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Der Sommer, die Ferien und der Herbst

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Die Zeit verfliegt schnell, das Schuljahr geht zu Ende und die Ferien stehen vor der Tür. Im August begeht Mutti ihren 30. Geburtstag. Aber außer Glückwünschen, einem Strauß Wiesenblumen, einem Hefezopf und Lindes Kaffee gibt es nichts. Unsere Freizeit verbringen wir meistens draußen. Das ganze Dorf ist ein Spielplatz. Der Bach ist da, das Gstockets, wir können Häusl- und Strickhüpfen, Schussern, Kreisel und Reifen treiben. Wenn es besonders heiß ist, dürfen wir wieder an den Lukasweiher und dort baden. Auch wenn Mama meint, ich würde dreckiger heimkommen als ich hin bin. Und wenn das Wetter schlecht ist, sind wir beim Hennamo. Langweile kennen wir nicht.

Aber wenn ins Holz gefahren wird, dann müssen Beate und ich mit. Wir werden gar nicht lange gefragt, wir haben einfach mitzukommen und fleißig zu helfen. Wenn wir mal ein Gesicht machen, dann meint Mama: „Ihr wollt eich im Winter ja auch in die warme Stube neihocka, oda vielleicht ned?“ Dagegen kann man nichts sagen. Auch wenn ein „Schwammerlwetter“ ist, muss ich einfach mit. Aber meist werden diese Arbeitstage trotzdem schöne Tage, wenn wir mit dem Wagerl durch Wald und Flur fahren und dabei lachen und singen und wenn wir vor der Heimfahrt in einer Lichtung auf Baumstämmen sitzen und uns an kaltem Kaffee und Marmeladenbroten gütlich tun.

Einmal im Jahr bekommen wir eine größere Holzlieferung. Da fährt der Gockelbauer mit dem Bulldog hinaus und wenn wir Glück haben, dürfen wir darauf mitfahren. Daheim geht es dann weiter. Das Holz muss geschnitten und zerhackt werden. Das machen der Papa und Onkel Hans. Wenn die nicht da sind, wird diese schwere Arbeit von den Frauen erledigt. Die Holzscheitl zu einem schönen Holzstoß aufzuschlichten, das ist wieder unsere Arbeit. Mama überwacht das mit Argusaugen, damit der Stoß einen festen Stand hat und nicht einfällt.

Wenn die Ernte reif ist und gemäht wird, geht es mit dem „Ächern“ weiter. Da ist es oft sehr heiß, der Schweiß rinnt nur so runter, wenn wir barfuß durch die Stoppelfelder gehen und uns nach jeder Ähre bücken.

Trotz der Arbeit sind die Ferien viel zu schnell vorbei.

Aus, Äpfel, Amen (2) Ria, de Kloa 1948 bis 1951

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