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Papa wieder zu Hause

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Nach der Entlassung 1947 aus der russischen Kriegsgefangenschaft und seiner Heimkehr findet sich Papa wieder gut zurecht. Er genießt das wiedergewonnene Leben in der Heimat, auch wenn dieses bescheiden verläuft. Einige Male muss er jedoch in die Gemeindekanzlei, die von zwei Kriegsversehrten, dem Herrn Modauer Karl und dem Herrn Meier, verwaltet wird. Der Papa nimmt mich immer mit. Da höre ich, wie sie ihm Fragen stellen. Wo genau er im Krieg gewesen sei, wo in der Gefangenschaft, was er noch alles wisse, welche Männer gefallen und welche noch in der Gefangenschaft seien. Papa gibt zwar gewissenhaft Auskunft, aber ich merke, dass er nicht gerne über diese Zeiten spricht.

So weit es möglich ist, wird er von Mama verwöhnt. Er ist der Herr im Haus; er verdient den Lebensunterhalt oder bekommt im Winter Stempelgeld. Das Bett im Zimmer steht natürlich nur für ihn bereit. Mama schläft auf dem Sofa in dem kleinen Flur. Wenn es schneit, treibt der Wind, wie auch im Dachkammerl bei der Mutti, den Schnee durch die schlecht schließende Tür bis vor das Bett. Beim Aufstehen stehen wir barfuß im Schnee.

Wenn Besuch im Dachkammerl übernachtet, müssen Beate und ich „zu Hause“ schlafen. Für Beate bedeutet dies, dass sie die Nächte in der nassen, kalten und finsteren Wohnung mit den eisigen Wänden bei ihrer Mutti verbringen muss. Ich schlafe zusammen mit Mama auf dem schmalen Sofa im Flur. Ich liege an der Wand; wenn Mama sich umdreht, muss ich das auch tun, denn sonst reicht der Platz überhaupt nicht.

Papa hat wieder seine schlanke Figur. Das Wasser ist weg. Er hat auch schon einen schweren Malarieanfall hinter sich. Jetzt im Winter hat Papa keine Arbeit, er geht zum „Stempeln“. Dazu muss er jeden Montag nach Kösching, um sein Stempelgeld abzuholen. Nun hat er ein altes Herrenfahrrad. Damit kommt er überall gut hin, auch nach Kösching. Das ist sehr wichtig, denn wer nicht kommt, kriegt auch nichts! Ohne Stempel kein Geld!

Aus, Äpfel, Amen (2) Ria, de Kloa 1948 bis 1951

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