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Die Erstbeichte

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Einige Tage vor dem Fest ist es so weit. Wir treten zur Erstbeichte an! In der kühlen Kirche knien wir sündigen Kinder in der ersten Reihe. Unser hochwürdiger Herr Pfarrer, der Beichtvater, kommt, schreitet mit strenger Miene an uns vorbei, setzt sich in den Beichtstuhl, zieht den Vorhang zu und ein Kind nach dem anderen geht zur Beichte.

Nun bin ich an der Reihe. Mit wackligen Knien tapse ich zum Beichtstuhl, denn meine gefühlte Sündenlast drückt mich fast zu Boden. Ich knie mich hin und beginne mit zittriger Stimme meine Sünden zu bekennen.

„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. In Demut und Reue bekenne ich meine Sünden. Erstes Gebot … (Ich muss leiser reden, denn sonst kennt hernach das ganze Dorf meine Sünden …) Ich habe heilige Namen oft leichtsinnig ausgesprochen.“ So geht es durch mein Sündenregister. Natürlich habe ich nicht gegen alle Gebote gesündigt. Auch im sechsten Gebot habe ich keine Verfehlungen.

Mein Beichtvater stellt noch einige Fragen, dann bekomme ich die Absolution. Zur Buße bete ich die auferlegten Gebete und kehre noch ganz in mich gekehrt, aber frei von jeder Sünde heim. Ich schaue in den Spiegel. Der Heiligenschein fehlt mir, außerdem muss ich aufpassen, dass ich nicht noch vor der Heiligen Erstkommunion neue Sünden begehe.

Ich merke, dass es nicht immer ganz einfach ist, ohne Sünden zu leben, besonders, was meine Einbildung betrifft.

Aus, Äpfel, Amen (2) Ria, de Kloa 1948 bis 1951

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