Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 132

Zumal diesen »schönen Wienerinnen«,

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wie wir sie nannten, die hier in erster Linie ihre Kostüme! ihre Stöckelschuhe! präsentieren wollten und sowieso keine Ahnung hatten von Musik. Vom Rumrocken. Vom Glück, allein zu sein mit sich und dem Sound – fast so allein wie seinerzeit in Lengerich, freilich hatte man dort immer erst das Licht ausschalten müssen und die Jalousien runterlassen: vor den Blicken etwaiger schöner Wienerinnen, die damals noch Weiber hießen oder, bestenfalls, Mädchen; vor Blicken, die sie mittlerweile ja ausdrücklich werfen, werfen, werfen sollten – seht her, ihr! Die ihr höchstens hier mit euren ■■■■ ■■ wackelt, statt mal was zu riskieren, statt mal ordentlich in die vollen zu gehen! Seht her – es muß ja nicht gleich so ungeniert sein, so dermaßen von oben bis unten, daß man aus dem Takt gerät; womöglich zeigten sie allerdings sogar mit dem Finger auf einen von uns, ehe sie – – – gemeinsam loslachten, daß man ordentlich den heißen Schreck bekam und heftig schwor, sich nurmehr! auf die Musik zu konzentrieren … Und selbst dann, wenn man genug hatte und einen freien Platz an der Brüstung suchte, hielten sie dort jeden Zentimeter besetzt: lehnten, rauchten und, natürlich, gickelten sich gegenseitig ins Ohr … Dabei hatte der DJ mit Blue Suede Shoes doch ganz offiziell zur Rock’n’Roll-Gymnastik aufgerufen, ein unzweideutiges Angebot an die Fachmänner, jetzt zu pausieren, sich zurückzuziehen von der Fläche – aber wohin? Ohne genauer hinzusehen, zwängte sich Gregor in die nächstbeste Lücke, an Lazy Sunday Afternoon würde der DJ nicht mehr lange vorbeikommen, Gregor war sicher, Gregor zupfte sich sein durchgeschwitztes Hemd von der Brust.

Und weil er sehr damit beschäftigt war, bemerkte er den Blick erst mit einiger Verspätung.

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