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Townes Van Zandt „No deeper Blue” (1994)

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Ein Titel wie dieser verheißt beim geübten Trauerkloß Van Zandt alles erdenklich Gute, will sagen: Depressionen, Tränen, Trauer. Die Abgründe der menschlichen Leidensfähigkeit auszuloten, gelingt keinem anderen Songwriter so ergreifend. Und allenfalls manch zu glattes Arrangement hat in der Vergangenheit die Wirkung seiner traurigen Balladen gedämpft. Auf „No deeper Blue“, seinem 15. Album seit 1969, gibt er seinem Stil nun mit ungewohnter Instrumentierung einen neuen Dreh. Seine flexible Band ist gut auf des Texaners Liedgut eingestellt. Sie rockt bei Bedarf, schickt die Pedalsteel in himmelhohes Gewimmer, bringt die Harmonika zum Heulen (Donovan!) oder lässt Van Zandt mit seiner Gitarre allein, wenn der einen Seelenstriptease plant. Dazu erzählt Townes seine zerbrechlichen Storys – und ist einmal gar lustig verspielt, wenn er ein Feuerwerk von Allegorien und Stabreimen abbrennt. Ein Album so schön wie die untergehende Sonne – nicht zuletzt dank des live längst bekannten, aber als Studioeinspielung lange überfälligen „Marie“.

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