krische, Forschungen auf dem Gebiete der alten Philosophie I. Band, S. 125 ff.
80 Pacuvius aus Brundusium, Schwestersohn des Ennius, geb. 220 v. Chr., hat Griechische Tragödien frei in's Lateinische übersetzt oder auch umgearbeitet. Die Tragödie, die hier gemeint wird, ist der Orestes (vgl. Stieglitz De Pacuvii vita et Duloreste. Lips. 1820) Der König, vor dem des Orestes und Pylades Streit geführt wurde, war Thoas, König von Taurien. Auch Cicer. de Fin. V. 22, 63 wird dieser Auftritt angeführt.
81 In dem dritten Buche der Ciceronianischen Schrift vom Staate spricht (bei Augustin. Civ. Dei II, 21) Philus für die Ungerechtigkeit gegen die Gerechtigkeit, wogegen Lälius die Gerechtigkeit in Schutz nimmt und zeigt, daß dem Staate Nichts feindlicher sei als die Ungerechtigkeit, und daß überhaupt der Staat nur bestehen könne, wenn er mit großer Gerechtigkeit verwaltet werde. Nach de Rep. I, 12 hatte übrigens Fannius wirklich dem Gespräche beigewohnt. Dieser Gedächtnißfehler, wenn es einer ist, findet, wie M. Seyffert richtig bemerkt, in der poetischen Licenz des Schriftstellers seine Entschuldigung und in der Wirkung, die derselbe hier hervorbringt, seine vollkommene Rechtfertigung.
82 Dieß war z. B. die Ansicht der Epikureer. S. Cicer. Fin. I, 20, 66 ff.
83 Dieselbe Ansicht s. bei Cicer. Fin. II. 24, 78 f.
84 Die Stelle, welche bei Cicero so lautet: Amor enim, ex quo amicitia nominata est, mußte etwas freier übersetzt werden, da unser Wort Freundschaft nicht von dem Worte Liebe herkommt. Vgl. unten 27, 100; Cicer. Fin. II, 24, 78; N. D. I, 44, 122.
85 Aristotel. Ethic. 8, 1: Φύσει ενυπάρχειν έοικε ( sc. η φιλία) πρὸς τὸ γεγεννημένον τω̃ γεννήσαντι καὶ πρὸς τὸ γεννη̃σαν τω̃ γεννηθέντι ου μόνον εν ανθρώποις, αλλὰ καὶ εν όρνεσι καὶ τοι̃ς πλείστοις τω̃ν ζώων καὶ τοι̃ς ομοεθνέσι πρὸς άλληλα καὶ μάλιστα τοι̃ς ανθρώποις, όθεν τοὺς φιλανθρώπους επαινου̃μεν. Vgl. Cicer. Offic. I, 4, 11.
86 Aristotel. a. a. O.: Οι γονει̃ς μὲν γὰρ στέργουσι τὰ τέκνα ως εαυτω̃ν τι όντα, τὰ δὲ τέκνα τοὺς γονει̃ς ως απ' εκείνων τι όντα.
87 Ueber Gajus Fabricius Luscinus und Manius Curius Dentatus s zu Cato M. 6, 15.
88 Spurius Cassius Viscellinus, ein Patricier, im J. 486 v. Chr. mit Proculus Virginius Consul, machte in ebendemselben Jahre zu Gunsten der Plebejer den ersten Gesetzvorschlag über Aeckervertheilung, aber wegen des Verdachtes, daß er nach dem Königthume strebe, wurde er, sobald er das Consulat niedergelegt hatte, zum Tode verurtheilt und hingerichtet. S. Livius 2, 41.
89 Ueber Spurius Mälius s. zu Cato M. 16, 56.
90 Das hier ausgesprochene Urtheil über Pyrrhus bezieht sich vorzüglich auf die milde Behandlung, die er Römischen Gefangenen angedeihen ließ. Vgl. Cicer. Off. I, 12, 38. Cicero's Urtheil über Hannibal (vgl. auch Off. l. d. und Cato M. 20, 75) stimmt mit dem des Livius 21, 4 überein; offenbar aber hat auf dasselbe der Römische Nationalhaß eingewirkt, wie M. Seyffert und G. Lahmeyer richtig bemerken.
91 minime generosum, ut ita dicam, ortum. Generosus, γενναι̃ος, bedeutet eigentlich adlig von Geburt.
92 Denselben Gedanken wiederholt Cicero unten Kap. 14, §. 51. Ausführlich wird die Frage: ει ο ευδαίμων δεήσεται φίλων ὴ μή, von Aristoteles in Ethic. Nicomach. IX, 9 behandelt.
93 Wie die Epikureer.
94 Aristotel. Ethic. Nicom. VIII. 6, 7: εισὶ δὲ ου̃ν αι ειρημέναι φιλίαι εν ισότητι κτλ.
95 Aristotel. l. d. VIII, 3, 3: ευδιάλυτοι δὴ αι τοιαυ̃ταί εισι (φιλίαι) μὴ διαμενόντων αυτω̃ν ομοίων· εὰν γὰρ μηκέτι ηδει̃ς ὴ χρήσιμοι ω̃σι, παύονται φιλου̃ντες· τὸ δὲ χρήσιμον ου διαμένει, αλλ' αλλοτε γίγνεται άλλο· απολυθέντος ου̃ν δι' ὸ φίλοι η̃σαν, διαλύεται καὶ η φιλία, ως ούσης τη̃ς φιλίας πρὸσ εκει̃να. Vgl. Cicer. Fin. II, 24, 78.
96 indem die Menschen im Alter oft mürrisch und verdrießlich werden.
97 praetexta toga, d. h. ein mit Purpur verbrämtes Oberkleid, das die Römischen Knaben bis in's siebzehnte Jahr trugen, dann mit der toga virilis, der männlichen Toga, vertauschten. Uebrigens trugen die toga praetexta nicht bloß Knaben, sondern auch die höheren Magistrate, wie die Pontifices, Auguren. S. Adam, Röm. Alterth. Bd. II. S. 168 f.
98 Gajus Marcius, der im J. 493 v. Chr. von der Eroberung der Volscischen Stadt Corioli den Beinamen Coriolanus erhielt, wurde im J. 492 wegen seines im Senate gegebenen Rathes, daß man das bei einer großen Theuerung aus Sicilien herbeigeholte Getreide nicht eher unter das Volk vertheilen solle, als bis es die unlängst erkämpfte Tribunenwürde wieder aufgehoben hätte, von den Volkstribunen des Hochverrathes angeklagt und verbannt. Er begab sich zu den Volskern, und, von diesen zum Heerführer erwählt, bekriegte er mit ihnen sein Vaterland. Nach der Zerstörung aller Städte um Rom rückte er im J. 489 vor seine Vaterstadt. Nach Zurückweisung zweier Römischen Gesandtschaften gab er endlich den Vorstellungen seiner Mutter nach und zog wieder ab. S. Livius 2, 34–40. Ueber seinen Tod (vgl. Kap. 12, §. 42) weichen die Berichte von einander ab. S. Livius 2, 40.
99 Ueber Viscellinus und Mälius s. zu Kap. 8, §. 28.
100 Tiberius Sempronius Gracchus, der berühmte Volkstribun, wurde im J. 133 v. Chr. bei einem wegen Ackergesetze erregten Aufstande der Aristokraten, bei dem besonders Publius Scipio Nasica, als Führer der Aristokraten, thätig gewesen war, mit dreihundert seiner Anhänger erschlagen. Das Urtheil Cicero's über Tiberius und dessen Bruder Gajus Gracchus ist offenbar ungerecht und nur einseitig von dem Standpunkte der Aristokratie aus gefällt.
101 Quintus Aelius Tubero, Enkel des Aemilius Paullus Mcacedonicus, Schwestersohn des jüngeren Scipio Africanus, leistete im J. 133 als Volkstribun den Anschlägen des Tiberius Gracchus kräftigen Widerstand. Vergl. Cicer. Brut. 31, 117.
102 Gajus Blossius aus Cumä, einer Stadt Campaniens, ein Freund des Tiberius Gracchus, blieb diesem auch nach dessen Tode treu, als im J. 132 v. Chr. vom Senate den Consuln Publius Popilius Länas und Publius Rupilius die Untersuchung gegen die Theilnehmer an des Tiberius Gracchus Umtrieben aufgetragen wurde. Dem Ausgange dieser Untersuchung entzog er sich durch die Flucht nach Asien zum Aristonicus, der sich des von dem Pergamenischen Könige Attalus III. den Römern vermachten Reiches bemächtigt hatte. Als dieser im J. 130 den Römern besiegt war, nahm er sich das Leben.
103 Quintus Aemilius Papus und Gajus Fabricius Luscinus (über diesen s. zu Cato M. 6, 15) waren im J. 281 v. Chr. und 278 Consuln, 275 Censoren.
104 Ueber Manius Curius Dentatus und Tiberius Coruncanius s. zu Cato M. 6, 15.
105 Gajus Papirius Carbo, ein ausgezeichneter Redner, aber unruhiger Kopf, der bedeutendste unter den Anhängern des Tiberius Gracchus, im J. 131 v. Chr. Volkstribun. Als Consul aber (120) trat er auf die Partei der Vornehmen; im J. 118 wurde er von dem jungen Crassus (erst 12 Jahre alt) angeklagt, doch entzog er sich der gefürchteten Strafe durch freiwilligen Tod. S. Cicer. Brut. 27, 103.
106 Gajus Cato, ein Enkel des Marcus Cato Censorius, 126 v. Chr. Volkstribun, 114 Consul.
107 Gajus Sempronius Gracchus, jüngerer Bruder des oben erwähnten Tiberius Gracchus, im J. 129 v. Chr. einer der Triumvirn, die die von Tiberius Gracchus vorgeschlagene Ackervertheilung ausführen sollten; im J. 123 und 122 Volkstribun; er mußte bei einem wegen Ackergesetze erregten Aufstande aus Rom fliehen und ließ sich in dem Haine der Furina von einem Sklaven tödten (121).
108 Florus III. 14, 7: Inde quum in Capitolium profugisset (Ti. Gracchus) plebemque ad defensionem salutis suae manu caput tangens hortaretur, praebuit speciem regnum ac diadema poscentis atque ita duce Scipione Nasica concitato in arma populo quasi jure oppressus est. Vgl. Plutarch Ti. Gracch. c. 19. Die dem Tiberius Gracchus gemachte Beschuldigung, daß er nach der Alleinherrschaft gestrebt habe, ist wahrscheinlich nur von den Aristokraten ersonnen worden, um ihn beim Volke verhaßt zu machen.
109 Publius Scipio Nasica Serapio, Oberpriester, 139 v. Chr.. Consul, hatte 133 als Privatmann bei der Ermordung des Tiberius Gracchus thätigen Antheil genommen, worauf er von des Tiberius Anhängern in Anklagestand versetzt, aber vom Senate unter einem scheinbaren Vorwande nach Pergamum in Asien in die Verbannung geschickt wurde, wo er bald nach seiner Ankunft aus Kummer über seine Verbannung starb.
110 Dieses Gespräch wurde angeblich im J. 129 v. Chr. gehalten. Damals war Gajus Gracchus noch nicht Volkstribun, sondern nur mit Carbo und Flaccus triumvir agro dividendo (Triumvir für die Ackervertheilung), hatte aber als solcher heftige Unruhen erregt In diesem Jahre wurde auch Scipio Africanus ermordet, und zwar, wie man glaubte, auf Anstiften der Triumvirn. Erst im J. 123 wurde er Volkstribun. Lälius konnte also von des Gajus Gracchus Tribunate nur als von einem künftigen reden.
111 Das Tafelgesetz ( lex tabellaria) bestimmte, daß bei der Wahl obrigkeitlicher Personen die Wählenden ihre Stimme schriftlich auf einem Täfelchen abgeben sollten. Bis zum J. 140 v. Chr. nämlich wurde bei den Wahlen mündlich abgestimmt. Das Tafelgesetz wurde zuerst 139 von dem Volkstribunen Aulus Gabinius angewendet; dieses Gesetz wurde 137 von dem Volkstribunen Cassius auf die Volksgerichte (mit Ausnahme des judicii perduellionis, d. h. des Gerichts über Hochverrath) ausgedehnt. Hierdurch wurde das Ansehen der Optimaten sehr geschwächt. Vgl. Cicer. Legg. 3, 15 und 16.
112 In früheren Zeiten galt es als Regel, »daß in den Tributcomitien kein Gesetz anders als nach vorhergegangenem Senatsbeschlusse ( senatus auctoritas) gefaßt oder aufgehoben werden konnte«. Peter, die Epochen der Verfassungsgeschichte der Röm. Republ. S 107 ff., von Seyffert angeführt.
113 Ueber des Themistokles Tod sagt Thucyd. I, 138: Νοσήσας δὲ τελευτα̃ τὸν βίον· λέγουσι δέ τινες καὶ εκοίσιον φαρμάκω αποθανει̃ν αυτόν, αδύνατον νομίσαντα ει̃ναι επιτελέσαι βασιλει̃ ὰ υπέσχετο. Vgl. Corn. Nep. Them. 10, 4. Ueber des Coriolanus Tod s. zu Kap. 11, §. 36.
114 Nach der Ansicht der Epikureer, die die Glückseligkeit in die ungestörte Gemüthsruhe setzten. Euripides laßt im Hippolytus 253–66 eine Amme dieselbe Ansicht aussprechen. Cicero hat offenbar die Stelle vor Augen gehabt.
115 Dieses Bild hat Cicero aus der angeführten Stelle des Euripides entlehnt, wo es heißt:
116 Er meint die Cyrenaiker, welche die Freundschaft lediglich auf das Bedürfniß und den materiellen Nutzen bezogen.
117 Kap. 8 und 9.
118 Die Stoiker, die behaupten, der Weise solle von jeder Gemüthsbewegung frei sein.
119 Kap. 9, §. 32.
120 Der Zusammenhang der Gedanken in dieser Stelle ist folgender: Wenn zwischen Guten gleichsam ein nothwendiges Wohlwollen obwaltet, und nur dieses die in der Natur begründete Quelle der Freundschaft ist; so könnte man leicht zu der Annahme geneigt sein, daß das Wohlwollen der Guten lediglich auf ihr gegenseitiges Verhältniß zu einander beschränkt sei, und somit das allgemeine Wohlwollen gegen die Menschheit überhaupt aufgehoben werde. Dem aber ist nicht so. Denn diese Güte, worauf die Freundschaft beruht, erstreckt sich zugleich auf die Menschheit überhaupt.
121 Senec. cap 9: hae sunt amicitiae, quas temporarias populus appellat.
122 Vgl. Xenoph. Comment. II, 4, 1 u. 2: του̃το μὲν γὰρ δὴ πολλω̃ν έφη ακούειν, ως πάντων κτημάτων κράτιστον ὰν είη φίλος σαφὴς καὶ αγαθός, επιμελουμένος δὲ παντὸς μα̃λλον ορὰν έφη (Σωκράτης) τοὺς πολλοὺς ὴ φίλων κτήσεως. Καὶ γὰρ οικίας καὶ αγροὺς καὶ ανδράποδα καὶ βοσκήματα καὶ σκεύη κτωμένους τε επιμελω̃ς ορα̃ν έφη καὶ τὰ όντα σώζειν πειρωμένους, φίλον δε, ὸ μέγιστον αγαθὸν ει̃ναι φασιν, ορα̃ν έφη τοὺς πολλοὺς ούτε ότως κτησονται φροντίζοντας, ούτε όπως οι όντες εαυτοι̃ς σώζωνται. Vgl. Lael. 17. 22[?].
123 Gellius N. A. I. 3, 30 legt diesen Ausspruch dem Chilon aus Lacedämon, gleichfalls einem der sieben Weisen, bei.
124 Gellius N. A. I. 3, 14: sed cujus modi declinatio esse ista debeat qualisque ad adjuvandum digressio et in quanta voluntatis amici iniquitate, non dicit (Cicero). Quid autem refert scire me in ejusmodi periculis amicorum, si non magna me turpitudo insecutura est, de via recta esse declinandum, nisi id quoque me docuerit, quam putet magnam turpitudinem, et quum decessero de via, quo usque degredi debeam? M. Seyffert bemerkt richtig, daß unmöglich Lälius unter dem »de via declinare« jus deserere oder die Wahrheit verleugnen verstehen könne. Das Abweichen vom geraden Wege beziehe sich wahrscheinlich nur auf die Versuche der Billigkeit das Vergehen des Freundes vor Gericht in einem milderen Lichte zu zeigen und Alles, was zu seiner Entschuldigung und Rechtfertigung dienen kann, geltend zu machen, um damit eine günstige Stimmung der Richter und des Publikums für ihn zu gewinnen. Vgl. Cicer. Offic. II, 14, 51: Nec tamen, ut hoc fugiendum est, (sc. eloquentiam ad bonorum perniciem convertere), item habendum est religioni nocentem aliquando, modone nefarium impiumque, defendere. Vult hoc multitudo, patitur consuetudo, fert etiam humanitas. Iudicis est semper in causis verum sequi, patroni nonnunquam veri simile, etiamsi minus sit verum, defendere: quod scribere, praesertim quum de philosophia scriberem, non auderem, nisi idem placeret gravissimo Stoicorum Panaetio.
125 S. oben Kap. 10, §. 33.
126 Der hier ausgesprochene Gedanke ist aus Xenoph. Comment. II, 4, 4. entlehnt: ’Έτι δὲ πρὸς τούτοις ορα̃ν έφη (Σωκράτης) τοὺς πολλοὺς τω̃ν μὲν άλλων κτημάτων, καὶ πάνυ πολλω̃ν αυτοι̃ς όντων, τὸ πλη̃θος ειδότας, τω̃ν δὲ φίλων, ολίγων όντων, ου μόνον τὸ πλη̃θος αγνοου̃ντας, αλλὰ καὶ τοι̃ς πυνθανομένοις του̃το καταλέγειν εγχειρήσαντας. Vgl. oben zu Kap. 15, §. 55.
127 Ich lese mit M. Seyffert nach den besten Handschriften amicitia; Halm hat die schwach begründete Lesart amicitiis beibehalten. Das Wort quo nach sic impetum benevolentiae ist nicht als der auf impetu zu beziehende Ablativ, sondern als Konjunktion (= damit dadurch, damit so, damit auf diese Weise) aufzufassen.
128 Vgl. oben Kap. 10, §. 34. und Cicer. Offic. I. 8, 26: Maxime autem adducuntur plerique, ut eos justitiae capiat oblivio, quum in imperiorum, honorum, gloriae cupiditatem inciderunt . . . Declaravit id modo temeritas C. Caesaris, qui omnia jura, divina atque humana, pervertit propter eum, quem sibi ipse opinionis errore finxerat, principatum.
129 Ueber Ennius s. zu Cato Maj. 4, 10.
130 Vgl. Eurip. Hec. 1202:
131 Vgl. Cicer. Offic. I. 7, 23: Fundamentum est autem justitiae fides, id est dictorum conventorumque constantia et veritas.
132 S. oben Kap. 5, §. 18.
133 Vgl. oben Kap. 5, §. 18.
134 Aristotel. Nicomach. VIII. 6, 1 sqq: ’Εν δὲ τοι̃ς στρυφνοι̃ς καὶ πρεσβυτικοι̃ς η̃ττον γίνεται η φιλία, όσω δυσκολώτεροι εισι και η̃ττον ται̃ς ομιλίαις χαίρουσι· ταυ̃τα γὰρ δοκει̃ μάλιστ' ει̃ναι φιλικὰ καὶ ποιητικὰ φιλίας κτλ.
135 Aristotel. Nicom. VIII. 3, 8: έτι δὲ προσδει̃ται χρόνου καὶ συνθείας· κατὰ τὴν παροιμίαν γὰρ ουκ έστιον ειδη̃σαι αλλήλους, πρὶν τοὺς λεγομένους άλας συναλω̃σαι.
136 Die bergigen und waldigen Gegenden, die doch meistens schön und anmuthig sind, werden hier, wie G. Lachmeyer bemerkt, mit Rücksicht auf die Beschwerlichkeit erwähnt. Ich möchte lieber sagen: mit Rücksicht auf die Unfruchtbarkeit, wodurch den Bewohnern Mühsal und Last bereitet wird.
137 Ueber die Gleichheit und Ungleichheit in der Freundschaft spricht ausführlich Aristotel. Nicom. VIII. 8, 13. 14. 9, 1.
138 Ueber Lucius Furius Philus s. zu
139 Ueber Publius Rupilius s. zu Kap. 11, §. 37. Anm. 5.
140 Spurius Mummius, Bruder des Lucius Mummius, des Zerstörers von Korinth (146 v. Chr.). Beide zählt Cicero Brut. 25, 94. zu den mittelmäßigen Rednern: simplex quidem Lucius et antiquus, Spurius autem nihilo ille quidem ornatior, sed tamen adstrictior; fuit enim doctus ex disciplina Stoicorum. Scipio schätzte und liebte den Letzteren sehr. S. Cicero Rpl. I. 12, 18.
141 Quintus Fabius Maximus Aemilianus war der älteste Sohn des Lucius Aemilius Paullus und der Bruder des jüngeren Scipio Africanus. Sowie dieser von dem Sohne des älteren Scipio Africanus, so wurde jener von dem Sohne des Quintus Fabius Maximus Cunctator adoptirt. Zwar stand der Letztere seinem Bruder nach, zeichnete sich aber als Consul in dem J. 145 v. Chr. in dem Kriege gegen Viriathus, den Heerführer der Lusitanier, aus.
142 Wie z. B. Oedipus.
143 Ueber Publius Rupilius s. zu Kap. 11, §. 37. Anm. [im Original 5]. Sein Bruder Lucius bewarb sich zwar um das Consulat, erhielt es aber nicht. Vgl. Plin. N. H. 7, 36: P. Rupilius morbo levi impeditus nuntiata fratris (Lucii Rupilii, praetoris 147 a. Chr.) repulsa in consulatus petitione illico exspiravit. Cicer. Tusc. IV. 17, 40: Aegre tulisse P. Rupilium fratris repulsam consulatus seriptum apud Fannium est.
144 Paedagogi. Zu Kindererziehern erwählte man gebildete und wohlgesittete, gewöhnlich aus Griechenland abstammende Sklaven. Sie mußten das Betragen der Kinder überwachen, sie überall begleiten und ihnen den ersten wissenschaftlichen Unterricht ertheilen.
145 In den Handschriften findet hier offenbar eine Lücke statt; sie lesen nämlich: sed alio quodam modo est. Die meisten Herausgeber haben dieses est getilgt und ergänzen amandi oder colendi oder diligendi, oder aus den vorhergehenden Worten negligendi non sunt. Haupt liest: sed alio quodam modo * *. Weit richtiger scheint mir G. Lachmeyer's Ergänzung: sed alio quodam modo amandum est (wofür ich schreiben möchte: sed a. q. modo est amandum). Nach dieser Ergänzung habe ich die Stelle übersetzt.
146 Nämlich wenn man über die Freundschaften urtheilt, bevor die Geistesanlagen und das Alter die gehörige Stärke und Festigkeit erlangt haben. Man muß also die Worte: »Nach diesem Maßstabe . . . anders beschaffen sein« als ein parenthetisches Einschiebsel ansehen.
147 Neoptolemus, Sohn des Achilleus und der Deidamia, der Tochter des Lykomedes, Königs von Skyros, einer Insel des Aegäischen Meeres, hieß eigentlich Pyrrhus, erhielt aber den Namen Neoptolemus, weil er sich nach seines Vaters Tode als junger Krieger (Neoptolemus von νέος und πτόλεμος) zu dem Heere der Griechen vor Troja begab. Nach des Achilleus Tode holte ihn Odysseus (Hom. Odyss. λ, 506 ff.) von Skyros, wo er bei Lykomedes erzogen worden war (Hom. II. τ, 326), weil ein Orakelspruch verkündet hatte, ohne Neoptolemus könne Troja nicht eingenommen werden. Sophokles hat diesen Gegenstand in seinem Philokteres behandelt. Die an unserer Stelle erwähnte Scene des Abschiedes findet sich nach Welcker (Die Griech. Tragöd. I. Abth. S. 105 f.) in der nur in wenigen Bruchstücken noch vorhandenen, »die Scyrierinnen« überschriebenen Tragödie. Vgl. G. H. Bode, Gesch. der Dichtkunst III. Bd. I. Th. S. 427.
148 Aristotel. Nicom. IX. 3. 5: ’Α̃ρ' ου̃ν ουθὲν αλλοιότερον πρὸς αυτὸν (τὸν φίλον) εκτέον, ὴ ει μὴ εγεγόνει φίλος μηδέποτε, ὴ δει̃ μνείαν έχειν τη̃ς γενομένης συνηθείας; καὶ καθάπερ φίλοις μα̃λλον ὴ οθνείοις οιομεθα δει̃ν χαρίζεσθαι, ούτω καὶ τοι̃ς γενομένοις ( sc. φίλοις) απονεμητέον τι διὰ τὴν προγενομένην φιλίαν, όταν μὴ δι' υπερβολὴν μοχθηρίας η διάλυσις γένηται.
149 Quintus Pompejus Nepos hatte nach Plutarch ( T. II p. 200 C.) dem Scipio bei der Bewerbung des Lälius um das Consulat versprochen, er wolle mit ihm gemeinschaftlich denselben unterstützen, statt dessen aber bewarb er sich selbst um das Consulat und erhielt es auch (141 v. Chr.).
150 Quintus Cäcilius Metellus, der den Beinamen Macedonicus erhalten hatte, weil er nach Besiegung des Andriskus Macedonien zu einer Römischen Provinz machte (148 v. Chr.), und der als Consul im J. 143 gegen Viriathus Krieg führte, war Augur, daher Amtsgenosse des Scipio und Lälius und politischer Widersacher des Scipio ( Cicer. Rpbl. I. 19, 31.). Welche politische Mißhelligkeit zwischen Metellus und Scipio hier gemeint sei, läßt sich nicht bestimmt angeben. Auch Cicer. Offic. I. 25, 87 sagt: qualis fuit inter P. Africanum et Q. Metellum sine acerbitate dissensio.
151 Die Lesart aller Handschriften ist: utrumque egit graviter auctoritate et offensione animi non acerba. So liest auch Halm im Texte; aber in der Anmerkung erklärt er das Wort auctoritate für ein Glossem, wodurch Jemand das graviter habe erklären wollen. Madvig ( Opusc. II. p. 287) hält die Worte auctoritate et für unächt. G. Lachmeyer muthmaßt sehr scharfsinnig: graviter ac temperate et off. u. s. w und vgl. Cicer. ad Attic. XII. 32, 1: ages, ut scribis, temperate. Ich halte die handschriftliche Lesart für ächt und sehe mit M. Seyffert die Worte auctoritate et offensione animi non acerba als Exegese des Wortes graviter (= auf eine würdige Weise, mit Würde) an.
152 Nec sibi exemplo sunt u. s. w., und nicht, sich selbst betrachtend, sehen sie, worauf die wahre Freundschaft beruhe; denn Niemand liebt sich selbst wegen des Nutzens, sondern um seiner selbst willen.
153 Aristotel. Nicom. IX. 4, 6: έστι γὰρ ο φίλος άλλος αυτός. 9, 10: έτερος γὰρ αυτὸς ο φίλος εστί. Magn. Moral. 2, 10. p. 71, 20. Sylb. όταν βουλώμεθα σφόδρα φίλον ειπει̃ν, μία μὲν ψυξὴ η εμὴ καὶ η τούτου. Cicer. Offic. I. 17, 56: efficiturque id, quod Pythagoras volt in amicitia, ut unis fiat ex pluribus, wo man Beier p. 133 sq. nachsehe. Vgl. Lael. 7, 23. 25, 92.
154 Dieselben Worte finden sich schon Kap. 18, §. 65.
155 Aristotel. Nicom. VIII. 1, 1: έστι γὰρ (η φιλία) αρετή τις ὴ μετ' αρετη̃ς.
156 D. h. zu dem höchsten Gute der Natur, wie gleich darauf gesagt wird. Es ist die auf Vernünftigkeit und Sittlichkeit beruhende Glückseligkeit des Lebens darunter zu verstehen.
157 in amicis et diligendis et colendis. M. Seyffert und Andere wollen gegen die Handschriften deligendis statt diligendis lesen, da der Zusammenhang der ganzen Stelle den Begriff der Wahl verlangt. Diese Aenderung ist, wie ich glaube, unnöthig, da die Alten das Wort diligere sowol in der Bedeutung lieben als auch in der Bedeutung wählen gebraucht zu haben scheinen. Wenigstens wird an unzähligen Stellen der Alten in den besten Handschriften diligere in der Bedeutung wählen gelesen. An unserer Stelle wird nicht bloß durch den Zusammenhang, sondern auch durch das trennende et - et einer Verwechslung der Bedeutungen vorgebeugt. Aber höchst auffallend ist der Zusatz colendis, da im Vorhergehenden nur von der Vorsicht in der Zahl der Freunde die Rede war. Seyffert nimmt daher richtig an, daß Lälius unvermerkt ein neues Moment in seinen ursprünglichen Gedanken aufnehme, indem er mit der leichtfertigen Wahl der Freunde eine andere, sich hieran knüpfende Leichtfertigkeit, die unbedeutender Ursachen wegen Freundschaften aufgibt, verbinde.
158 acta agimus. Der Sinn des Sprüchwortes ist: Wir thun nachher, was wir hätten vorher thun sollen. Gethanes ist das, was später nicht zu ändern ist. Terent. Phorm. II. 3, 72: Actum agam, ubi illinc rediero. Seyffert vergleicht unser Sprüchwort: »Vorgethan und nachgedacht hat Manchen in groß Leid gebracht«.
159 So namentlich von den Epikureern, die das höchste Gut in die Lust setzten, die Tugend aber als Dienerin der Lust betrachteten.
160 Wie die Cyniker (die Anhänger des Antisthenes, eines Schülers des Sokrates, die die Tugend in die Unabhängigkeit von den äußeren Dingen setzten und in ihrem Streben nach einem natürlichen Leben so weit gingen, daß sie allen äußeren Anstand verletzten und sich dadurch die Verachtung der Vernünftigen zuzogen.
161 qui suum negotium gerunt otiosi, die für sich leben, nur ihre Privatangelegenheiten besorgen, im Gegensatze zu den Staatsmännern. Cicer. Offic. I. 9, 29: Sunt etiam, qui aut studio rei familiaris tuendae aut odio quodam hominum suum se negotium agere dicant. Xenoph. Comment. II. 9, 1: τὰ εαυτου̃ πράττειν.
162 Timon, ein im Alterthum berüchtigter Menschenhasser ( osor hominum, μισάνθρωπος), der zur Zeit des Sokrates lebte. Vgl. Cicer. Tusc. IV. 11, 25 und 27.
163 Vgl. Cicer. Offic. III. 20, 65[?] sq.
164 Ueber Archytas s. zu Cato Maj. 12, 39.
165 Una illa subeunda est offensio, dieß ist die scharfsinnige, mit Recht von Madvig ( Opusc. II. p. 285 sq.), Halm und Anderen gebilligte Muthmaßung des Facciolati statt des handschriftlichen sublevanda, das Seyffert zu vertheidigen sich vergeblich abmüht. Er übersetzt die Stelle: Ein Grund des Anstoßes muß völlig hinweggeräumt (kassirt) werden. Aber wie in aller Welt kann sublevare in der Bedeutung »völlig hinwegräumen« aufgefaßt werden? Auch das vorhergehende elevare erklärt er ganz unrichtig durch minuere, efficere, ut minus gravis sit offensio; elevare hat vielmehr die Bedeutung beseitigen, die er dem Verb sublevare beigelegt hat.
166 S. oben Kap. 23, §. 86.
167 Nämlich Terentius. S. zu Cat. Maj. 18, 65. Die hier angeführte Stelle ist Andria I. 1, 41.
168 Das Wort Willfährigkeit ( obsequium) ist hier nicht wie kurz zuvor in durchaus schlechtem Sinne aufgefaßt, sondern, wie Seyffert bemerkt, als vocabulum medium in dein Sinne von: Streben sich gefällig zu zeigen.
169 comes virtutum comitas assit nach G. Lachmeyer's Vermuthung. Die besten Handschriften haben comes veritas * * assit. Klotz, Madvig, Seyffert, Halm lesen bloß comitas assit , was nur die Erfurter Handschrift, und zwar oberhalb der Zeile, hat. Mit Recht wird der Gedanke, der in dieser Lesart in obsequio autem – comitas assit ausgedrückt ist, von Wunder in den Lectt. Cod. Erf. p. CCXII. für ungereimt erklärt und mit Unrecht von Seyffert vertheidigt.
170 ad voluptatem. Diese Lesart, die auch Seyffert wiederhergestellt hat, bieten die besten Handschriften; andere Handschriften haben ad voluntatem, was von Halm und den meisten Herausgebern aufgenommen worden ist, doch gewiß mit Unrecht. Denn die Schmeichelei sucht ja gerade das aus, was dem Anderen angenehm ist und ihm Vergnügen macht. Ad voluntatem loqui entspricht, wie Seyffert richtig bemerkt, ganz dem Griechischen πρὸς ηδονὴν λέγειν (nach dem Munde reden), das Demosthenes sehr häufig von den Athenischen Rednern gebraucht, die dem Volke schmeicheln und ihm nicht die Wahrheit sagen. Allerdings gibt auch die Redensart ad voluntatem loqui (vgl. 25, 93. 26, 98.) einen sehr guten Sinn; aber dieß darf uns nicht bestimmen die Lesart der besten Handschriften, die gleichfalls einen sehr richtigen Sinn hat, zu verwerfen.
171 Terent. Eun. II. 2, 21. Ueber Terentius s. zu Cato M. 18, 65.
172 Nach der Muthmaßung G. Lachmeyer's: et inter constantem, id est verum et gravem. Diese Lesart liegt in der von Seyffert aufgenommenen Lesart dreier Handschriften: et inter constantem severum et g.; aus IE konnte leicht SE entstehen; Madvig und Halm lesen mit drei anderen Handschriften: constantem et severum; Klotz: constantem id est severum. Ueber den Gedanken selbst vgl. Cicer. Catil. IV. 5, 9: intellectum est, quid interesset inter levitatem concionatorum et animum vere popularem, saluti populi consulentem. Außerdem Offic. I. 25, 84. pro Sext. 45, 96. ff.
173 Gajus Papirius Carbo (s. zu 11, 39) machte als Volkstribun im J. 131 v. Chr. den Gesetzvorschlag, daß es erlaubt sein sollte, den nämlichen Volkstribun, so oft er wollte, wiederzuwählen. Lälius und Publius Scipio Africanus widerriethen denselben, und zwar Letzterer in einer höchst gediegenen Rede, durch die er bewirkte, daß der Vorschlag verworfen wurde. S. Livius epit. 59.
174 Quintus Fabius Maximus Aemilianus (s. zu Kap. 19, §. 69). und Lucius Hostilius Mancinus, der sonst nicht weiter bekannt ist, waren im J. 145 v. Chr. Consuln.
175 Gajus Licinius Crassus machte als Volkstribun im J. 145 v. Chr. den Gesetzvorschlag den Priesterkollegien das Recht der Selbstergänzung ( cooptatio) zu entziehen und die Priester wie die übrigen obrigkeitlichen Personen in den Wahlversammlungen durch Abstimmung des Volkes zu wählen. Gegen diesen Vorschlag trat der Augur Gajus Lälius als Prätor auf und hielt eine vorzüglich schöne Rede ( Cicer. N. D. III. 17, 43. nennt sie aureolam oratiunculam; vgl. über dieselbe auch Cicer. Brut. 21, 83.), und der Vorschlag wurde verworfen. Später aber 104 v. Chr. wurden die Priester nach dem Vorschlage des Gnäus Domitius Aenobarbus in den Wahlversammlungen von siebzehn Tribus ernannt. Endlich im J. 58 v. Chr. wurde der Einfluß der Priester auf die Wahlversammlungen durch den Gesetzvorschlag des Clodius: ne quis per eos dies, quibus cum populo agi liceret, de coelo servaret gänzlich vernichtet.
176 In früheren Zeiten richteten die Redner ihr Gesicht während der Rede nach der Hostilischen Curie und dem Comitium, wo der Senat und die Patricier verweilten. Unter Forum ist hier nicht das ganze Forum zu verstehen, auf dem sich ja auch die Hostilische Curie und das Comitium befanden, sondern nur ein Theil des Forums, d. h. der Theil, wo die Plebejer standen.
177 Nämlich der Consulwürde, die er damals nicht besaß. Statt summa auctoritate, das die Handschriften haben, liest G. Lachmeyer nach Muthmaßung mea autoritate; doch ohne Grund.
178 Aristotel. Rhet. 1,11: επεὶ φίλαυτοι πάντες, καὶ τὰ αυτω̃ν ανάγκη ηδέα ει̃ναι πα̃σιν, οι̃ον έργα, λόγοι· διὸ φιλοκόλακες ως επι τὸ πολὺ καὶ φιλέραστοι καὶ φιλότιμοι καὶ φιλοτεκνοι.
179 Richtig erklärt Seyffert: selbst auf der Bühne wird uns die Rolle der Schmarotzer nur dadurch erst schmackhaft, – die wir sonst gar nicht goutiren würden, – daß es ruhmredige Militärs gibt, die (wie man von selbst hinzusetzt) jenen zur Folie dienen und von ihnen zum Besten gehalten werden, wie sie es verdienen.
180 Terent. Eun. III. 1, 1. Der Soldat Thraso hatte durch den Schmarotzer Gnatho seiner Geliebten, der Buhlerin Thais, ein Geschenk zugesandt und fragt ihn nun, wie sie dasselbe aufgenommen habe.
181 Die Redensart: die Hände reichen ist von den Gladiatoren hergenommen, die, wenn sie sich für besiegt von ihren Gegnern erklären wollten, ihnen die Hände hinreichten. Vgl. Cicer. ad Attic. II. 22, 2: Haec et in eam sententiam quum multa dixisset, ajebat illum primo sane diu multa contra, ad extremum autem manus dedisse et affirmasse nihil se contra ejus voluntatem facturum.
182 Nach den Worten cavendum est lesen einige Handschriften von geringerem Werthe: ut in Epiclero hodie u. s. w., was auch Seyffert aufgenommen hat. Die besten Handschriften haben: cavendum est ut hodie u. s. w. mit Weglassung der Worte in Epiclero und so liest auch Halm. Offenbar sind diese Worte weiter Nichts als ein Glossem. Die folgenden Verse sind nämlich aus dem Lustspiele des Cäcilius Statius (s. über ihn zu Cat. M. 7, 24), das die Aufschrift führte: Epiclerus, d. h. Erbtochter. In dem zweiten Verse lesen fast alle Handschriften ut iusseris, die Handschrift G bloß iusseris; Halm nach Muthmaßung elusseris mit zwei s (nach Quintil. I. 7, 20; Bentley ad Horat. Art. Poet. 96 schlägt scharfsinnig emunxeris vor, das auch von mehreren Herausgebern aufgenommen worden ist; G. Lachmeyer liest illuseris nach dem Palatinus der inluseris hat; andere Handschriften haben luseris oder ut illuseris.
183 S. oben Kap. 5, §. 18.
184 Vgl. oben Kap. 6, §. 20. und Aristotel. Nicom. 9, 6.
185 Im Texte steht: ex quo ardescit sive amor sive amicitia; utrumque enim dictum est ab amando. Wegen der Uebersetzung von amicitia s. zu 8, 26.
186 Cicero's Worte lauten: amare autem nihil est aliud nisi eum ipsum diligere, quam ames. Amare entspricht eigentlich dem Griechischen ερα̃ν und bezeichnet die natürliche Neigung, die wir gleichsam unbewußt ohne alle Reflexion gegen Einen haben; daher kann amare aliquem auch bedeuten Einen herzlich, von ganzem Herzen, leidenschaftlich lieben; diligere hingegen setzt eine gewisse Reflexion, eine Prüfung voraus und bedeutet daher Einen aus Achtung werthschätzen. Vgl. Cicer. Fam. IX. 14, 5: Quis erat, qui putaret ad eum amorem, quem erga te habebam, posse aliquid accedere? Tantum accessit, ut mihi nunc denique amare videar, antea dilexisse. Aber weder amare noch diligere entsprechen dem Griechischen φιλει̃ν, das beide Begriffe in sich schließt. Ausführlich erörtert den Begriff beider Verben Seyffert zu 8, 26. S. 173.
187 Ueber Lucius Aemilius Paullus Macedonicus s. zu Cato Maj. 6, 15.
188 Ueber Marcus Porcius Cato s. die Einleitung zum Cat. Maj.
189 Ueber Gajus Sulpicius Gallus s. zu Cat. Maj. 14, 49.
190 Ueber Publius Cornelius Scipio Nasica Corculum s. zu Cat. Maj. 14, 50.
191 Tiberius Sempronius Gracchus, Vater der beiden berühmten Volkstribunen, Tiberius und Gajus Sempronius Gracchus, und der Sempronia, der nachherigen Gemahlin des jüngeren Scipio Africanus, Gemahl der Cornelia, der Tochter des älteren Africanus, einer hochgebildeten und in jeder Hinsicht ausgezeichneten Frau, ein verständiger und achtungswerther Mann ( Cicer. de Orat. I. 9, 38), besiegte als Proprätor (177 v. Chr.) die Celtiberier in Spanien, als Consul (176) die Sardinier; 169 war er Censor, 162 zum zweiten Male Consul. Er fiel in einem Treffen mit den Lucanern.
192 Ueber Lucius Furius Philus s. zu Kap. 4, §. 14.
193 Ueber Publius Rupilius s. zu Kap. 11, §. 37.
194 Ueber Spurius Mummius s. zu Kap. 19, §. 69.
195 Ueber Quintus Aelius Tubero s. zu Kap. 11, §. 37
196 Publius Rutilius Rufus, ein Schüler des Stoikers Panätius und selbst dem Stoicismus ergeben, war zugleich auch Redner und Rechtsgelehrter ( Cicer. de Orat. I. 53, 227). Cicero ( de Orat. I. 53, 229) nennt ihn ein Muster von Unbescholtenheit, dem Niemand im Staate an Rechtschaffenheit und Sittenreinheit gleichkomme. Im J. 133 v. Chr. diente er unter dem jüngeren Scipio Africanus vor Numantia. S. Cicer. de Repl. I. 11, 17. Im J. 105 v.Chr. war er Consul. Seine Gerechtigkeitsliebe war den Rittern, die große Pachtungen in Asien hatten, sehr beschwerlich gewesen, als er als Quästor des Oberpriesters Quintus Mucius Scävola, der Proconsul in Asien war, sich den großen Bedrückungen der Ritter widersetzte (99); deßhalb suchten sie sich an ihm zu rächen, indem sie ihn des Unterschleifes anklagten (93). Von den Rittern, die damals die Gerichtsbarkeit hatten, wurde er auf ungerechte Weise verurtheilt. Indem er sich selbst Verbannung auferlegte, ging er nach Smyrna. Obgleich später von Sulla zurückgerufen, beharrte er doch in seiner freiwilligen Verbannung. Vgl. Orelli Onomast. Part. II. p. 517 sq.
197 Aulus Verginius hatte nach Pomponius in den Pandekten lib I. tit. 2.) de Orig. Jur. §. 40. dieselben Lehrer im Bürgerrechte, wie Rutilius, namentlich den Publius Mucius. S. Orelli Onomast. Part. II. p. 640.
198 S. zu Cat. Maj. 23, 83.
199 Vgl. Cicer. de Orat. II. 6, 22, wo der Redner Crassus sagt: Saepe ex socero meo [sc. Quinto Scaevola, cujus socer Laelius erat] audivi, quum is diceret socerum suum Laelium semper fere cum Scipione solitum rusticari eosque incredibiliter repuerascere esse solitos, quum rus ex urbe tanquam e vinclis evolavissent. Non audeo dicere de talibus viris, sed tamen ita solet narrare Scaevola conchas eos et umbilicos ad Cajetam et ad Laurentum legere consuesse et ad omnem animi remissionem ludumque descendere.