Читать книгу Weiberroman - Matthias Politycki - Страница 138

Dabei ist sie total unblond

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und kommt sowieso nicht in Frage, haderte Gregor mit seiner Vergangenheit, als er am Montag zwischen Walle und dem Möslacher Ferdl zur Mensa ging. Doch da der Ferdl eine Fahne hatte und Walle ein paar Jahre zu alt war und sich überall raushielt, wo wir andern gerade drinsteckten,[90] wäre’s doppelt sinnlos gewesen, darüber ein Gespräch anzufangen. Überdies hatte die Morawa Franzi, die sonst immer in der »Ende des Erzählens?«-Vorlesung saß, heute offensichtlich was Beßres vorgehabt; mißmutig reihte sich Gregor in die Schlange vor dem Paternoster, der zu Powidltatschkerln hochfuhr oder Schulterscherzl mit Apfelkren: und hielt sich seine tägliche Haßrede auf all die sogenannten Kommilitonen vor ihm mit ihren hochgefönten Haaren, ihren Anzügen und sogar Krawatten –[91] keiner würde’s in Lengerich wagen, so rumzulaufen! Oder in Osnabrück oder sonstwo in Deutschland; man wollte glatt meinen, daß sich »der Muff von tausend Jahren« an der Wiener Uni nicht nur »unter den Talaren« hielt.[92] Heut nachmittag, im Seminar zur »Theorie der Aufklärung«, gab’s immerhin eine zweite Chance, die Franzi zu treffen. Und vielleicht einen Kleinen Braunen[93] anschließend mit ihr zu trinken … auch wenn sie keine Metallabsätze trug, aber wer tat das schon?

Weiberroman

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