Читать книгу Time of Lust 1-4 | Erotik Paket Bundle | Alle vier Teile in einem Paket | Erotischer SM-Roman - Megan Parker - Страница 10

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Mein Herz blutet ...

Eine Tür knallte, laute Worte, eilige Schritte. Ungewohnte Hektik holte mich aus dem Schlaf. Und trotzdem, als ich kurz darauf mein Zimmer verließ, war ich ganz allein ... Niemand auf dem Flur, keiner im Bad. Ich fand es seltsam, wollte jedoch die Gelegenheit für eine ausgiebige Dusche nutzen.

Noch immer in Gedanken bei David ließ ich das angenehm kühle Wasser über meine Haare fließen. Doch was im nächsten Moment passierte, jagte mir den bis dahin größten Schreck meines Lebens ein. Damian schlug die Badezimmertür auf und noch nie zuvor hatte ich das Gesicht eines Mannes so zornig gesehen. Er packte meine Hand, riss mich aus der Felsendusche und ich fiel vor ihm auf die Knie.

»Zieh das an!«, fauchte er und warf mir mein Nachthemd auf den Boden.

»Damian, ich bin nass!«, entgegnete ich ängstlich.

»Das ist völlig egal, du ziehst das jetzt an und du wirst mir dafür noch dankbar sein!«

Ich gehorchte und mit tropfenden Haaren zerrte er mich aus dem Bad in das Zimmer nebenan, welches ich noch nie zuvor von innen gesehen hatte. Ich erschrak, als ich all die Geräte darin erblickte ... und noch viel mehr, als Santiagos kalter, verächtlicher Blick auf mich fiel. Keathan stand hinter ihm. Zögerlich bewegte sich mein Kopf nach links, zu David. Er war nur mit einer Hose bekleidet und hatte die Hände auf den Rücken gebunden. Sein Gesicht war ausdruckslos und starr, nur kurz blickte er in meine Richtung, dann sofort wieder zu Santiago.

Damian hielt meine Arme fest ... und Santiago schlug David heftig ins Gesicht.

»NEIN!«, schrie ich, und sofort drückte mir Damian seine Hand auf den Mund.

Santiago drehte sich zu mir. »Wenn du dich nicht beherrschen kannst, bricht dir Damian die Hand, das schwöre ich dir!« ... und zu Damian: »Lass ihren Mund los!«

Dann wandte er sich wieder an David, der an einer Art Gitterwand lehnte. »Wie konntest du das tun? Ich hatte dir Sex erlaubt und nicht so etwas! Warum hast du nicht einfach mit ihr geschlafen, anstatt diese Show abzuziehen? Keiner hat von dir verlangt, ihr einen Orgasmus zu bescheren!«

David biss so stark seine Zähne zusammen, dass seine Kieferknochen hervortraten, aber er antwortete nicht. Wieder schlug Santiago in sein Gesicht. Ich bekam keine Luft vor Entsetzen.

»Dreh dich um!«, befahl ihm Santiago ... und David folgte, mit Blick zur Gitterwand.

Keathan löste Davids Handgelenke. Er band sie einzeln im oberen Bereich der Gitter fest. Ich konnte nicht hinsehen, als Santiago Keathan eine lange Peitsche in die Hand gab, und hätte mich am liebsten abgewandt, aber das war unter dem strengen Griff von Damian nicht möglich.

Santiago befahl: »Zwanzig!« ... und trat zurück.

Mein Herz blutete.

David gab keinen Ton von sich, aber sein Gesicht presste sich gegen die Gitter und all seine schönen Muskeln spannten sich an. Wir konnten ihn immer tiefer atmen hören, während sich mehr und mehr Striemen an seinem Rücken abzeichneten. Seine Fäuste verkrampften sich vor Schmerzen.

Tränen liefen über mein Gesicht. Warum konnte ich jetzt nicht ohnmächtig werden? Plötzlich war es still. David atmete mehrmals hörbar aus, er blutete an ein paar Stellen. Keathan legte das ekelhafte Ding zur Seite. Ich sank auf die Knie und Damian ließ es zu. Seine strenge Hand, ohne die es mich mit Sicherheit sofort zu David gezogen hätte, suchte sich einen neuen Platz in meinen Haaren.

Santiago löste die Fesseln und David drehte sich zu ihm, sie sahen einander aus unmittelbarer Nähe in die Augen ... Santiago hasserfüllt und David musste ständig zwinkern, weil ihm der Schweiß von der Stirn tropfte. Bestimmt eine Minute lang ... Dann stützte sich Santiago mit den Händen links und rechts von ihm gegen die Stangen, er legte seinen Kopf etwas schräg und begann ihn zu küssen. David hob zum Zeichen seiner Ergebenheit seine Hände über den Kopf ... Er schloss die Augen, lehnte sich selbst mit dem wunden Rücken gegen das grobe Gitter und gab sich Santiagos Leidenschaft hin. Sie atmeten beide sehr tief, Santiago zog immer wieder ruckartig an den Eisenstangen und presste damit seinen eigenen Körper gegen David. Ich war fasziniert von dieser innigen gegenseitigen Leidenschaft. Bis er sich zum Schluss endlich ein paar Zentimeter von ihm löste und wieder in seine Augen blickte. David hatte noch immer seine Arme erhoben und sah genauso verliebt aus, wie gestern mit mir, nur dass diesmal Tränen über seine Wangen liefen ...

Santiago wandte sich von ihm ab und fuhr sich mit beiden Händen gleichzeitig durch die Haare. Sein Blick sprach tausend Worte, er wusste genau, dass er jetzt wieder der Einzige in Davids Herzen war. David ließ seine Arme fallen. Keathan ging zur Tür und hielt sie für ihn auf.

David sah mich auf dem Boden knien. Er zögerte einen Moment und versuchte, wider jede Vernunft, für mich zu sprechen. »Santiago ... bitte ...«, er hielt kurz inne, »es tut mir leid.«

Santiago stand noch immer mit dem Rücken zu ihm und dachte mit Sicherheit, die Entschuldigung habe ihm gegolten, aber bei den letzten Worten hatte David mich angesehen. Dann ging er ... und mir schauderte noch einmal beim Anblick seines Rückens.

Santiago riss mich an den Haaren zu sich hoch. Er schenkte mir sein sonst so geliebtes schiefes Lächeln, zusammen mit einer zynischen Andeutung. »Und? Was machen wir mit dir Schönes ... zu deinem Geburtstag?«

»Danke«, fauchte ich ihn an, »ich hatte mein Geschenk schon gestern ... mit David!«

Es traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Mein Herz klopfte, meine Hände zitterten ... purer Leichtsinn! Aber diese Antwort war ich David schuldig.

Santiago ließ meine Haare los und ging zwei Schritte zurück. Nachdenklich griff er mit der Hand an sein Kinn. »Na, dann werden wir versuchen, dir mindestens ebenso viel Spaß zu bereiten, hm ...?«

Ja, damit hatte ich rechnen müssen. Aber ich wollte Stärke zeigen und sah ihm direkt in die Augen, ohne zu antworten.

Santiago sprach weiter. »Ich habe mir vorgestellt, du solltest zum Geburtstag etwas Bleibendes von mir bekommen!« Er lächelte und fügte hinzu: »... aber nicht jetzt, sondern erst am Abend, und bis dahin sollst du genug Zeit erhalten, dich darauf zu freuen.«

Dann wandte er sich an Damian: »Bind sie an!«

Damian lehnte mich mit dem Rücken an die Gitterwand, streckte meine Arme nach oben und befestigte sie mit einem Riemen. Meine Haare waren noch nicht getrocknet und auch das kurze Nachthemd klebte feucht an mir. Er schob unsanft meine Beine auseinander und fixierte sie so weit außen, dass ich auf die erste Sprosse steigen musste und sich meine Arme über mir zur Gänze durchstreckten.

»Was machen wir mit ihr?«, überlegte Santiago laut. »Sie sieht doch aus wie Schneewittchen, findest du nicht?«

»Ja, vielleicht ... aber trotzdem ... das würde ich nicht tun!«, entgegnete Damian.

»Sie hat mich beleidigt, Damian!«

»Ich weiß, aber bedenke, sie ist erst zwei Wochen bei dir und ich finde sie stellt sich recht gut an. Du solltest sie nicht gleich ins kalte Wasser stoßen.«

Santiago überlegte lange, er griff sich an die Stirn, seine Mundwinkel zogen sich nach unten und schließlich lautete seine Entscheidung: »Ich bleibe dabei: Schneewittchen!«

Damian presste seine Lippen zusammen und nickte.

Santiago nickte ebenfalls, drehte sich in meine Richtung und kam mir langsam näher. Meine Gedanken überschlugen sich, ich hatte bis jetzt nur Bahnhof verstanden, trotzdem ahnte ich Schlimmes. Er legte überraschend zärtlich seine Hände an meine Hüften und berührte mit seinen heißen Lippen nur ganz sachte meine Wange. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und seine Zunge, die an mir fast unmerklich leckte. Zentimeter für Zentimeter hauchte er mir zarte Liebkosungen ins Gesicht. Er bedeckte meine Schläfen mit warmer Atemluft und ich spürte den leichten Druck seiner schönen Lippen an meiner Stirn. Es war hauptsächlich sein übertrieben tiefer Atem, der meinen ganzen Körper in Erregung versetzte. Dann spürte ich eine Berührung zwischen meinen Beinen ... nicht seine Finger ... etwas Kaltes, Unförmiges drückte fest gegen mich. Was auch immer es war, auch ich musste nun schwer atmen. Der Druck verstärkte sich und ich spürte, es wollte in mich eindringen. Santiago stöhnte erregt in meinen Mund ... und ich konnte nicht verhindern, so feucht wie ich war, dass dieses unregelmäßig runde Ding in mich schlüpfte.

Ich spürte den kühlen Gegenstand in meinem Unterleib und es erregte mich, als wäre es ein Teil von Santiago gewesen. Er hatte seinen Mund ständig leicht geöffnet und wanderte damit langsam zur anderen Seite meines Gesichtes, fast ohne mich richtig zu berühren. Ab dem Moment, wo seine Lippen auf meine trafen, sie sanft umkreisten, ohne mich zu küssen, wurde meine Begierde unkontrollierbar. Er hielt mit einer Hand mein Kinn hoch und ich konnte seine Zungenspitze fühlen, wie sie hauchzart über meinen Mund strich. Plötzlich nahm das Ding in mir eine kreisende Bewegung auf, es summte ganz leise. Ich inhalierte seinen Atem und fühlte mich voller Hingabe mit ihm vereint. Er begann gefühlvoll an meiner Oberlippe zu saugen ... und ich verlor meine Beherrschung ... ich konnte nicht mehr stillhalten, stattdessen schob ich für den Bruchteil einer Sekunde meinen Kopf nach vorn, wollte mir einen richtigen Kuss von ihm stehlen, aber er wich sofort zurück und brachte das Ding in mir zum Schweigen.

Enttäuscht ließ ich meinen Kopf hängen und versuchte, meinen Atem wieder zu normalisieren. Santiago setzte sich auf eine Art Massagetisch und sprach zu Damian: »Fang an!«

Ich blickte auf und sah, wie Damian in Hüfthöhe eine extrem lange Metalllade aus der linken Wand zog, sie erinnerte mich sofort an die Aufbewahrung von Toten im Leichenschauhaus, nur viel schmaler und niedriger. Panisch aktivierte ich meine Stimme. »Das ... das ist nicht euer Ernst ... ich leg mich da nicht rein!«

Santiago lächelte selbstgefällig und schwieg.

»Was hat das mit Schneewittchen zu tun?«, fragte ich.

»Du kannst da drin schlafen und warten, dass ein Prinz kommt, der dich wachküsst ...«, antwortete er grinsend.

»Und wann genau kommt der?«, fragte ich ihn und blieb dabei bewusst bei seiner perversen Märchengeschichte.

Er zuckte nur mit den Schultern.

Meine Stimme wurde lauter. »Ich könnte da drin ersticken!«

Santiago gab mir keine Antwort mehr.

»DAMIAN!«, rief ich verzweifelt.

Von ihm bekam ich wenigstens eine Antwort, allerdings nicht die, die ich erwartet hatte. »Versuche, dich zu beruhigen ... und hör auf zu sprechen!«

Mein Herz klopfte heftig, ich redete mir selbst ein, dass sie mir nur Angst einjagen wollten. Bestimmt würden sie die Lade zuschieben und gleich wieder öffnen. Ich überlegte kurz, ob ich zuvor schon mal an Platzangst gelitten hatte, konnte aber keine Hinweise darauf in meiner Erinnerung finden. Trotzdem, dieses Gefängnis wirkte total eng und ich konnte schließlich nicht vorausahnen, wie mein Körper oder viel mehr meine Psyche darauf reagieren würde.

Damian band meine Hände und Füße los, er nahm mich auf seine Arme und legte mich mit den Füßen voraus von oben in die Metallschale. Sie war innen gar nicht gerade, sondern ergonomisch geformt und fast genau für meine Größe gebaut. Ich griff mit einer Hand nach Damians T-Shirt und krallte mich daran fest. Ich versuchte, ihn so verzweifelt anzusehen, wie ich nur konnte.

Er blickte etwas unsicher zu Santiago.

»Mach weiter!«, hörte ich aus dem Hintergrund.

Damian wirkte gar nicht mehr so furchteinflößend wie sonst. Lieber hätte ich eine ganze Nacht mit ihm verbracht ... und Ersticken gespielt ... als das hier! Fast mitleidig sah er mich an.

»Lass mich los«, ermahnte er mich leise.

Ich schüttelte den Kopf, als hätte ich eine Chance gehabt.

»Lass mich los«, befahl er zum zweiten Mal, genauso ruhig und geduldig.

Widerwillig löste ich meine Finger von seinem T-Shirt.

Damian drehte vorsichtig an einem Rad und ganz langsam schoben sich die Seitenwände figurumspielend an meinen Körper. Er legte mir meine Hände auf die Brust und das Unding drückte seitlich bis an meine Rippen, es formte meine Taille nach, begrenzte meine Beine und fixierte sogar meinen Kopf. Behutsam zog er all meine Haare unter mir hervor und drapierte sie hübsch auf meinen Schultern ... Mittlerweile war mein Nachthemd fast getrocknet. Er spannte einen Gurt über meine Stirn, über meine Hände und meine Knie, sodass ich mich nicht mehr hätte aufsetzen können. Ich atmete panisch ... Damian legte mir zur Beruhigung seine Hand auf meine Augen ... vielleicht konnte er aber auch einfach meine hilfesuchenden Blicke nicht mehr ertragen. Als er sie wegzog, stand Santiago neben mir und berührte meinen unteren Bauch.

»Ich werde an dich denken ... Und immer wenn ich an dich denke, wirst du es fühlen.«

Der enge Stirngurt ließ nicht zu, dass ich nickte.

»Willst du mir noch etwas sagen?«, fragte Santiago.

Ich musste kurz überlegen. Die Frage, die mir auf der Zunge brannte, »Wie lange?«, würde er mir ohnehin nicht beantworten. Meine einzige Chance sah ich darin, ihn zu beschwichtigen.

Meine Stimme zitterte: »Ich liebe dich.«

Seine Mundwinkel zogen sich wieder nach unten ... Endlos erschienen mir die Sekunden, in denen sein Blick mich fesselte. »Das glaube ich dir nicht!«, antwortete er kühl.

Angst breitete sich in meinem Herzen aus und trieb mir bittere Tränen aus den Augen. Verschwommen sah ich ein letztes Mal sein Gesicht, dann wurde es dunkel.

Ein Riegel fiel ins Schloss und mit einem Schlag war es stockfinster. Mein Herz raste, ich atmete keuchend. Noch immer hoffte ich auf einen schlechten Scherz ... Sie wollten mich testen ... Ja, es war bestimmt eine Art Prüfung. Ich versuchte, meinen Atem zu kontrollieren, um zu lauschen, ob ich jemanden reden hören würde. Es dauerte Minuten, bis ich mich beruhigt hatte, ständig quälte mich das Gefühl, zu wenig Luft zu bekommen. Als es mir schließlich gelang, einigermaßen flach zu atmen und sogar kurz mal die Luft anzuhalten, trat ein unscheinbares Surren einer Lüftung in den Vordergrund. Davon abgesehen ... einsame Stille. Wenigstens war jetzt klar, ich würde nicht ersticken. Ich durfte nur nicht den Verstand verlieren. Ich musste mir eine Beschäftigung suchen, mein Hirn brauchte ganz klare Aufgaben, um nicht angesichts dieser ausweglosen Lage in Panik zu verfallen. Als erstes wollte ich meine Bewegungsfreiheit testen. Unten beginnend. Meine Zehen ... konnte ich bewegen. Die Füße ... waren ziemlich zusammengepresst und die Fußsohlen standen an der unteren Wand an. Knie, Oberschenkel, Hüfte ... keine Chance. Damian hatte mir die Hände überkreuzt auf die Brust gelegt und mit einem Gurt niedergebunden. Ich versuchte, die eine Hand unter der anderen herauszuziehen ... und es gelang mir. Beachtlich, ich hatte also die Wahl, ob ich meine Hände nebeneinander oder überkreuzt auf meiner Brust liegen haben wollte. Und ... ich konnte mich mit einer Fingerspitze am Kinn kratzen. Damian war so nett zu mir.

»Sss ... aaah ...« Das hatte ich fast vergessen ... Das unförmige Ding in mir begann, sich mit einem heftigen Stoß gegen meine Bauchdecke zu bewegen. Mehrere große Kugeln schienen umeinander zu rotieren und bahnten sich dabei gemeinsam einen Weg durch meinen Unterleib. Ich verkrampfte mich, umklammerte mit den Fingern meine Schlüsselbeinknochen und war mir noch nicht im Klaren darüber, ob ich es gut finden oder ob es mich schmerzen würde, wenn ich locker ließe. Noch bevor ich zu Ende denken konnte, war es vorbei. Ich atmete erleichtert aus. Plötzlich fing es wieder an. Ich sah Santiago förmlich vor mir, wie er am Pool oder beim Essen saß, und mit der Fernbedienung spielte. Immer und immer wieder. Ich kam gar nicht dazu, locker zu lassen oder mich zu entspannen, so schnell war es auch schon wieder vorbei. Nach einiger Zeit konnte ich zwischendurch auch keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich schwebte in einem finsteren Nichts. Jeder ruckartige Beginn der Bewegungen riss mich aus der Stille und ließ mich bis auf die Knochen erschrecken. Das Schlimmste jedoch war meine Erwartungshaltung, sodass ich es oft schon für einen Segen hielt, wenn es in mir rotierte, denn so lange hatte ich nichts zu befürchten. Irgendwann, in einer längeren Pause, löste sich in meiner Vorstellung mein ganzer Körper in Luft auf, ich konnte ihn nicht spüren, blutleer und gelähmt, bis auf meinen Unterleib. Ich wusste nicht mal mehr, ob ich meine Augenlider offen oder geschlossen hatte. Das ganze Universum bestand nur noch aus meinem Unterleib. Ich wartete, um zu erschrecken. Und es wurde immer heftiger. Wie ein Blitz traf es mich jedes Mal ... fuhr in mein Herz, schoss in alle Gliedmaßen und ich bekam einen Schweißausbruch. Noch immer wollte ich es vermeiden, meinen Verstand zu verlieren, aber ich konnte nicht mehr. Mein Körper gehörte ihm. Er steuerte all meine Empfindungen. Beim letzten Einsatz musste ich sogar aufschreien und erschrak mich dann noch zusätzlich vor meiner eigenen Stimme. Wie ein kleines Baby, das man erschreckt hatte, begann ich zu weinen. Einzig und allein mein Unterkiefer bewegte sich dabei und schluchzte zitternd nach Luft. Ich spürte, wie meine Haare von den Tränen durchnässt wurden, die über mein Gesicht nach hinten liefen.

Meine Bauchmuskeln schmerzten, ich konnte sie nicht mehr anspannen, musste locker lassen und verzweifelte fast dabei. Völlig ungeschützt war ich nun seiner Willkür ausgeliefert und wartete auf den nächsten Einsatz. Da war er ... Ich hatte das Gefühl, ich konnte den Schlag förmlich hören und er würde meinen Kopf zerschmettern. Doch diesmal bewegte sich gar nichts ... Ich musste es mir nur eingebildet haben. Plötzlich fiel ein Lichtstrahl auf meine Brust. Vermutlich war ich gestorben und das war nun der Himmel. Es blendete so stark, dass ich nur blinzeln konnte. Bis sich mitten in der Helligkeit die Konturen einer Person abzeichneten, die mich ansah ... Santiago.

Er griff nach meinen überkreuzten Händen und ich erschrak so entsetzlich, dass es mir wieder einen Stich im Herzen versetzte und all meine Muskeln zuckten. Gleichzeitig kreischten meine Lungen nach Luft, als hätte man mich soeben vor dem Ertrinken gerettet.

Er hielt meine Hände fest und sah mich lächelnd an. »Ich dachte, ich sehe mal zwischendurch nach dir, ob du auch Spaß hast ...«

Mein Atem ging schwer ... Ich konnte nicht denken ... Es dauerte einige Sekunden, bis ich das Wort »Zwischendurch« realisiert hatte ...

»Kannst du noch eine Stunde durchhalten?«, fragte er mit sanfter Stimme.

Ich sah ihn nur an und versuchte, mich auf meinen Atem zu konzentrieren, im nächsten Moment wusste ich schon gar nicht mehr, was er gefragt hatte. Alles plätscherte irgendwie an mir vorbei ...

»Zahira?«

Es kam kein Ton aus mir raus ...

Santiago aktivierte sein Handy. »DAVID!«

Kurz darauf hörte ich die Tür. »Zahira!«, erklang Davids weiche Stimme.

Meine Augen suchten nach seinem Gesicht.

»Wie geht es dir?«, fragte er skeptisch.

Ich rang nach Luft. Kein Ton.

David griff mir an den Hals. Wieder durchzuckte es meinen ganzen Körper vor Schreck.

»Sie hat einen Schock!« Er seufzte und sah Santiago böse an.

Der nahm die Hand von mir und wich einen Schritt zurück. David löste die Seitenwände und Gurte von meinem Körper. Er griff unter mich und hob mich aus der Versenkung ... Mein Kopf fiel in den Nacken, alles hing schlapp an mir herunter.

Irgendwoher kam Damians Stimme: »Ich hatte dich gewarnt!«

Santiago schlug die Tür von außen zu.

Als ich merkte, dass David mich auf dem Massagetisch ablegen wollte, klammerte ich mich an ihn. Mein Kopf richtete sich auf und meine Arme legten sich um seinen Nacken. Über seine Schulter hinweg begann ich so laut zu schreien, dass es wahrscheinlich Santiago auf dem Flur noch einen Schrecken versetzte. David umfasste mich ganz fest. Mein Schrei mündete in Keuchen und Erleichterung. David ließ meine Füße zu Boden und hielt trotzdem mein ganzes Gewicht in seiner Umarmung. Ich beruhigte mich mit der Stirn an seinem warmen Hals.

»Wir tragen sie rüber«, schlug Damian vor.

»Sie muss etwas trinken ... Und wahrscheinlich hat sie heute auch noch nichts gegessen!«, entgegnete David.

»Okay, trag du sie rüber und ich lasse ihr etwas bringen.«

David überlegte. »Gut, aber ich möchte nicht bei ihr bleiben, Edward oder Marcus sollen das übernehmen, ich muss mit Santiago reden ... Wir können das heute Abend nicht machen.«

Damian hielt uns die Türen auf und David legte mich vorsichtig auf meinem Bett ab. Plötzlich fiel ihm etwas ein. »Hast du einen Snakeball drin?«, fragte er mich.

Ich nickte zaghaft und griff zwischen meine Beine, konnte aber nichts fühlen ... Es gab anscheinend keine Schlinge, an der man ihn herausziehen konnte. Er war ganz allein da drin.

David zeigte mir etwas Ähnliches wie ein kleines Pendel, er stützte sich über mich und erklärte: »Wir machen das mit einer Schnur und einem Magnet ... Komm, halte dich an mir fest!«

Er kam mit seinem Gesicht dicht an meine Wange, sein Brustkorb legte sich auf mich und ich umfasste seine Schultern. Erinnerungen an gestern Abend schlichen sich in mein Gehirn. Ganz liebevoll hielt ich ihn fest und fühlte mich sicher und beschützt. Er legte vorsichtig seine rechte Hand zwischen meine Beine und ein Finger glitt zärtlich in mich. Eine gefühlvolle Drehbewegung ... und ich hörte ein leises Klicken. Das musste der Magnet gewesen sein, der am Snakeball angedockt hatte. David zog jetzt sanft an der Schnur und das runde Ding stieß von innen gegen meine Muskeln.

Ich zuckte.

»Entspann dich ...«, hauchte er in mein Ohr.

Er probierte es noch drei- oder viermal ... erfolglos. Mein verkrampfter Unterleib gab ihn nicht frei. Dann begann David mich am Hals zu küssen, die Wärme seiner geschmeidigen Lippen durchströmte meinen ganzen Körper ... und sofort ließen meine Muskeln locker. Im nächsten Moment war ich das Gerät los, das stundenlang Psychoterror auf mich ausgeübt hatte.

David umarmte mich noch einmal innig. »Willst du Edward oder Marcus?«, fragte er mich.

Ich krallte meine Finger in seinen Unterarm. »Geh nicht weg!«, flehte ich ihn an.

Er tippte mit der anderen Hand in sein Handy ... Kurz darauf stand Edward neben uns. David löste sich mit sanfter Gewalt von mir und Edward übernahm meine Krallen.

»Darf er hier sein?«, fragte ich David panisch.

»Ja, mach dir keine Sorgen!«

»Ganz sicher?«

»Santiago weiß Bescheid.«

Ich seufzte.

Edward war Balsam für meine angespannten Nerven. Von ihm hatte ich nichts zu befürchten. Im Gegenteil, er war sehr fürsorglich, saß die ganze Zeit neben meinem Bett und passte auf, dass ich genug trank. Immer wieder reichte er mir kleine Häppchen zu essen.

»Willst du mir erzählen, was passiert ist?«, fragte er vorsichtig.

Aber ich wollte nicht darüber reden. Ich konnte es nicht.

»Willst du mir vielleicht erzählen, was Santiago heute Abend mit mir vorhat?«, fragte ich später. »Er hat gesagt, er möchte mir etwas Bleibendes schenken ...«

Edward seufzte schwer, dachte kurz nach und schüttelte schließlich den Kopf. War ja nicht anders zu erwarten.

»Aber du weißt es?«, hakte ich nach.

Er nickte zögerlich.

»Wissen es alle außer mir?«

Edward lächelte. »Ja.«

Na großartig. »Er wird mir wieder wehtun, oder?«

»Zahira ... ich kann nicht ... reden wir von etwas anderem ...«

Ich drehte mich zur Seite und verkroch mich unter meiner Decke.

»Zahira ...«

»Lass mich!«

Geduldig blieb er neben mir sitzen. Jetzt erst merkte ich, wie erschöpft ich war. Mein Bewusstsein begann zu schwinden und ich sank in einen tiefen traumlosen Schlaf.

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