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III.

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Inhaltsverzeichnis

Cato.

7. Ich will es thun, so gut ich es vermag, mein Lälius. Oft hörte ich die Klagen meiner Altersgenossen mit an – Gleich und Gleich gesellt sich ja gern, nach einem alten Sprüchworte 40 –, was Gajus Salinator 41, was Spurius Albinus 42, consularische Männer von ungefähr gleichem Alter mit mir, zu bejammern pflegten: bald, daß sie der Vergnügungen entbehrten, ohne die sie das Leben für Nichts achteten; bald, daß sie von denen verschmäht würden, bei denen sie früher in Achtung gestanden hätten. Sie schienen mir aber nicht das anzuklagen, was wirklich anzuklagen ist. Denn läge die Schuld davon am Greisenalter, so würde ein Gleiches auch bei mir der Fall sein und bei allen Bejahrten; und doch habe ich schon viele Greise kennen gelernt, die nicht klagten, die es nicht bedauerten von den Fesseln der Sinnenlust befreit zu sein, noch auch von den Ihrigen verachtet wurden. Nein! die Schuld von allen derartigen Klagen liegt im Charakter und nicht im Alter. Denn Greise, welche besonnen und weder grämlich noch unfreundlich sind, verleben ein erträgliches Alter; Schroffheit aber und Unfreundlichkeit sind für jedes Alter von unangenehmen Folgen 43.

Lälius.

8. Es ist, wie du sagst, mein Cato; aber vielleicht könnte man sagen, dir scheine wegen deines Einflusses im Staate, wegen deines Wohlstandes und Ansehens das Alter erträglicher; dieses könne aber nicht Vielen zu Theil werden.

Cato.

Allerdings ist dieß Etwas, mein Lälius; aber keineswegs beruht darauf Alles. So z. B. erzählt man, Themistokles habe einem Seriphier 44 bei einem Wortwechsel, als dieser sagte, nicht durch seinen, sondern durch des Vaterlandes Ruhm habe er seinen Glanz erhalten, entgegnet: »Wahrlich, weder ich würde, wenn ich ein Seriphier wäre, noch du, wenn du ein Athener wärest, je berühmt geworden sein.« Dieses kann auf dieselbe Weise vom Greisenalter gesagt werden. Denn bei dem höchsten Mangel kann das Greisenalter nicht leicht sein, nicht einmal für einen Weisen; dem Unweisen aber muß es selbst bei dem höchsten Ueberflusse eine Last sein 45. 9. Die tauglichsten Waffen des Greisenalters, Scipio und Lälius, sind durchaus die Wissenschaften und die Tugenden, welche, in jedem Alter gepflegt, wenn man lange und viel 46 gelebt hat, herrliche Früchte tragen, nicht allein, weil sie uns nie verlassen, selbst nicht in der letzten Zeit unseres Lebens, – und das ist doch von der größten Wichtigkeit – sondern auch, weil das Bewußtsein eines gut vollbrachten Lebens und die Vergegenwärtigung vieler guten Thaten höchst erfreulich ist.

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