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Einleitung

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»Peru ist von diesem Augenblick an frei und unabhängig durch den Volkswillen und durch die Rechtmäßigkeit seiner Forderungen, die Gott schütze. Es lebe das Vaterland! Es lebe die Freiheit! Es lebe die Unabhängigkeit!« (Hall 1824, 193–194; vgl. Ortemberg 2009, 86)

Mit diesen erhabenen Worten verkündete General José de San Martín am 28. Juli 1821 auf dem Hauptplatz von Lima die Unabhängigkeit Perus von Spanien. Trotz der feierlichen Proklamation vor Tausenden von Zuschauern sollte es noch Jahre dauern, bis die letzten spanientreuen Truppen das Land verließen. Erst die Niederlage in der Entscheidungsschlacht von Ayacucho besiegelte das Ende der spanisch-monarchischen Herrschaft in Südamerika. Tatsächlich endete die spanische Herrschaft in Peru mit der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde durch Vizekönig José de la Serna e Hinojosa nach der Niederlage seiner Truppen gegen Simón Bolívars Befreiungsheer unmittelbar nach der Schlacht von Ayacucho am 9. Dezember 1824. Bis im April 1825 war auch Hochperu (das heutige Bolivien) von spanischen Truppen befreit. Am 22. Juni 1826 kapitulierten die letzten spanischen Truppen, die sich 14 Monate lang in der uneinnehmbaren Hafenfestung Real Felipe in der Nähe Limas verschanzt hatten.

Alljährlich gedenkt Peru der Proklamation der Unabhängigkeit, die das Ende der spanisch-monarchischen Herrschaft und den Beginn als souveräner, republikanischer Staat symbolisiert. Die Nationalfeiertage erstrecken sich jeweils über drei Tage (28.–30. Juli) und werden mit großem Aufwand – inklusive einer Militärparade – gefeiert. Im Jahr 2021 begeht Peru den zweihundertsten Jahrestag der Unabhängigkeit. Wie beim 100-jährigen- bzw. 150-jährigen Jubiläum wird das Andenland weder Mühe noch Kosten scheuen, um den Feiern einen würdigen Rahmen zu verleihen und sie zu einem denkwürdigen Großanlass internationalen Zuschnitts zu machen. Für Nichtperuaner ist das eine gute Gelegenheit, sich mit der neuzeitlichen Geschichte des Andenlandes näher vertraut zu machen.

Das vorliegende Buch beschreibt die Geschichte Perus der letzten zwei Jahrhunderte, angefangen bei den Wirren der Unabhängigkeitskämpfe bis hin zur Gegenwart. Es basiert auf meinem umfangreichen Handbuch zur Geschichte Perus (2016, Bd. 3), ergänzt durch die Erkenntnisse der neuesten internationalen Fachliteratur. Auf eine landeskundliche Einführung folgt der historische Hauptteil. Kastentexte machen auf Besonderheiten und Charakteristiken des Andenlandes aufmerksam oder ermöglichen es, gewisse Sachverhalte über einen längeren Zeitraum hinweg zu verfolgen. Den Schluss bildet ein Glossar, das die wichtigsten Fachausdrücke und fremdsprachigen Begriffe erläutert. Am Ende eines jeden Kapitels finden sich Hinweise auf Standardwerke, empfehlenswerte Neupublikationen und deutschsprachige Bücher. Für detaillierte Quellen- und Literaturangaben sei auf das erwähnte Handbuch verwiesen. Wer aktualisiertes statistisches Material zu Themen wie Demografie, Sprachenvielfalt, Gesundheit, Bildung, Wohnen, Regierung oder Wirtschaft sucht, wird im Online-Anhang fündig (Link siehe Impressum).

Noch ein Wort zur Rechtschreibung. Für zahlreiche peruanische Namen, Orte und Begriffe besteht eine verwirrende Vielfalt von Schreibweisen. Als Beispiel sei die ehemalige Hauptstadt des inkaischen Reichs genannt, die bald als Cusco oder Cuzco, bald als Qosqo oder Q’osqo geschrieben wird. Der Verständlichkeit halber wird im Folgenden die gebräuchlichste Schreibung verwendet, wobei Einheitlichkeit als das Leitprinzip gilt.

Peru

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