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James Brown „I’m back” (1999)

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Alles da. Das kurze, trockene Funkklampfenstakkato, James Browns vokale Ekstase, herzhafte Bläserfürze, hinten der Hupfdohlenchor, neuerdings sogar dosiertes Scratching, Sampling und Remixe. Nun, wir wissen ja: Im Knast lernt man am meisten, und der Godfather des Soul hat dort genug Zeit verbracht, um gerüstet zu sein fürs moderne Leben draußen, wo seine Enkel irgendwann anfingen, rumzuturnen in Dr.-Martens-Sneakers und all das, was Brown seit 1956 sang, schrie und stöhnte, zu geheimnisvollen Ghettogesten zu rappen. Der Meister also war gelehrig, und doch reißt uns seine Rückkehr ganz und gar nicht vom Barhocker. Denn das kurze, trockene Funkklampfenstakkato haben die Dr.-Martens-Kids schon zu oft gesampelt, als das man es nicht augenblicks als Selbstzitat identifizierte, und die Ekstase des Soulpaten, die er – dramaturgisch unklug – schon im ersten Song „Can’t stand it“ aus- und dann nie mehr wegpackt, wirkt oft wie gemimt – als hätte Brown sich seine alten Alben angehört, „Ah, so“ gemurmelt und im Studio die Mimese geübt. Brandheißer Funkfood, klar; gekocht aber nicht auf dem Herd, sondern in der Mikrowelle.

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