Читать книгу Im Auto um die Erde - Max Reisch - Страница 8
Bildteil 1
ОглавлениеDie »Seidenstraße« und die »Südroute« vermittelten im Altertum und Mittelalter den Austausch materieller und geistiger Güter zwischen dem Abendland und dem Fernen Osten.
Diese berühmten Karawanenstraßen werden nun dem motorisierten Verkehr erschlossen.
1933: Erstes Motorrad am Landweg nach Indien. Die berühmte »Indien-Puch« wurde auf vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Ein neues Projekt sollte nun die Strecke von Indien nach China unter die Räder nehmen. Aber der Generaldirektor fragte: Warum schon wieder mit dem Motorrad? Nehmen Sie doch unseren neuen Wagen und fahren Sie damit auf der Südroute quer durch ganz Asien …
»Vom Mittelmeer zum Gelben Meer« lautete der Auftrag. Und dann weiter, rund um die Erde. Der funkelnagelneue A2020 ahnt noch nicht, wie viele Sorgen wir auf dem 40.000 km langen Weg miteinander haben würden. Technische Daten: Vierzylinder-Motor, 1385 ccm 6/32 PS, Vierganggetriebe. Schwingachsen vorne und hinten, Fahrgestell und Motor vollständig serienmäßig; das war eine strikte Bedingung der Fabrik. »Jedermann sollte mit dieser neuen Konstruktion quer durch Asien fahren können.« Die Karosserie war eine Spezialanfertigung, die sich als zu schwer erwies und in Bagdad geändert wurde. Der Wagen verfügte über drei Sitze; der mittlere war zurückgesetzt, sodass für alle drei bequem Platz war. Hinter den beiden Außensitzen befanden sich Staukästen. Im rückwärtigen Laderaum waren Behälter für Wasser, Benzin und Öl, Ersatzteile, Konserven, Feldbetten und das persönliche Gepäck untergebracht.
Tel Aviv. In der neu gebauten Stadt verkehrten mehr Kamele als Automobile.
Palästina 1935 – Schon damals die großen Gegensätze zwischen orthodoxen Juden und modernen Arabern. Ist es heute etwa umgekehrt?
Vorbereitungen: Jeder der 14 Staaten stellte über Antrag des österreichischen Außenministeriums allerbeste Empfehlungsschreiben zur Verfügung und informierte auch die diplomatischen Vertretungen in den einzelnen Ländern, sodass wir überall angemeldet waren. – Interessant ist der Hinweis auf die Waffenlosigkeit der Expedition. Weitere Vorbereitungen betrafen die Einrichtung von Reifen-, Ersatzteil- und Benzindepots in einzelnen Stützpunkten.
Englische Luftaufnahme aus dem Jahr 1935 von der großen Oasenstadt Kerbela, nach Nedjef das zweitgrößte schiitische Heiligtum im Irak.
Die Menschen der Wüste sind immer hilfsbereit. Im Unterbewusstsein wissen sie, dass auch sie vielleicht schon morgen Hilfe brauchen werden. – Ausschaufeln des Wagens am Weg in die heilige schiitische Wüstenstadt Nedjef.
Sandsturm in der syrischen Wüste zwischen Damaskus und Bagdad. Die Luft ist mit Elektrizität geladen, Mensch und Tier sind nervös. Plötzlich wälzt sich mit hoher Geschwindigkeit die unheimliche Sandwand heran. Die Kamele kauern sich eng zusammen, die Karawanenleute legen sich, in ihre Burnusse gehüllt, im Windschatten der Warenballen unter ihre Decken. Der Autofahrer stellt den Wagen in die Richtung des Sturmes und wartet … es sei denn, die nächste Oase ist nahe.
Diesen Wüsten-Waran, das »Landkrokodil Herodots«, erlegte Helmuth Hahmann am Weg zwischen Bagdad und En Nedjef.
Die riesigen Schöpfräder am Tigris heben das Wasser in kleinen Tonkrügen nach oben. Über Aquädukte fließt es den Gärten zu.
Im Sommer war es in Bagdad üblich, mit dem Motorboot flussauf zu fahren und sich dann den relativ kühlen Fluten anzuvertrauen. Dabei geschah das Unglück, das durch die Presse – einigermaßen übertrieben – zuhause bekannt wurde und für die Expedition ein zweites Unglück war. Denn die Förderer waren der Ansicht, dass ich mich auf ein so unnötiges Abenteuer nicht hätte einlassen dürfen.
Die Altstadt von Bagdad. Hier ging schon Harun al Raschid in Verkleidung, um sein Volk zu belauschen.
Die Pferdebahn von Bagdad nach Kadimain war bis zum Jahre 1946 in Betrieb.
Die Anfänge des Autoverkehrs. Die kleinen Ford Lastwagen, Modell T, wurden maßlos überladen.
Aber für ein paar »Passagiere« war immer noch Platz.
Begräbnistürme im »Tal des Todes« der arabischen Wüstenstadt Tadmor (Palmyra), einst beherrscht von der Königin Zenobia.
Unser Grammophon in der Wüste. Ein winziges zusammenklappbares Grammophon, das Normalplatten tragen konnte, erfreute unsere arabischen Freunde in der Wüste.
Karawanenführer in der syrischen Wüste.
Noch beherrschen die Kamelkarawanen mit ihren selbstbewussten Führern das Bild der Wüste.