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6. Januar

In den Anden Chiles

„Der Überfall heute Nacht geht garantiert auf Michael Hunters Rechnung“, sagte ich überzeugt.

„Vergiss es, wir haben Wichtigeres zu tun“, erinnerte mich John.

„Willkommen im La Silla Observatorium“, sagte Kevin, der Pilot des Helikopters, der uns vom Flughafen in Santiago abgeholt hatte. Er nahm den Helm ab. „Löst eure Sicherheitsgurte.“

Er sprang aus dem Heli, lief um dessen dunkelblaue Nase herum und öffnete unsere Tür. Wir kletterten ins Freie.

„La Silla. Wow!“ John, der zum ersten Mal hier war, verschlug es fast den Atem. „In der Wirklichkeit ist das Observatorium noch viel imposanter als auf den Fotos, die ich gesehen habe. Es kommt mir wie eine Brücke in den Himmel vor.“

„Im Fernsehen wirkt es wie eine Stadt über den Wolken“, meinte Allan.

Vor unseren Augen breitete sich ein endloser Teppich aus Berggipfeln aus, der weit in der Ferne die Sonne berührte. Auf dem Bergkamm von La Silla ragten ohrenähnliche Spiegelteleskope aus den Felsen. Im Sonnenlicht blinkten die silbrigen Kuppeldächer der Observatorien, die wie Iglus über den Berg verstreut waren.

Schmale Straßen verbanden die Gebäude, Unterkünfte und Laboratorien wie Adern verschiedene Organe in einem Körper. Hoch leistungsfähige Computer bildeten das Herz von La Silla und erweckten das Observatorium zum Leben. Dieser Ort mit seinen einzigartigen Teleskopaugen erlaubte den Wissenschaftlern einen tiefen Blick in die unendlichen Weiten des Alls.

„Kommt, verlieren wir keine Zeit!“, sagte Kevin. „Ich empfehle euch, direkt zum VLT zu gehen. In der Zwischenzeit bringe ich die DVD zu deinem Vater, Tom.“

„Ich habe Anweisung, sie ihm persönlich zu übergeben, Kev.“

„Ich weiß, aber ein unerwartetes Problem ist aufgetreten.“

„Problem?“

„Zu kompliziert, um es zu erklären. Du kannst mir die DVD ruhig geben, Tom. Lars muss sie decodieren, ehe dein Vater damit arbeiten kann. Das ist in Ordnung so.“

Ich zögerte, gab Kevin dann aber die DVD. Wo konnte er hier oben schon hin damit. Und Lars Winter war ich schon begegnet, er war Spezialist für Datenverschlüsselung. Ich verdrängte mein leichtes Unbehagen.

Kevin steckte die Scheibe ein. Dann deutete er auf den Wegweiser zum VLT, nickte uns aufmunternd zu und ging eilig in die andere Richtung davon. Wir setzten uns in Bewegung.

„Ich weiß, es klingt peinlich, aber ich hab vergessen, was das VLT ist“, sagte John, der sich am College gerade intensiv mit dem Verhalten von Plasma unter Schwerelosigkeit beschäftigte und seinen Kurs in Beobachtungstechnik aufs nächste Trimester verschoben hatte.

„Ist die Kurzversion für Very Large Telescope“, klärte Allan ihn auf. „Das Ding ist das am höchsten entwickelte optische Instrument weltweit.“

„Stimmt“, bestätigte ich. „Würde ein Auto auf dem Mond fahren, das Teleskop könnte dir das Markenlogo am Kühlergrill zeigen.“

Sprachtagebuch – homas Sternau

Wir sind in La Silla gelandet. Ich freue mich enorm, Dad wieder zu sehen – und endgültig herauszufinden, was sich hinter E-O-T verbirgt.

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