Читать книгу 2412 - STUNDE NULL - Martin Selle - Страница 15

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Ich erinnerte mich, dass Albert Blix am Interphone von drei Boten gesprochen hatte, die unverdächtig wären.

„Wir müssen die Informationen Julius Sternau auf unverdächtigem Wege zukommen lassen“, erklärte Logan.

„Und dieser unverdächtige Weg sind wir drei“, sagte ich.

„Ein junger Bursche, der in Begleitung seiner Freunde seinen Vater besucht.“ Blix nickte bestätigend. „Die Idee stammt von deinem Vater. Ihr seid zuverlässig, versicherte er.“

Zum ersten Mal in meinem Leben fürchtete ich, mein Vater könnte sich in mir täuschen. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt noch wissen wollte, was für eine Information sich hinter dem Code verbarg.

Jetzt erhob sich auch Logan. „Dein Vater, Allan, hat alle Daten über seine Entdeckung in verschlüsselter Form an uns übermittelt“, sagte er zu Allan. „Nur wenige Personen weltweit sind in der Lage, sie zu decodieren.“

Der Professor öffnete eine Lade und entnahm ihr eine DVD. Die Hülle zeigte ein etwas merkwürdig designtes Raumschiff im All.

„Star Wars“, sagte John, der alte Science-Fiction-Filme sammelte. „Ich kenne den Film.“

„Stammt aus dem letzten Jahrhundert.“ Logan lächelte, wurde aber gleich wieder ernst. „Auf dieser Disc befindet sich jedoch kein Film. Die Botschaft von Doktor Morefill und Professor Gribbin ist darauf gespeichert.“

Blix übernahm wieder das Wort. „Eure Aufgabe ist es, die DVD so schnell wie möglich Doktor Sternau zu überbringen. Ihr dürft sie nur ihm persönlich aushändigen, niemandem sonst - niemandem.“

Ich kam mir vor wie in einem Spionagefilm. Ich sollte meinem eigenen Vater eine verschlüsselte DVD überbringen, deren Inhalt scheinbar die Welt ins Chaos stürzen konnte.

„Was passiert, falls die Informationen in falsche Hände gelangen, glaubt mir, das wollt ihr euch nicht mal in eurem schlimmsten Albtraum vorstellen“, ermahnte uns Logan.

„Was wurde auf der GSS entdeckt?“, hakte ich nach. „Ich möchte einfach nur wissen, was ein so verdecktes Vorgehen erfordert.“

Die beiden Wissenschaftler sahen sich kurz an, dann sagte Blix: „Ich würde dir wirklich gern mehr über diese ungewöhnliche Mission erzählen. Wie auch immer, wir müssen absolut sicher sein, ehe wir damit an die Öffentlichkeit gehen.“

Ich verstand. Die Wissenschaftler waren sich ihrer Entdeckung nicht ganz sicher, deshalb behielten sie alle Informationen für sich, bis mein Vater die Sache überprüft hatte.

Ralf Logan schärfte uns noch einmal ein: „Nicht ein Wort darüber, was scheinbar entdeckt wurde, darf nach draußen sickern. Es würde unmittelbar eine Katastrophe auslösen.“

„Der Code E-O-T ist eine Katastrophe“, meinte Allan.

Blix blieb stehen. „Tom, genau das ist der Grund, weshalb dein Vater uns anwies, nicht einmal euch den Inhalt zu nennen. Er wird euch selbst aufklären.“

Ich nahm die DVD an mich und schob sie in die Innentasche meiner Jacke. Allan, John und ich fühlten, dass wir jetzt die Hüter einer Botschaft waren, die die Welt für immer verändern konnte. Und andere jagten hinter dieser Botschaft her.

„Ist die Angelegenheit tatsächlich so bedeutend?“, fragte ich.

„Davon müssen wir ausgehen“, antwortete Blix. „Bradley wird euch zurück nach London bringen. Von dort nehmt ihr einen ganz normalen Linienflug nach Chile, um keinen Verdacht zu erregen. Eure Reise ist vorbereitet.“

Logan öffnete eine zweite Schublade des Schreibtischs und zog drei Flugtickets des Reisebüros Hollyday heraus. Er drückte jedem von uns eines in die Hand. „Viel Glück. Gott steh uns allen bei.“

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