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Ohne Vorwarnung tauchte sie auf. Eine Flotte von Hunderten von Raumschiffen.

Alle waren kampfbereit.

Alle in Erwartung, was sie dort vorfinden würden.

Würde es Widerstand geben?

Würde der Gegner vorbereitet sein?

Würde der Gegner mit ihrer Ankunft rechnen?

Die Sensoren fuhren hoch.

Die Waffen fuhren hoch.

Sie hatten ihr Ziel erreicht.

Der Kommandant der Flotte betrachtete den Anblick, der sich ihnen bot.

Und schnaubte.

Sie waren nicht die einzige Schiffe, die sich im Orbit des Planeten befanden.

Tausende von ihnen schwebten in der Umlaufbahn und bildeten eine Wand aus Metall.

Eine löcherige Wand, und doch...

Auch auf der Oberfläche entdeckten die Sensoren Raumschiffe.

Alle waren Kriegsschiffe, groß und gefährlich, gespickt mit Waffen und ausgerüstet für den Kampf.

Für einen Kampf, den der Kommandant hier und jetzt beenden wollte.

Noch war der Feind überrascht... und der Kommandeur wollte nicht, dass er sich von dieser Überraschung erholte.

Er gab das Kommando zum Angriff.

Wie eine gigantische Faust setzte sich die Kriegsmaschinerie in Bewegung.

Strahlen und Raketen wurden abgefeuert.

Die Dunkelheit des Weltalls zerbarst.

Schiffe wurden getroffen.

Explodierten.

Gerieten aus der Bahn.

Schlingerten.

Kollidierten mit anderen Schiffen.

Die von gewaltigen Detonationen zerrissen wurden.

Der Himmel des Planeten war angefüllt mit riesigen Schiffen und mächtigen Explosionen.

Donnern erfüllte die Luft.

Asche regnete nieder.

Das Feuer einer brennenden Welt füllte die Atmosphäre.

Es klang, als würde ein Riese über den Planeten stapfen...

...und alles niedertrampeln, was ihm im Weg war.

Und ihm war alles im Weg.

Manche der Schiffe versuchten zu starten, doch die Waffen der Angreifer trafen sie schon vorher so hart, dass sie wie Fliegen aus dem Himmel fielen und auf der Oberfläche weitere Zerstörungen anrichteten.

Überall war Rauch.

Überall war Zerstörung.

Überall war Tod!

Das Signal, das sie hergebracht hatte, war noch immer da.

Der Kommandant sandte jemanden zu seinem Standort.

Dann betrachtete er noch einmal seine Anzeigen.

Es hatte nur wenig Verluste auf ihrer Seite gegeben.

Doch der Feind...

Der Kommandeur seufzte.

„Was für eine Verschwendung“, dachte er,

Sie waren hierher gekommen, um ein Verbrechen zu verhindern...

Oder hatten sie gerade selbst eins begangen?

Hatten sie ein komplettes Volk verantwortlich gemacht für die Entscheidungen seiner Anführer?

Hatten sie ein komplettes Volk ausgelöscht, weil sich seine Führer für einen Pakt mit dem falschen Partner entschieden hatten?

War das, was sie hier getan hatten, gerechtfertigt?

Eine Welle lief durch das Schiff, brachte es zum Schlingern.

Ein feindlicher Jäger hatte einen letzten verzweifelten Versuch unternommen und sein Schiff in das des Kommandanten hineingeflogen.

Es gab Verluste.

Es gab Schäden.

Am Ausgang der Schlacht änderte es nichts.

Die Anzeigen flackerten, dann waren sie wieder voll da..

95% der feindlichen Flotte war zerstört.

Schiffe, die brennend neben ihnen im All gehangen hatten, stürzten nun auf die Oberfläche.

Zerbrachen in der Atmosphäre.

Fielen als tödlicher Regen aus großen und kleinen Splittern auf den Boden.

Fast hatte er das Gefühl, als könne man den Donner und die Druckwellen dieser Schiffe spüren.

Vielleicht war es aber auch nur sein Gewissen.

Ein paar der feindlichen Kriegsschiffe versuchten, zu entkommen.

Ihre Versuche scheiterten.

Ihre Leben endeten.

Der bittere Geschmack des Krieges machte sich im Mund des Kommandeurs breit.

Alles, was er sah, war Zerstörung.

Schiffe, die verglühten.

Städte, die brannten.

Meere, die kochten.

Felder und Wälder, die bald nicht mehr existieren würden.

Eine Welt, deren Atmosphäre sich mit schwarzem Rauch füllte.

Es hatte keine Kapitulation gegeben.

Der Feind hatte nichteinmal den Versuch unternommen, aufzugeben.

Oder um Gnade für sein Volk zu bitten.

Der Kommandant sah auf eine andere Anordnung von Bildschirmen.

Sie zeigten die Monde und Kolonien des Volkes...

Oder sie zeigten das, was von ihnen noch übrig war.

Stützpunkte, Erholungsgebiete, gigantische Werften...

Zerstört!

Er sah seinen Stellvertreter an.

Der bestätigte ihm, was er dachte.

Niemand war entkommen.

Sie hatten gesiegt...

Aber selten hatte ein Sieg sich so bitter angefühlt wie dieser.

Noch einmal sah er hinaus, wo über der Oberfläche einer sterbenden Welt riesige Schiffe brennend im All hingen, während ihre Umgebung von Explosionen erschüttert wurde.

Es war die größte Schlacht, die die Galaxis je gesehen hatte...

„Das wissen Sie nicht, Kadett!“

Kadett Boer sah auf.

„Bitte, Sir?“

„Sie wissen nicht, ob das die größte Schlacht in der Galaxis war.“

„Nun, äh, vielleicht nicht bis zu diesem Zeitpunkt?“

„Ja, auch, ich wollte damit nur sagen, dass es vielleicht andere Kriege und andere Schlachten gegeben hat, von denen wir nichts wissen und die vielleicht ebenfalls gigantische Ausmaße hatten.“

„Ja, Sir, stimmt, Sir.“

„Wie Sie wissen, haben die Tong'GU'ka-ra eine Menge Welten annektiert, wer weiß, ob es da nicht auch eine Menge Widerstand gab?!“

Boer nickte. „Sie haben recht, Sir“, sagte die Frau.

„Gut.“ Ausbilder Ciftei sah in die Runde. „Noch irgendwelche Anmerkungen?“

„Haben wir eine moralische Verantwortung?“ fragte die Kadettin.

„Sollten wir eine haben?“

„Nun... ich weiß nicht. Vielleicht?“

„Warum?“

„Weil die Ganlo die z'niR nicht hätten angreifen können, wenn wir ihnen nicht geholfen hätten... oder?“

Der Ausbilder nickte.

„Da ist was dran, Kadett Boer. Trifft die Menschheit die Schuld für den Tod so vieler z'niR?“

Die Kadetten sahen ihn fragend an.

„Oh, ich kann Ihnen das auch nicht beantworten. Ich bin ziemlich sicher, die z'niR würden das so sehen... und wenn sie könnten, würden sie es uns heimzahlen. Die Frage ist, ob durch das, was an jenem Tag geschehen ist, der Krieg verzögert oder letztendlich nur verschlimmert wurde?“

Wieder fragende Blicke.

„Auch darauf kann ich Ihnen keine klare Antwort geben. Zu dem Zeitpunkt, als dieser Angriff stattfand, waren schon so viele Dinge in Bewegung gesetzt, dass sich der Ausbruch wahrscheinlich nicht hätte verhindern lassen.“

„Es sei denn...“

„Es sei denn was, Kadett Raita?“

„Es sei denn, man hätte woanders zugeschlagen!“

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