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Verräterische Bilder

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»Schrecklich das Ganze, einfach schrecklich! So ein junges, hoffnungsvolles Leben, einfach ausgelöscht.« Christina Winterberg wirkte ehrlich erschüttert und bestätigte Hutter und Lehmann, dass Amélie Cohen das gestohlene Bild selbst ausgewählt hatte, weil es anscheinend gut zum Konzept der Ausstellung passte. »Und Köpfe waren ja wirklich drauf.«

Da fiel Hutter etwas ein: »Gibt’s zufälligerweise ein Foto des Bildes? Könnte bei der Dingens … Suche helfen?«

»Ich glaube nicht. Aber ich kann ja mal meinen Mann fragen. Schließlich ist er darauf abgebildet, als kleiner Junge.«

»Ja, bitte, tun Sie das.«

»Weiß man überhaupt, warum das Bild gestohlen wurde? Es war ja wohl nicht besonders viel wert, außer für die Familie.« Christina Winterberg erhielt keine Antwort. Lehmann schrieb eifrig Notizen in ihren Block, während Hutter scheinbar teilnahmslos in sein iPad starrte.

»Nicht, dass es unserer Familie jemals ums Geld gegangen wäre. Ich glaube, das Bild war nicht einmal versichert.« Bleiernes Schweigen machte sich breit. Nur das Klappern des Teelöffels war zu vernehmen, als Frau Winterberg den letzten Schluck aus der Tasse getrunken hatte. »Wenn weiter nichts ist?«

»Hmm?« Hutter schien in dem Moment aus einem geistigen Tiefschlaf aufzuwachen. Die Gastgeberin stand auf, kurz darauf Lisa Lehmann. »Tja, dann«, sagte Hutter und erhob sich mühsam aus den Niederungen des Ledersofas, das dabei sehr missverständliche Geräusche machte. Der Weg zurück zum Ausgang führte durch einen dunkel getäferten Gang und eine ausladende Treppe nach unten. Da Hutter nicht den Anschein erweckte, sich ordentlich zu verabschieden, sprang Lisa Lehmann ein. »Also vielen Dank, Frau Winterberg. Sie haben uns sehr geholfen.«

Hutter ließ beiläufig seinen Blick über die Wände in der Eingangshalle von Conradsberg gleiten, als er kurz innehielt. »Der Mann da?« Von der Wand her verfolgte der Hausherr mit strengem Blick die Verabschiedungsszene. »Der Robert?« Christina musste schmunzeln. Nicht zum ersten Mal machte das große Porträt Eindruck auf Besucher des Schlosses.

»Das wäre dann mein Mann.«

»Ach ja. Gut, gut. Und wo finden wir den jetzt?«, fragte Hutter.

Monika Reuter, die noch immer die Türklinke in der Hand hielt, ahnte, dass die Frage nichts Gutes bedeutete. Sie schaute bevorzugt TV-Krimis und witterte Unheil.

Tatort Bodensee: Der Fall Winterbergs

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