Читать книгу Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 8 - Martina Meier - Страница 9
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Weihnachtself Lars
Tief in einem verschneiten Wald unter Baumwurzeln lebte Weihnachtself Lars mit seinen Elfeneltern und zwei älteren Schwestern. Sie führten ein einfaches, aber glückliches Leben. Das Jahr über ging Lars in die Elfenschule, um etwas zu lernen. Er musste immer viel lernen und hatte meist kaum Zeit übrig.
An Weihnachten hatte er noch mehr zu tun. Wunschzettel mussten gelesen und geprüft werden, wobei Lars mithalf. Auch wurden Geschenke verpackt, damit sie der Nikolaus auf seinem Schlitten verstauen konnte. Seine Elfeneltern waren für die Geschenke verantwortlich, denn Lars war noch zu jung, um voll eingesetzt werden zu können. Gut, einige Stunden half er schon mit. Lars machte aber nur die einfachen Sachen. Er hoffte dabei jedes Jahr aufs Neue, dass nichts schiefging.
Seine Schwestern wollten nie so recht helfen. Sie hatten keine Lust und wollten ihre knappe Freizeit nicht dafür opfern. Trotzdem, der ganze Wald war aktiv und im Weihnachtsfieber. Bäume schmückten die Elfen immer besonders schön, ein Lichtermeer, einfach wunderbar. Zwischen Geschenkpapier und Bändern arbeiteten sich alle durch das Durcheinander. Abends fielen sie dann sehr spät ins Bett. Und am nächsten Tag ging es weiter. Alle freuten sich, wenn die Anstrengungen wieder einmal geschafft waren.
Lars’ Vater war Schuster und seine Mutter Näherin. Sie arbeitete zu Hause. Da hatte sie mehr Ruhe und konnte sich die Zeit besser einteilen. Doch an Weihnachten blieb ihre Arbeit liegen, denn da mussten ja alle Elfen des Waldes helfen, auch die Elfenkinder.
„Mama, wo ist denn die Holzeisenbahn, ich wollte sie in eine Schachtel tun?“
„Da hinten Lars. Moment, ich bring sie dir“, sagte die Mutter.
Als das gemacht war, suchte die Elfenmutter eine Puppe. Sie fand und verpackte sie.
Die Geschenke stapelten sich inzwischen im ganzen Zimmer. Lars hatte Angst, dass sie umkippten und etwas davon kaputtging. Und tatsächlich passierte es: Gerade das Geschenk, das Lars verpacken wollte, fiel vom Tisch herunter. Es war kaputt. Das war dem Elfenjungen sehr peinlich und er versteckte es schnell. Dabei hoffte er, dass es niemand entdeckte, und er tat so, als ob nichts gewesen wäre.
Nach zwei Tagen war es endlich geschafft. Sie alle waren todmüde, konnten kaum noch stehen, und warteten auf den Nikolaus. Er konnte jetzt die Geschenke abholen, um sie zu verteilen. Doch was war das? Er kam nicht. Lars und die anderen überlegten, was geschehen sein mochte, und hofften, dass sie die Geschenke nicht selbst austragen mussten.
Dann endlich: Der Nikolaus kam. Zwar in letzter Minute, aber er holte die Geschenke ab. Er verriet Lars den Grund für seine Verspätung. Er hatte sich mit seinem Schlitten verflogen.
Lars war froh, denn endlich gab es auch wieder mehr Platz. Sicher, der eigene Baum musste noch geschmückt werden, aber der war nicht groß. Den Schmuck bastelte die Elfenfamilie selbst. Kugeln, Kerzen und Lametta kauften die Elfen im Weihnachtsschmuckladen.
Der Elfenjunge freute sich immer auf Weihnachten, denn es war für ihn die schönste Zeit im Jahr. Seine Schwestern freuten sich nicht so sehr darauf, sie fanden Weihnachten schon seit Jahren doof. Sie hatten eher Elfenpartys im Kopf als Weihnachten.
Viele Geschenke gab es nie. Die Elfenfamilie war mit dem zufrieden, was sie hatte.
Leise fielen die Schneeflocken auf die Erde. Weihnachten konnte kommen.
Alexandra Dietz wurde 1977 geboren und wohnt in einer kleinen Gemeinde am Rande des Schwarzwaldes. Ihre ersten Gehversuche als Autorin machte sie mit Kindergeschichten und Tierfabeln. Seit 2014 ist sie Mitglied der Goldstadt-Autoren EV.. 2013 begann sie, in verschiedenen Anthologien ihre Geschichten zu veröffentlichen.