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dEUS „The ideal Crash” (1999)
ОглавлениеMon dEUS! Die Holländer, bisher gefangen im Kittchen selbstgewählter Avantgarde, haben eine Aluleiter mit der Aufschrift „Pop“ entdeckt und mit ihr die dicke Mauer überwunden. dEUS poppen, rocken, schmeicheln, sie singen! Schöne Melodien! Und dazu plinkert manchmal ein Banjo, dazu jubelt manchmal eine satte Rhythmusgitarre, die sich strikt an den Lichtern der Hauptstraße orientiert und nicht mehr durch dunkle Seitengassen stolpert. Selbst ein Song wie „Everybody’s weird“ steckt jetzt in einem straffen Arrangement, das die nur noch im Untergrund grummelnde Kakofonie zähmt. Es scheint, als hätten dEUS das wirre Irren durch die Stile satt. Klar ist es toll, sich von Captain Beefheart genauso beeinflusst zu fühlen wie von John Coltrane oder 60er-Jahre-Soundtracks. Aber was ist das alles gegen ein Monsterriff? Gegen Dampfwalzendrums, mit denen dEUS ihr bislang zugänglichstes Album ausklingen lassen? Nichts, mögen die wenigen alten Fans protestieren. Viel, sage ich.