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3. Die drei göttlichen Personen in der Welt

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Die drei göttlichen Personen sind also in einem dynamischen Zueinander vor Erschaffung der Welt „da“ und zeigen sich in unterschiedlicher Weise auch in dieser Welt. Der Schöpfergott Jahwe, der vom göttlichen Sohn als der Vater bezeichnet wird, zeigt sich indirekt in der Größe und Schönheit seiner Schöpfung. Der Sohn zeigt sich als Mensch unter den Menschen. Er lebt den Menschen vor, wie das Leben geht.30 Und er sagt von sich als dem menschlichen Gegenüber: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18, 20) Dieser göttliche Sohn wird schließlich getötet und hinterlässt der Welt nach seinem Tod den göttlichen Geist, den Heiligen Geist. Dieser Geist zeigt sich im Innersten des Menschen als Teil seines Gewissens (s. u.). Er zeigt sich auch in der Welt, in der Kirche und in den Heiligen Zeichen der Kirche, die als Sakra-mente (Heilige Mittel) bezeichnet werden. Dieser Geist wirkt indirekt in den Zeichen der Zeit sowie in den Ereignissen des Lebens. Er ist der Geist, der lebendig macht, (Joh 6, 63) und die Früchte dieses Heiligen Geistes sind Liebe, Freude und innerer Friede. (Gal 5, 22)

So wie Gott sich in seiner Dreifaltigkeit in dieser Welt zeigt, so kann der Mensch umgekehrt dieses Wirken des dreifaltigen Gottes in dieser Welt erkennen. Er kann – wie erwähnt – Gott als den Vater in der Schöpfung erkennen, den Sohn in jedem zwischenmenschlichen Kontakt und den Heiligen Geist in seinem Innersten, aber auch in den Sakramenten, in der Kirche, in der Welt. Allerdings kann man die drei göttlichen Personen nicht so auseinanderdividieren, das man hier den Vater, da den Sohn und dort den Heiligen Geist erkennt. Es ist der eine Gott und der eine Geist, der in allem wirkt. Der ganze Kosmos ist durchwirkt und getragen von diesem dreifaltigen Gott.31

Daher geht es bei einer solchen Auffassung von der Dreifaltigkeit auch nicht darum, diese Dreifaltigkeit als ein Dogma des Christentums auswendig zu lernen, sondern zu verstehen, was sie für den Alltag des Menschen aussagt. Sie sagt nämlich nicht nur etwas aus über Gott, sondern auch etwas über sein Verhältnis zur Welt und zum Menschen sowie über die Struktur der Welt. Es geht also um etwas Grundsätzliches und Existenzielles, und nicht um etwas, das der Mensch zusätzlich auswendig lernen muss. Er muss einmal darauf hingewiesen werden, dass sich im Menschen sowie in den Strukturen der Welt der dreifaltige Gott in je unterschiedlicher Weise zeigt. Dieser Gott ist also in allem und nicht neben allem.

Es stellt sich dabei immer wieder die Frage, woher der Mensch das alles weiß, woher er weiß, dass der christliche Gott ein dreifaltiger Gott ist und dass er Mensch geworden ist. Es muss hier wiederholt werden, was schon gesagt wurde, dass der Mensch zwar an das Absolute herandenken kann, aber von sich aus nicht wissen kann, wie es ist. Das Absolute selbst muss sich zu erkennen geben und sich zeigen, es muss sich offenbaren. Das hat der Gott Jahwe getan, indem er sich in der Schöpfung geäußert hat, und dadurch, dass er einzelne Menschen wie die Propheten, Mose und Abraham berufen hat. Schließlich hat er sich geäußert in seinem Sohn als Mensch. Judentum und Christentum sowie später der Islam werden deshalb auch als Offenbarungsreligionen bezeichnet.

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