Читать книгу 365 Tage Fitness - Markus Ertelt - Страница 8
1. Alles beginnt in unserem Kopf
ОглавлениеDu willst endlich wieder fit werden, du willst es endlich schaffen, deine Wunschfigur zu erreichen und hast die Nase voll von all den überflüssigen und wenig gewinnbringenden Diäten und den immer wiederkehrenden Fitnessrevolutionen? Du weißt, dass es irgendwie machbar ist - aber der letzte Kick Motivation und der richtige Plan für die Umsetzung fehlen.
Was machen die Menschen richtig, die scheinbar mit Leichtigkeit Familie, Beruf und Sport unter einen Hut bekommen?
Die Antwort ist eigentlich simpel: Sie arbeiten stetig und kontinuierlich an sich und ihren Zielen und greifen dabei in der Regel auf einen durchdachten Trainingsplan zurück. Auch ihnen wird nichts einfach so geschenkt, egal wie viel Talent sie haben, egal ob sie genetisch bevorteilt sind oder nicht. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr arbeiten sie an sich. Sie machen Sport und einen gesunden Lifestyle zu einem elementaren Bestandteil ihres Lebens und verzichten dabei ganz bewusst auch auf Abhängigkeiten. Etwa 90 Prozent der fitten Männer und Frauen trainieren allein - so können sie sich ganz bewusst auf ihre Ziele konzentrieren und machen sich nicht abhängig von einem Trainingspartner. Ausreden haben so keine Chance, wenn der Partner mal keine Zeit hat. Trainingspartner können auch sehr motivierend sein und dich pushen, keine Frage! Du solltest allerdings immer in der Lage sein, dein eigenes Ding durchzuziehen.
Ich trainiere schon immer zu über 90 Prozent allein, da mein Leben eben nicht immer planbar ist und ich mich auch nicht an bestimmte Trainingszeiten halten will und kann. Hinzu kommt: Nicht jeder Tag fühlt sich gleich an, und hin und wieder muss ich mein Training entsprechend anpassen. Dabei folge ich im Großen und Ganzen einem Plan, eröffne mir aber die Möglichkeit, auch mal etwas anders zu trainieren.
Ich kenne mich selbst am besten und weiß, wie sich meine Muskulatur, meine Sehnen und Bänder anfühlen. Ganz entscheidend ist für mich aber die Effektivität. Wie nutze ich die mir zur Verfügung stehende Zeit am besten, um meine Ziele, meine persönlichen Vorgaben zu erreichen? Das wirkt auf manche Menschen auch hin und wieder etwas merkwürdig oder schon beinahe arrogant, wenn ich mit meinen großen Kopfhörern durch das Gym rocke, aber das ist mir ziemlich egal. Ich gehe nicht ins Studio, um neue Bekanntschaften zu schließen oder über das schlechte Wetter zu philosophieren. Meine Zeit ist kostbar – und deine ist es auch. Einen netten Smalltalk führe ich gerne, wenn mein Zeitfenster es zulässt, zum Beispiel unter der Dusche.
Oft höre ich Sätze und Ausreden wie: „Ich würde wirklich gerne trainieren, aber ich habe einfach keine Zeit“. Du schaffst es also nicht, in der Woche knapp vier bis fünf Stunden Zeit für dich, für dein Training aufzubringen? Zeit, die dein Leben komplett verändern könnte? Da haben wir ihn, den Schweinehund! Er hat es sich bei dir gemütlich gemacht, denn das Zeitproblem ist nur eine Frage der Prioritäten. Weil wir aber Menschen sind, die gerne den Weg des geringsten Widerstandes gehen, wollen wir uns das im ersten Moment nicht eingestehen. Wir suchen förmlich nach etwas, das uns davon abhält, unser bestes Ich zu werden.
Ich gebe zu: Es gibt viele Möglichkeiten, abgehalten zu werden und seinen Schweinehund zu füttern. Smartphones, Pads, soziale Medien, YouTube und Streamingdienste lassen uns überall alles zu jeder Zeit abrufen, und wir lassen uns zu viel und zu gerne entertainen. Aber mal ehrlich: Heißt das, keine Zeit für dich und deinen Sport zu haben?
Unser Gehirn kann eine unfassbare Kreativität an den Tag legen, wenn es darum geht Ausreden für alle möglichen Dinge zu fi nden. Morgens ist es dir zu früh für den Sport. „Ich brauche meinen Schlaf und außerdem kann ich vor dem Frühstück keine Leistung bringen“. Mittags passt es auch nicht, da du ja nicht verschwitzt zurück zur Arbeit kannst und die Zeit außerdem zu knapp ist, und abends ist es dann einfach schon zu spät. Es gibt ja auch noch die Familie und andere Verpfl ichtungen. In Gedanken versunken hat man es sich auf dem wohlverdienten Sofa bequem gemacht und schaut noch irgendetwas – und der Drops ist für den Tag gelutscht. Tschüss, du wunderbares fittes, gesundes und bestes Ich!
Dabei wird gerne eine entscheidende Tatsache vergessen: Der Körper, in dem wir leben, ist nicht nur einzigartig, er ist auch unser einziger, dein einziger.
Achtest du nicht auf deinen Körper, dann bist auch du in erster Linie der Leidtragende. Dabei geht es nicht nur um deinen Hüftumfang. Der mag für den einen oder die andere tatsächlich kein Problem darstellen – jetzt, denn daraus werden sich im Laufe der Zeit höchstwahrscheinlich andere Probleme ergeben. Du kannst den dicksten Schlitten fahren, das schönste und tollste Penthouse dein Eigen nennen, aber all das wird nicht viel helfen, wenn deine Gesundheit und deine Fitness nicht mithalten können! Willst du all das genießen, dann solltest du auch ein Minimum an Energie und Elan in deinen Körper und damit in deine Gesundheit investieren. Dein Körper beherbergt deinen Verstand und deinen Geist, mach dir das stets bewusst.
Ein gesunder und athletischer Körper macht nicht nur äußerlich etwas her, er ist auch leistungsfähiger, und das in allen Lebenslagen. Versteh mich da bitte nicht falsch, es geht nicht nur um Oberfl ächlichkeit, es geht darum, wie du dein Leben bestimmst. Das mag jetzt etwas krass klingen, aber es liegt an dir– lässt du dem körperlichen Verfall freie Bahn oder startest du ab sofort durch und nimmst das Heft selbst in die Hand? Es liegt nur an dir.
Wenn selbst Topmanager mit einem Arbeitszeitkonto jenseits der Fünfzig-Stunden-Woche, berufstätige Eltern oder alleinerziehende Mütter es schaffen, sich Zeit fürs Training zu nehmen, dann wirst auch du deine Lücke finden und es hinbekommen. Wenn dir deine Gesundheit und dein Aussehen wirklich wichtig sind, dann wirst du auch Zeit für dein Training finden. Für diese Ziele musst du auch nicht täglich Stunden in einem Gym verbringen. In allen Lebensphasen gibt es immer eine Möglichkeit, etwas für sich und seine Zukunft zu tun. Punkt. Aus. Ende.
Der Grundgedanke „Ich habe keine Zeit.“ ist an sich schon falsch. Du verlierst keine Zeit beim Training, du gewinnst welche. Wie ich darauf komme? Ganz einfach: Das Training wird dazu führen, dass du höchstwahrscheinlich seltener krank bist, du ausgeglichener durchs Leben gehst und sich deine Lebensqualität merklich verbessert. Kurzfristig mag das Training Zeit kosten, auf lange Sicht wirst du aber qualitativ hochwertige Zeit gewinnen. Du investierst Zeit in dein Leben, in deine verdiente Quality Time. Das ist doch ein guter Deal!
Sport und Bewegung werden dir so viel mehr zurückgeben und dein Leben qualitativ aufwerten – du musst es nur zulassen. Vergiss das nie! Wir sind auf dieser wunderbaren Erde nur zu Gast, unsere Zeit hier ist endlich. Diesen Fakt scheinen die meisten Mensch zu verdrängen. Wer denkt schon gerne an sein Ende? Die richtige Einstellung zu deinem Körper kann dir diese endliche Zeit schöner und besser machen und höchstwahrscheinlich auch verlängern. Du musst „einfach nur“ damit beginnen.
Sport hat mich zu der Person gemacht, die ich bin. Über meinen Sport habe ich entscheidende Lektionen im Leben gelernt und die wichtigsten Menschen in meinem Leben kennengelernt. Und du? Du würdest nicht dieses Buch in deinen Händen halten und lesen, wenn du nicht bereit wärst etwas zu ändern oder wenn du nicht auch hin und wieder, so wie wir alle, einen Tritt in den Allerwertesten benötigen würdest. Ich danke dir an dieser Stelle für dein Vertrauen.
Meine Erfahrungen aus über 30 Jahren aktivem Athletendasein in den unterschiedlichsten Gebieten, mit zig Jahren Ausdauersport, jahrelangem und intensivem Kickboxen in Kombination mit Bodyweight-Training und experimentellem Krafttraining schon als Jugendlicher, haben mich zum Praktiker werden lassen. Ich probiere und sortiere, und genau davon wirst du ab sofort auch profitieren. Vielleicht wirken meine Pläne auf den ersten Blick sehr einfach gestrickt – das sind sie auch! Kein Mensch muss ausgefallene trendy Programme absolvieren, nur weil uns diese von irgendwelchen Hochglanzmagazinen oder eingekauften Promis als Heilsbringer versprochen werden. Das ist zum größten Teil nichts anderes als Marketing. So tickt der Markt und so ticken im Grunde wir alle irgendwie: gerne auf der Suche nach dem exklusiven, schnellen und dem (nennen wir es) einfacheren oder möglichst hippen Weg. Das ist nicht immer verkehrt, allerdings steckt oft hinter diesen Fitness-Revolutionen ein Unternehmen, das schlicht und ergreifend Umsatz generieren möchte, gerne mit einem prominenten Aushängeschild. Ich bin selbst auch Unternehmer und kann diese Strategien nachvollziehen. Sicher funktioniert auch das eine oder andere Programm, aber du kannst mir glauben: Um wirklich langfristig und nachhaltig Ergebnisse zu erzielen, benötigst du keine abgehobenen und komplizierten Pläne. Was du in erster Linie brauchst, ist eine verständliche und umsetzbare Strategie. Dann bist du langfristig dabei. Nur wer es schafft, etwas konsequent umzusetzen, wird erreichen, was er sich vorgenommen hat. Du benötigst Pläne, die dich fordern und motivieren, aber nicht überfordern. Die du je nach Lebensphase anpassen kannst. Der beste Plan der Welt bringt nichts, wenn er zu allgemein ist, wenn du nicht in der Lage bist, ihn konsequent zu verfolgen.
Das ist mein Angebot an dich. Ich habe für dich vorsortiert, denn ich habe eine Menge Erfahrungen gesammelt. Es führen bekanntlich viele Wege nach Rom, so auch in der Fitnesswelt. Es gibt eben bessere und schlechtere Wege, wichtig ist am Ende aber immer, dass du am Ball bleiben musst! Wenn sich dadurch der Weg etwas verlängert, ist das kein Beinbruch, denn du bleibst dabei. Wenn der Weg allerdings kurz, aber zu steil für dich ist und dir dann keine Alternative bereithält, dann ist es ein Beinbruch. Im Wettkampf gibt es dafür einen Begriff: DNF – „Did not finish“ – etwas, das ich nie zugelassen habe. Da mögen die Meinungen auseinander gehen, aber solange ich noch irgendwie laufen konnte, habe ich den Wettkampf zu Ende geführt, da war die Platzierung letztlich irrelevant. Das ist ein Rat, den ich jedem Wettkampfsportler mit auf den Weg gebe: Solange du dich nicht verletzt hast, gibt es keinen Grund, ein Rennen vorzeitig zu beenden. Machst du es doch, wird es dein Unterbewusstsein als Möglichkeit abspeichern und es dir immer wieder als Option anbieten.
Bring deine Wettkämpfe und deine Aufgaben zu einem Abschluss!
Es ist nie zu spät, um anzufangen.
Hast du in deiner Jugend oder deinen frühen 20ern Sport gemacht, dann wird dir der Einstieg sicher etwas leichter fallen, als jemandem der bisher keinen Sport betrieben hat. Doch das spielt, wie auch dein Alter, im Grunde kaum eine Rolle, wichtig ist nur: Beginne! Jetzt!
Wir leben nicht in der Vergangenheit, wir leben im Hier und Jetzt und formen heute unsere Zukunft. Diese Zukunft können wir jeden Tag ein Stückchen besser gestalten, egal wie oder was wir in der Vergangenheit alles versäumt haben.
Wie du es schaffst, regelmäßig an dir zu arbeiten und Lücken für deinen Sport, dein Training zu finden, ohne direkt alles auf den Kopf zu stellen, das verrate ich dir:
Mit einem Ziel
mit Disziplin
und Willenskraft