Читать книгу Leben des Galilei von Bertolt Brecht: Reclam Lektüreschlüssel XL - Maximilian Nutz - Страница 5
2. Inhaltsangabe 1. Szene4
ОглавлениеIn seinem »ärmliche[n] Studierzimmer« (S. 7) wird Galileo Galilei, der in Padua Mathematik lehrt, von Andrea Sarti, dem Sohn seiner Haushälterin, daran erinnert, dass die Milchrechnung nicht bezahlt ist. Wie ein roter Faden zieht sich die ökonomische Situation des Wissenschaftlers durch die erste Szene, der von der Republik Venedig, zu der die Universität Padua gehört, schlecht bezahlt wird und eine Verdopplung seines Gehalts von 500 auf 1000 Skudi erreichen möchte. Dem gegenüber steht das leidenschaftliche Forschungsinteresse Galileis, der einem wissbegierigen elfjährigen Jungen aus dem einfachen Volk den Unterschied zwischen dem alten ptolemäischen und dem neuen kopernikanischen Neues Weltbild neue Zeit Weltbild erläutert. Er lässt diesen an seiner Begeisterung teilnehmen, dass eine neue Zeit angebrochen ist, in der nicht nur das Denken, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse in Bewegung geraten. Als Andrea am kopernikanischen System zweifelt, weil es seiner Neues Sehen Wahrnehmung widerspricht, erläutert ihm Galilei anschaulich die Bewegung der Erde um die Sonne und um die eigene Achse.
Unterbrochen wird die Demonstration durch Frau Sarti, die Galilei vorwirft, ihrem Sohn »unheiliges Zeug« (S. 12) in den Kopf zu setzen, und ihm den Besuch eines jungen Herrn, Ludovico Marsili, aus sehr gutem Hause ankündigt, der bei ihm Privatunterricht haben möchte. Von diesem erfährt Galilei von einem Fernrohr als neues Instrument Fernrohr, das in Amsterdam gerade verkauft werde, er lässt sich die Art der Vergrößerungslinsen genau beschreiben und schickt Andrea zu einem Brillenmacher, der zwei Linsen nach seinen Berechnungen anfertigen soll. Galilei nimmt den jungen Mann als Schüler an, hofft aber, dass er durch eine Gehaltserhöhung bald keinen Privatunterricht mehr geben muss.
Diese Hoffnung wird durch den Besuch des Kurators der Universität zerschlagen. Mathematik sei eine »brotlose Kunst« (S. 16), deswegen werde Galileis Bitte um Gehaltserhöhung abgelehnt, außer er erfinde wieder etwas, wovon die Kaufleute profitieren. Einstweilen könne er sein Gehalt ja durch Privatunterricht aufbessern, die Republik Venedig zahle zwar wenig, garantiere aber die » Freie Forschung, schlechte Bezahlung Freiheit der Forschung« (S. 17) im Gegensatz zur Einschränkung der Gedankenfreiheit durch Kirche und Inquisition. Galilei zeigt dem Kurator eine Skizze von der Konstruktion des Fernrohrs. Als Andrea mit den Linsen zurückkommt, weist er ihn darauf hin, nichts von den neuen »Ideen« (S. 20) zu erzählen, die er noch nicht beweisen könne.