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Kapitel 18: Zu Hause
ОглавлениеWashington, D. C.,12. Juli 2016
Marc holte seine Schwägerin aus der Klinik ab. Vorsichtig platzierten sie zu zweit den Säugling in den dafür vorgesehenen Kindersitz, der auf dem ledernen Beifahrerplatz verankert war.
»Ich würde gern vorne bei Chris sitzen«, schmollte Sandra, als sie hinten im Wagen einstieg.
»Dann musst du fahren oder eben so lange durchhalten, bis wir zu Hause sind.«
Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz vorgebeugt, betrachtete Sandra ihren Sohn, der mit dem Gesicht gegen die Fahrtrichtung ihr zugewandt saß. »Schau mal, er lächelt mich an«, freute sich Sandra und blickte in die wachen, roten Augen des Babys.
»Er wird froh sein, so eine tolle Mutter zu haben. Zweifellos überlegt er gerade, wie er dich die nächsten Monate drangsalieren kann.« Marc lachte.
»Ach du, er ist bestimmt auf sein Schwesterchen gespannt und wie sein Zimmer aussieht«, orakelte Sandra.
»Klar doch – und wie die Redskins dieses Jahr den Super Bowl gewinnen«, ergänzte Marc.
Als sie die Auffahrt zu Sandras Villa hochfuhren, sah sie schon von Weitem das Transparent, welches über der Eingangstür gespannt hing: »WELCOME HOME, CHRIS«
»Ihr seid ja süß«, gluckste Sandra.
»Sie kommen«, rief Fredrik, nahm Olivia, die Meira trug, bei der Hand und folgte den anderen – Rachel, Elias im Rollstuhl, Janette und Lea – nach draußen.
»Hey, das volle Empfangskomitee«, staunte Sandra, als sie das neue Familienmitglied vom Sicherheitsgurt erlöste. »Schau mal, Chris, da wohnen wir und das hier ist deine buckelige Verwandtschaft«, scherzte sie.
»Ich werde dir was geben, von wegen buckelig«, erwiderte Rachel, um sich dann im Flüsterton an ihren Enkel zu wenden: »Ich habe schon den Willkommenskuchen vorbereitet.«
Chris blickte mit dicken Backen und weißblondem Haarflaum aufgeregt von einer Seite zur anderen, während Sandra ihn im Arm hielt. »Ich weiß gar nicht, was ich zuerst machen soll«, meinte diese. »Ist ungewohnt, jetzt mit zwei Kleinen.«
»Dann gehen wir als Erstes nach drinnen und legen ihn hin. Ich habe schon das Bettchen an den Esstisch gefahren, dann kann er uns beim Kaffeetrinken zusehen.« Olivia schien überglücklich. Jetzt war sie bereits zum dritten Mal Oma geworden, auch wenn sie sich längst nicht so alt fühlte.
Die Tatsache, dass Chris als Albino äußerlich vom Standard abwich, löste bei niemandem der Familie Unbehagen aus. Ganz im Gegenteil: Er war der Sohn seines verstorbenen Vaters und somit von Haus aus etwas ganz Besonderes.