Читать книгу Ellen - Melanie Schmitt - Страница 10
Kapitel 7
ОглавлениеPhillip
So was hätte er Bill nicht zugetraut. Widern ihn die Straßenkinder nicht an? Hat es was mit dieser Ellen zutun? Fragen. So viele Fragen schwirren Phil im Kopf rum. Aber auf keine hat er eine passable Antwort.
Er lehnt sich um Bus nach vorne und drückt auf den Halteknopf, da er die nächste Station aussteigen muss. Auf Schule hat er heute echt keinen Bock. Aber was soll man machen? Der High School Abschluss rückt schließlich immer näher. Vor dem Schultor trifft er Jessica und Sarah. „Hi Phil“, sagt Sarah.
„Sarah. Ich muss dir was erzählen!“, entgegnet er und umarmt die zwei Mädchen zur Begrüßung.
„Und mir nicht oder was.“, wirft Jess ein. Sie hatte er ja ganz vergessen. Soll er es ihr auch sagen? Es ist offensichtlich das Jess was von Bill will. Genauso offensichtlich ist auch das Bill nichts von ihr will. Aber entweder ist Jessica blind oder sie ignoriert die Tatsache und versucht trotzdem mit allen Mitteln Bill für sich zu gewinnen. Angenommen Jessica wüsste von Ellen, dann wäre sie nicht so begeistert oder besser gesagt Eifersüchtig. Aber anderseits zwischen Bill und Ellen läuft nichts. Hofft er zumindest.
Phil hat sofort beschlossen Sarah die Sache zu erzählen. Bill, einer der gutaussehenden Jungs der ganzen Schule hilft zwei Straßenkindern. Das sich dieser Satz wie eine Schlagzeile für die Zeitung anhört wird Phillip zwei Sekunden später bewusst. Aber es gleicht wirklich einem Skandal. Dass Bill mal so etwas macht, hätte bestimmt niemand erwartet. Wo er doch immer die Kinder so runter machte. Straßenkindern ist einfach nicht zu Helfen. Phil möchte es seinen Freundinnen erzählen um es Bill heimzuzahlen. Bill kann sich doch nicht mit den Geschwistern abgeben!
„Da kommt Bill!“, sagt Jessica.
„Ich erzähl es euch später. Erst mal so viel: geht Bill aus dem Weg. Nicht fragen, tut´s einfach! Wie gesagt ich erzähl es euch später, wenn die Schule fertig ist.“, ordnet er an.
„Hey Leute.“, kommt Bill ihnen entgegen oder eher gesagt möchte er ihnen entgegen kommen, doch Phillip zieht Jess und Sarah Richtung Klassensaal von ihm weg.
Da es keine feste Sitzordnung im Saal gibt, setzt Phil sich zwischen Jonas und Nick. Die Mädchen gesellen sich zu Ihresgleichen. Keine zwei Minuten später kommt Bill in den Saal. Als er die Lage erfasst hat fällt ihm die Kinnlade runter. Phillip grinst Schadenfroh. Tja so passiert es. Schließlich setzt Bill sich zu Jackson. Doch dann geht Jess zu Bill und begrüßt ihn, als wäre alles ganz normal, genauso wie Sara. Na super, so hatte er sich das nicht vorgestellt. Vertrauen ihm seine Freundinnen etwa nicht? Herr Paine kommt in den Saal und beginnt den Unterricht. Mitten in der Stunde bekommt Phil zwei Zettel. Von Bill und Sarah. Zuerst nimmt er sich den von Sarah: Ich hab keinen Grund mich von Bill fern zu halten, also tu ich es auch nicht. Das Gleiche gilt für Jessica!
Na toll! Ausgerechnet Sarah schreibt ihm so was. Schon seit längerer Zeit versucht er bei ihr zu Punkten. Bei ihr schreibt Phil nichts zurück, das ist ihm gerade zu Blöd. Jetzt nimmt er sich den Zettel von Bill vor. Was geht denn mit dir ab? Ich hab kein Verbrechen begangen! Klar?
Zum Glück klingelt die Schulglocke und Phil muss nichts zurück schreiben.
„Hey Phil! Wart mal, ich muss mit dir reden!“, hört er Bills Stimme. Seufzend bleibt er stehen und dreht sich zu seinem Freund um.
„Was?“, sagt er genervt.
„Findest du es jetzt ernsthaft so schlimm?“, fragt Bill und hört sich so an, als wäre ihm die Meinung von Phillip wichtig.
„Ach keine Ahnung! Lass mich einfach in Ruhe.“, motzt Phillip.
Schnell läuft Phil weiter und lässt Bill alleine im Gang zurück.
Nachdem Unterricht, durch den er sich mühsam geschleppt hat, wartet Phillip bis Bill den Nachhauseweg antritt und erzählt dann die ganze Geschichte Jessica und Sarah. Jessica reagiert genauso wie Phillip erwartet hatte.
„Okay das geht wirklich überhaupt nicht!“, sagt sie.
„Was meinst du, Sarah?“, fragt Phil und guckt in ihre schönen grünen Augen.
„Ich weiß nicht. Es war immerhin sehr hilfsbereit von Bill. Was ich mich nur frag ist, ich kenn Bill mittlerweile schon recht lang und bestimmt wollt er nicht das du uns die Sache weiter erzählst.“ Typisch Sarah, sie kriegt alles raus und trifft es auf den Punkt.
„Ja er hat gesagt ich soll‘s niemandem sagen. Aber ich weiß das ich mich auf euch verlassen kann und ihr es nicht weitererzählt.“
„Ja, kannst dich auf uns verlassen. Aber… was machen wir jetzt wegen Bill?“, sagt Jess, die sich noch nicht ganz von dem Schock erholt hat.
„ Jeder verhält sich ihm gegenüber so, wie er es für richtig hält. Bill bekommt es sowieso raus, dass du es uns gesagt, da er die veränderte Verhaltensweise registriert.“, sagt Sarah.
„Wenn du meinst.“, murmelt Phillip. Irgendwie ist er enttäuscht, dass Sarah nicht genauso empfindet wie er. Jess scheint damit zu kämpfen ihre Eifersucht wegzudrängen. Doch für Eifersucht gibt es ja eigentlich überhaupt keinen Grund.
Phil verabschiedet sich und geht nach Hause, währenddessen er überlegt, was zu tun ist.