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Moby „I like to score” (1997)

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Natürlich mag es der US-Komponist aus dem Technodunstkreis, wenn er erfolgreich den Nerv der Zeit und jenen der Damen trifft, doch sein Albumtitel ist gar tripeldeutig: Moby mag nämlich auch das Komponieren und Adaptieren („James Bond Theme“) von Filmmusik. Hier erreicht er, so widersprüchlich es klingt, eine gleichsam oberflächliche Tiefe; unverschämt direkt zielt er auf die Rezeptoren fürs Schöne in uns. Moby liebt die unverschleierten Reize, das wohlige Stöhnen im synthetischen Soundbad, den pumpenden Simpelbeat hinter kathedralischen Klangtiefen. Wie er dennoch immer wieder den Kitsch nur lächelnd streift, bleibt rätselhaft; vielleicht spüren wir die dunklen Seiten dieses Klangmalers, die nur manchmal klar zu sehen sind – etwa im schneidenden Joy-Division-Cover „New Dawn fades“, das wir schon vom letztjährigen Tributealbum an die britischen Düsterlegenden kennen. Der Rest seiner gesammelten Scores ist eines immer: oberflächlich tief.

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