Читать книгу Edvard Munch – Alpha und Omega - Martina Nommsen - Страница 12

1.7 «Ich verzehre mich danach die norwegische Natur zu sehen und zu malen»36 – Munchs zweite Schaffensphase

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Der Klinikaufenthalt verändert Munchs Leben und seine Kunst. Scheinbar von düsteren Erinnerungen vorerst befreit, erscheinen seine Werke nun ungezwungener und extrovertierter – Munch beginnt seine zweite Schaffensphase. Der Entschluss, seine Krankheiten und Schwächen anzunehmen, führt zu einer inneren Befreiung, denn «diese Schwächen, die ich beibehalten werde, sind ein Teil meiner selbst. Ich möchte meine Krankheit nicht ablehnen, denn meine Kunst schuldet ihr viel.»37 Nach der Rückkehr in seine norwegische Heimat eröffnet er 1909 bei Blomqvist eine erfolgreiche Ausstellung mit 100 Gemälden und 200 Graphiken, die ihm die langersehnte Anerkennung und in der Folge auch finanzielle Sicherheit in seinem Heimatland bringen. Munch erwirbt Häuser in Kragerö, Hvitsten und schliesslich das Gut Ekely, das nahe des Christianiafjordes gelegen ist. Fortan lebt er, die Einsamkeit suchend, äußerst zurückgezogen und widmet sich den Darstellungen der Natur. Ein Hauptwerk dieser zweiten Schaffensphase sind die Dekorationen für die Universitätsaula in Kristiania, die er von 1911 bis 1916 anfertigt, doch auch in seinen anderen Werken treten neue Motivwelten hervor: Er stellt nicht länger sein privates Leben und dessen Probleme in den Vordergrund, sondern widmet sich dem Leben und der sozialen Ungleichheit innerhalb der Arbeiterschicht, wie in seinen Gemälden Maurer und Mechaniker (1908)38 und Arbeiter auf dem Heimweg (1914).39 Auch Motive, die in Munchs Frühwerken zwischen 1880 und 1890 insbesondere in zeichnerischer Form verarbeitet wurden, halten nun wieder Einzug in sein Œuvre – idyllische Landschaftsszenerien reihen sich neben beschaulich wirkende Porträtstudien ein.

Edvard Munch – Alpha und Omega

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