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5. Januar

Flughafen London Heathrow

„Es will und will nicht in meinen Kopf, dass sie tatsächlich den E-O-T Alarm ausgerufen haben“, sagte Allan, als das Taxi den Flughafen erreichte. Seine fast schwarzen Locken standen ihm wirr um den Kopf, weil ich ihn einfach aus dem Schlaf gerissen und ihm keine Zeit gelassen hatte, sich ordentlich zu kämmen.

Nicht besser war es John ergangen. Seine zahllosen Sommersprossen waren regelrecht verblasst, als ich ihm von dem E-O-T-Code erzählt hatte.

„Es muss ihnen ein Fehler unterlaufen sein, als sie den Code gesendet haben“, sagte Allan.

„Ich wünschte, du hättest recht“, antwortete ich knapp. Allan Morefill war Amerikaner, John Gribbin Engländer. Zu dritt besuchten wir das Galileo-College, um später Astronauten bei der GLOSA, der Global Space Agency zu werden. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber jeder von uns hatte jede erdenkliche Anstrengung auf sich genommen, um an diese Eliteschule für Raumfahrt zu gelangen.

Das Taxi bog in die Martin Street ab.

„Ein beängstigender Gedanke, dass hier bald kein einziges Taxi mehr fahren wird“, sagte Allan.

Ich sah im Rückspiegel, wie der Taxifahrer verwirrt die Stirn runzelte. Vermutlich konnte er sich nicht vorstellen, dass es irgendwann keine Taxis mehr geben würde.

„Der Code bedeutet, etwas wirklich Großes läuft schief“, ermahnte John den unvorsichtigen Allan. „Wir müssen vorsichtig sein, was wir sagen.“

Neben der Startbahn für Privatjets ragte ein Hangar in den nächtlichen Himmel, vor dem das Taxi jetzt anhielt. Wir stiegen aus dem Wagen und ich drückte dem Lenker zwanzig Ecu in die Hand. Die Münzen und Scheine des weltweiten Einheitsgeldes, der Earth Currency Unit, sahen ähnlich aus wie der Euro, ein Geld, das es früher in Europa mal gab, ehe die Staaten in die Wirtschaft und das Privatleben der Menschen eingriffen, das Bargeld abschafften und damit den Untergang des Wohlstandes dort besiegelten. Das war allerdings lange vor meiner Zeit.

„Warum wird es keine Mietwägen mehr geben?“, fragte mich der Taxifahrer, während er mir das Wechselgeld gab.

Ich wusste nicht, was ich dem armen Mann antworten sollte. „Haben Sie Kinder?“, fragte ich ihn.

„Ja. Eine Tochter, ungefähr so alt wie du. Sie ist wirklich hübsch und nett“, sagte er stolz.

„Fahren Sie nach Hause uns verbringen Sie so viel Zeit wie möglich mit ihr. Kündigen Sie noch heute und tun Sie das. Viel Glück.“

Im Gehen drehte ich mich noch einmal um. Der Taxifahrer sah uns nach, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Mein Ratschlag musste ihm seltsam vorkommen. Aber mehr konnte ich ihm nicht sagen, im Grunde war das schon zu viel gewesen. Ich sollte wirklich meine Klappe halten.

Ein rundgesichtiger Mann kam hinter dem Hangar hervor.

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