Читать книгу Aus, Äpfel, Amen (2) Ria, de Kloa 1948 bis 1951 - Mia May-Esch - Страница 17
Was man alles essen kann!
ОглавлениеIn Lenting kommen immer neue Flüchtlinge, eigentlich Vertriebene, an. Damit dringen aber auch viele neue Dinge in mein Leben vor. Ich kann viele für mich interessante Erfahrungen sammeln! Da gibt es Sachen zum Essen, von denen ich vorher nie etwas gehört habe: Hutzelbrühe, Dillsoße, Hefeknödel, Sauerampfersalat, Maiskuchen, Krautsuppe und, und … Da sind Dinge dabei, die mir sehr gut schmecken. Dazu gehören die Zwetschgenknödel und der Mohnkuchen. Leider probiert Mama solche Dinge nie aus.
Als der Herr Dietz der Mama erzählt, dass er einen Salat oder eine Suppe aus Milleschockn (Löwenzahn) isst, da sagt Mama gar nichts mehr. Einmal treffen wir ihn, als er nicht nur Milleschockn, sondern auch Brennnesseln brockt.
„Haben Sie jetzt Hasen oder Ziewerl?“, fragt ihn Mama.
„Nein, daraus macht meine Frau einen Brennnesselsalat oder Brennnesselsuppe. Das ist sehr gesund. Sie müssen das mal probieren.“
Da verdreht Mama nur noch die Augen, packt mich an der Hand und wendet sich zum Gehen. „Brennnessel und Milleschockn essen! Geh, geh ma, Hosenfuadda brauch ma wirkle net. Da solln ma uns nacha ah no as Mai verbrenna! Na, na, na, do hert sich doch da Gmüshandel auf! (Komm, gehen wir, Hasenfutter brauchen wir wirklich nicht. Da sollen wir uns auch noch den Mund verbrennen. Nein, nein, da hört sich doch der Gemüsehandel auf.)
So notig san ma doch net.“