Читать книгу Aus, Äpfel, Amen (2) Ria, de Kloa 1948 bis 1951 - Mia May-Esch - Страница 31

Jahresausklang

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Der Herbst bricht an. Man merkt schon richtig, dass die Tage kürzer werden. Der Herbstwind weht über die Stoppelfelder. Das Laub auf den Bäumen färbt sich bunt, fällt herab und wir machen aus Blättern Drachen. Papa bastelt mit mir sogar einen aus Papier, den er an einer langen Schnur befestigt. Anschließend geht er mit mir auf die Straße und wir lassen unseren Eigenbaudrachen steigen. Papa kann schnell laufen und ich laufe lachend neben ihm her.

Die Holzfahrerei ist für dieses Jahr vorbei. Mama hat alles Mögliche eingeweckt. Einen Vorrat an Eiern hat sie in Kalk eingelegt, denn im Winter legen die Hennen weniger. Wenn man überhaupt welche kaufen kann, dann sind sie sehr teuer. Der erste Schnee fällt dieses Jahr auch bald und es geht mit Riesenschritten auf das Weihnachtsfest zu.

Seit dem Wintereinbruch ist der Papa zu Hause. Er muss stempeln, denn für Maurer gibt es zu dieser Jahreszeit keine Arbeit, aber irgendeine Beschäftigung gibt es immer. In den letzten Tagen sitzen die Frauen mit ihm zusammen und schleißen Federn. Die Bawett-Oma ist auch da. Über die Knie haben sie eine Decke gebreitet, damit der Flaum nicht so an der Kleidung hängen bleibt. Mama vermutet, der Papa und die Bawett haben was miteinander. Ich bin zwar ein völlig unbedarftes Kind, aber ich merke auch, dass die zwei unter der Decke „fusseln“, außerdem tauschen sie vielsagende Blicke aus. Der Papa trinkt auch zu viel.

Das Weihnachtsfest verläuft ruhig und ein wenig armselig, aber wir Kinder freuen uns über die Geschenke und die Weihnachtsferien, an denen wir oft Schlitten fahren dürfen. Den Jahreswechsel verbringen wir bei der Mutti und alle sind da. Mutti, Onkel Hans, Robert, Ludwig, Tante mit Beate, Mama, Papa und ich.

Es ist kaum zu glauben, dass wir alle in dem einen Zimmer Platz haben. So trudeln wir in das Jahr 1949.

Aus, Äpfel, Amen (2) Ria, de Kloa 1948 bis 1951

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