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Mike Oldfield „Amarok” (1990)

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Die irrige Ansicht, das einzig Beständige sei die Veränderung, widerlegt Mike Oldfield souverän. Mit „Amarok“ will er offenbar an Zeiten anknüpfen, da er für einen großen Komponisten gehalten wurde. Ja, ja, ihr Kids, die ihr nur Schlager a la „Moonlight Shadow“ mit Herrn Oldfield verbindet: Jene Zeiten gab’s. Mike nämlich schloss sich in den 70ern oft im Studio ein, um mannigfache Instrumentarien miteinander kopulieren zu lassen und dies mit unzureichender Technik aufzuzeichnen. Das ergab häufig einen ziemlichen Soundbrei, gebar aber auch nette Ergebnisse – zum Beispiel „Tubular Beils“, ein stilistisch irgendwo zwischen Bach, Folk und Rock angesiedeltes Plattenunikum. Keine Ahnung warum, aber Oldfield hat solches jetzt neu versucht, mit besserer Technik zwar, doch schlechterem Resultat. „Amarok“, gälisch für „Genie“, mischt die alten Zutaten – Elfenstimmern, dumpf polternde Bassdrums, Wimmergitarren, sanfte Hirtenweisen –, wirkt jedoch zerrissen und unverbunden. Dies, weil Oldfield uns dreist die Versatzstücke seiner sämtlichen Monumentalwerke neu vor- und damit einer schieren Überdosis an Déjà-vu-Erlebnissen aussetzt. „Bestenfalls“, schrieb SOUNDS einmal angesichts eines ähnlichen Opus, „kommt es zu einer Ejaculatio praecox.“ Das wäre ja immerhin etwas. „Amarok“ aber taugt nicht einmal als Aphrodisiakum.

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