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Das affirmative und das problematisierende Moment von Theologie

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Aus dem Gesagten ergibt sich, dass Theologie weder ohne ein affirmatives, die eigene Glaubensgemeinschaft bejahendes Moment, noch ohne ein kritisches, der eigenen Glaubensgemeinschaft distanziert gegenüberstehendes Moment auskommt. Fehlt eines der beiden, kann nicht mehr von Theologie gesprochen werden. Kombiniert man diese Merkmale mit den bereits eingeführten Polen von positiver und spekulativer Arbeit, ergeben sich folgende Cleavages oder Spannungsgefüge:


Grafik 1: Cleavages theologischen Arbeitens

Theologie in Spannung

Der Grafik liegt die Annahme zugrunde, dass keine Theologie ohne vier Momente auskommt: das der affirmativen Bejahung von religiösen Überzeugungen der eigenen Gemeinschaft, das der Problematisierung dieser Überzeugungen und der sie formulierenden Institutionen, das der positiven „Bezugnahme auf die Bezugnahme auf Sachverhalte“, und das der spekulativen Bezugnahme auf Sachverhalte. Welcher Aspekt wie gewichtet wird, muss stets neu verhandelt werden und hängt von zeitlichen oder sozialen Umständen, von der Diskurs- und Pluralitätsfähigkeit einer Religionsgemeinschaft sowie von den Einstellungen der Theologenschaft ab. Die Grafik zeigt eine Theologin, die vor allem positiv-problematisierend arbeitet, ohne das affirmative und das spekulative Moment aufzugeben. Man könnte sich jedoch auch einen Theologen vorstellen, der stärker spekulativ-problematisierend, spekulativ-affirmativ oder positiv-affirmativ arbeitet.

Einführung in die Systematische Theologie

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