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Mein Gänschen

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Da kommt die Wuni-Mutter und bringt ein kleines, gerade geschlüpftes Gänschen mit, das sich einen Fuß gebrochen hat. Mama nimmt das Gänschen auf. Der Papa macht ihm eine kleine Schiene an den Fuß. Ich gebe ihm den Namen „Gretl“.

Die Gretl überlebt. Sie hinkt zwar immer, aber ich mag sie. Papa richtet in der kleinen Ecke hinter dem Hoftürl einen kleinen Stall für sie ein. Stolz führe ich meine Gretl jeden Tag zum Bach. Damit beweise ich, dass ich auch was habe. Die Gretl läuft mir nach und hört auf ihren Namen. Sie wächst und wird schwer.

Ja, was sollen wir im Winter mit ihr machen? Ich will, dass sie im Zimmer überwintert. Das lehnt Mama ab. Als es schon Spätherbst ist, ist eines Tages die Gretl weg. Ich fange zu weinen an. Da erzählt mir Papa, er habe die Gretl nach Stammham zu den Stockingers (Hausname) gebracht, damit sie dort mit den anderen Gänsen überwintern könne. Im Frühjahr werde er sie wiederholen.

Was wirklich aus der Gretl geworden ist, erfahre ich nicht, aber ich habe sie nie mehr gesehen.

Aus, Äpfel, Amen (2) Ria, de Kloa 1948 bis 1951

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