Читать книгу 3000 Plattenkritiken - Matthias Wagner - Страница 158
The Rolling Stones „Voodoo Lounge” (1994)
ОглавлениеGut, man sollte 50-jährigen Männern, die seit 1960 Songs schreiben, von denen viele für immer einsanken ins kollektive Gedächtnis des Rock, diesen Männern sollte man das Recht zugestehen, allmählich auszubrennen. Aber sie tun es nicht. Zwar höhepunktarm aufs erste Hören, aber mit sanfter Durchschlagskraft servieren sie die Essenz eines 30-jährigen Schaffens. Alle Stones-Phasen klingen an: von Rock’n’Roll bis Country. Und Jagger singt das Wort „Raaaainbough“ wie einst in den wilden Jahren, als solche Balladen das Bad-Boys-Image kräftig beschädigten. Dank Don Was’ straffer Produktion hat „Voodoo Lounge“ sogar einige Minuten, die irgendwann auf dem „Ultimative Best of“-Sampler auftauchen werden – etwa „Sparks will fly“. Saubere, ehrliche Routine zwischen knackigem Rhythm’n’Blues, haufenweise Edelschnulzen und einem lahmen Langweiler („Thru and thru“).