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Einführung Halbwahrheiten über Halbwahrheiten

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Der Sieger schreibt nicht nur die Geschichte, sondern auch die Religionsbücher! Und dabei ließe er weg was ihm nicht gefällig ist, oder deutet es zu seinen Gunsten um. Wo sollen wir nun anfangen, bei Romulus und Remus, oder Narkissos, dem Sohn des Flussgottes Kephissos. Ich denke ersteres wäre unserer europäischen Geschichte näher. Der legendären Stadt und römischen Staatsgründung.

Unsere Zivilisation, oder wie man besser sagen sollte – Lügendichtung hat sich tapfer gehalten wieder besserem Wissen. Denn es gab nie diese Brüder, sondern Brudervölker, ansonsten ist der Romulus Mythos nichts mehr als ein Adjektivum von Rumlua dem eigentlichen Ursprungsnamen Roms.

Lucumo aus Tarquinia ist der Mann der ersten Stunde Rumluas. Zur Zeit der 41. Olympiade, vermerkt von Dionysos von Halikarnassos. Im Jahre 607 v. Chr. wurde Lucumo Regent unter seinem neuen Namen Lucius Tarquinius Priscus; es war das vierte etruskische Saeculum. Zwischen 575 und 607 v. Chr. begann er das Land trocken zu legen und schaffte es die voneinander getrennten Wohnviertel zu einer Stadt zu vereinen; nicht anno 753 v. Chr. begann diese Geschichte „ab urbe condita“, sondern 575 von pagi in urbs!

Fester Ziegelbau, ein gepflasterter Markt, eine Stadtplanung mit dem Mundus – der Pforte der unteren Götter, sowie dem Brauch more etrusco wurde die Stadt nach Nordsüd und Ostwest „decumanus-Querachse“ errichtet. Die via sacra wo öffentliche Gebäude und Tempel stehen. Kult und Ritualhaus des Priesters und Regenten. Das Forum boarium – Rindermarkt, Anlegestellen für Boote am Fluß, ja sogar eine Rennbahn; der Circus Maximus.

Lucumo ließ sogar die Grundsteine für den Tempel des Tinia-Jupiter auf dem Capitol anlegen. Etruskische Insignien, die die Römer übernahmen wurden eingeführt; das Fasces-Rutenbündel, tunica palmata, toga picta, Elfenbeinzepter mit Adler, Lorbeerkranz und Mennige um Hände und Gesicht des Regenten rot zu färben. Sein Nachfolger Mastarna Servuis Tullius umgab die Stadt mit Mauer, einem Graben und Wall, die heute noch servianische genannt werden. Dieser Mastarna brachte ein Gesetz ein, das uns heute und zu allen Zeiten Gutes leisten würde, den Census, wonach die Steuer nach Vermögen berechnet würde!

Er kreierte die erste Legion in drei Linien, hastati, principes und triarii und all dies auf dem später so sagenumwobenen Marsfeld, wo er die erste Exercitus Urbanus abhielt. Leider wurde er nach 44 Regierungsjahren heimtückisch erschlagen. Ihm folgte Tarquinius Superbus, der den schon eingeleiteten Zwölferbund ins Leben rief, aber auch die verheerende Verbindung mit den vornehmen Familien der Latiner durch Heirat mit den Vornehmen der Etrusker.

Er teilte Italien und die Provinzen in die 710m Seitenlänge Quadrate. Städte wurden gegründet; Capua, Nola, Meane, Felsina, Misa, Spina, in der Nähe von Venedig usw. Über ganz Europa verteilen sich die Spuren der etruskischen Handelsbeziehungen, ja bis nach Skandinavien und dies in einer Zeit, wo es nur Kelten gab nördlich der Alpen und die Einteilung in Gallier und Germanen noch in der Trickkiste der Römer schlummerte. Ja, gehe man davon aus, daß der Krater der Dame von Vix aus etruskischen Werkstätten kam und eine prunkvolle Sonderbestellung war. Selbst die Begräbnisriten beeinflußten sie im Keltenland und sie brachten mit den Griechen Massilias den Wein und vieles andere.

Soweit, so gut, denn mit den Römern, also dem Bunde der Latiner und der besiegten Sabiner begann auch ihr Untergang. Karthager, Perser und Griechen erledigten den Rest. Was aber übrig blieb wurde umgedichtet und okkupiert. Aus einer Dreiheit der Götter machten die frühen Christen eine Dreieinigkeit; wobei ihnen die Etrusker sogar die Vorgabe der Göttermutter mit Kind auf dem Arm lieferten. Menvra! Sie übernahmen das Äußere und Innere Zeremonielle, zum Beispiel den Krummstab Card oder Decumanus – aus Liturgie.

Die Taufe, das Baumheiligtum, was ihr heute als Weihnachtsbaum kennt. Heiligabend, der Geburtstag des Lichtes und seiner Götter. Ja sie wissen es und sagen es Euch nicht. Aber auch die Professur schweigt und in jedem Buch, was ihr über Rom und die Römer erwerbt, stehen dieselben Halbwahrheiten. Konstantin, der scheinbar erste christliche Kaiser, ließ sich in einem keltischen Quellenheiligtum weihen und erhielt das Jahreskreuz als sein Symbol X, daraus machte er, als man ihn in Rom durch die Bischöfe einschwor auf eine neue Religion aus Dichtung und Lügen, das PAX und von nun an hieß es „in diesem Zeichen wirst du siegen!“ Ja noch bis zum Jahr 400 n. Chr. wurden von Staats wegen die Orakelsprüche der Sybille befragt! Bis man sie auf Druck der christlichen Obrigkeit vernichtete.

Was für ein Frevel, denn es war eines der letzten etruskischen Erben von aller größter Bedeutung für die Menschheit. Ja so ging es dann weiter mit der Vernichtung unseres Erbes und der Lügendichterei. Die Schenkung des oströmischen Reiches, die Schenkungen Karls des Großen, die Verleumdung der ersten Reformatoren, das zurückdrehen der Zeit ins finstere Mittelalter, der erste Kreuzzug gegen die Katharer, die Bartholomäusnacht, das Verbrennen der Frauen und Ketzer, die Pogrome an den Juden, die Konkordate, die frevelhafte Tötung der französischen Königsfamilie; Napoléon, Stalin, Hitler und Mussolini, die Geiseln der Menschheit.

Und jetzt nachdem wir verkohlt und verschröttert sind und man das Gesetz der Salier auch in Deutschland gebrochen hat, werden wir ausgemerkelt? Bedenkt der erste Generalstreik war nicht bolschewistischer Natur, sondern römischer, nämlich des Quintus Hortensius 287 v. Chr. die Lex Hortensia. Dies alles ohne die Frauen! Eine lügen-und bluttriefende Geschichte der Männerwelt. Bei den Griechen dienten sie nur dazu, um legitime Kinder zu zeugen. Die Teilnahme am Mahl und an Banketten im Megaron-Ehrensaal war ihnen untersagt, man hielt sich Hetären. Hesiod, einer der ersten literarischen Frauenfeinde als Prediger des Weiberhasses. Für ihn war die Frau eine unheilvolle Gabe der Götter, ja die Pandora, Bringerin allen Übels. Nur eine Möglichkeit öffentlich ehrbar zu sein gab es für sie, als Priesterin!

Dies war bei den Römern nicht anders. Der Mann war Herr der Familie und bestimmte über Leben und Tod. Selbst in der lateinischen Sprache gab es für sie kein feminines Wort, außer „Virgo vestalis“. Die christliche Urkirche steigerte es sogar „mulier taceat in ecclesia“ heißt es „die Frau hat in der Kirche zu schweigen“. Sie durften weder Priesterin, noch Predigerin sein. In Thomas von Aquin gipfelte es sich noch einmal in der ab dem fünften Jahrhundert vor Christus schon frauenfeindlich gewordenen Glaubenswelt der Männer. Aber nicht so bei den Etruskern. Die Etrusker verehrten zwar eine Zwölfzahl der Götter, aber die Dreigötterheit der Etrusker, das Schöpfungsprinzip, der Väter und die Mütter mit dem Kind, hatte einen besonderen Status! Man könnte auch sagen, sie ehrten das ewige Geistprinzip, die Väter, weise geworden an Erkenntnis und Einsicht und sie ehrten die Frau als Wiege der Schöpfung und schlossen den Kreis in ihren Kindern. Welch ein bewundernswerter Glaubensgrundsatz.

Die Frage, was die Menschheit in den Monotheismus - von griechisch Mono = einmalig, einzeln, allein; trieb. Wo es doch Völker gibt, die nach wie vor an viele und Vieles glauben.

War es der Überdruss, der Dualismus des Zoroasters oder letztendlich das dadurch Beherrschbare?

Eins steht fest, der Gott der Bibel, den sie meinen kann es nicht sein. Dieser nämlich bezeugt, oder lässt die Götter bezeugen. 5. Buch Mose 10,17 „der Herr Euer Gott ist ein Gott“ - aller Götter. 2. Buch Mose 22,27 „Den Göttern sollst Du nicht fluchen“ Ps 82,1 „Gott ist Richter unter den Göttern“, Ps 138 „Vor den Göttern will ich Dir Lob singen“. Wie ihr wißt, schreibt korrektes Griechisch vor, daß der Plural des Neutrums als Subjekt ein Verbum in der dritten Person singularis nach sich zieht! „A posteriori a priori“ in diesem Sinne; mens agitat molem.

Martinus Reiß

Im Schatten des Pelagius

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