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Schmal, aber gut zu gehen: der Weg zum Reitstein

Hinab zur KönigsalmVon der Plattenalm führt ein schmaler Pfad, in etwa die Höhe haltend, mit viel Aussicht in die Tiroler Nachbarschaft ostwärts zum Schildenstein hinüber. Unter dem Gipfel stößt man auf den AV-Weg, der die Blaubergalm mit der Königsalm verbindet. Kürzer, aber nicht leicht zu finden, ist der direkte Abstieg zur Alm. Man folgt zunächst den Spuren nordöstlich in eine seichte Grasmulde am Platteneck-Rücken. An ihrem Rand entdecken wir eine rote Markierung und ein Steinmännchen – der Einstieg zum Abstieg. Der gut begehbare Weg quert zunächst die Nordhänge des Plattenecks, steigt dann steil ab in das weitläufige Wiesengelände der Königsalm. Die wartet mit zwei architektonischen Überraschungen auf: der über 40 Meter langen Almhütte von 1723 und dem danebenstehenden Bau, der einem Schweizer Chalet verblüffend ähnlich sieht. Kein Zufall. König Max I. Joseph ließ das Chalet Suisse in den 1820er-Jahren errichten, als in Wildbad Kreuth Molkekuren nach Schweizer Vorbild groß in Mode kamen. Im Erdgeschoss des doppelstöckigen Baus befand sich die Molkekammer, darüber ein eleganter Salon. Er verzeichnete zu Zeiten der Wittelsbacher öfters prominenten Besuch. So soll Österreichs Kaiserin Sisi hier gewesen sein, wohl zu Fuß, im Gegensatz zur russischen Zarin Alexandra, die sich in einer Sänfte auf die Alm tragen ließ.


Eine echte Idylle: die Bodigbergalm. Am Horizont: Roß- und Buchstein

Auf der WM-Strecke bergabWir halten’s mit Sisi, die bekanntermaßen gern in den Alpen wanderte, und nehmen den breiten Weg, der das weitläufige Almgelände nach Norden hin quert und in seinem Randbereich auf die Straßenzufahrt mündet. Die wird von Wanderern wie Mountainbikern rege frequentiert; im Winter – sofern ausreichend Schnee liegt – ist sie eine beliebte Rodelbahn. Auf der 1400 Meter langen Strecke mit einem Gefälle von durchschnittlich 13,6 Prozent wurden 1984 sogar Weltmeisterschaften ausgetragen. Der Sieger bei den Herren, Alfred Kogler aus Österreich, war exakt 4 Minuten und 49,92 Sekunden unterwegs. Bei den Damen gab es einen dreifachen Triumph der Italienerinnen. Wir sind ein gemischtes Doppel, fußläufig unterwegs und brauchen deshalb deutlich länger.

Vergessene Berge

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