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Mein persönlicher Zugang zum Thema
ОглавлениеDamit Sie besser einordnen und verstehen können, welche Inhalte und vor allem welche Beispiele ich für dieses Buch ausgewählt habe, ist es hilfreich, wenn Sie meinen persönlichen Zugang zum Thema Schlagfertigkeit kennen. Ich habe dieses Buch so aufgebaut, dass ich folgende drei Bereiche meines Lebens miteinfließen lasse:
1)Die Sicht des Schlagfertigkeitstrainers und des Coaches: Es ist, wenn man so will, mein »täglich Brot«, mich mit den Untergriffen und Angriffen, die mir Kundinnen und Kunden in meinem Coachingraum berichten, auseinanderzusetzen und gemeinsam wirkungsvolle Strategien zu entwickeln. Ich werde viele Beispiele aus meiner Tätigkeit als Schlagfertigkeitstrainer und auch als Coach anführen. Die konkreten Praxisfälle sind aus Gründen der Vertraulichkeit selbstverständlich anonym und auf eine Weise verfremdet, dass die Anonymität meiner Kundinnen und Kunden garantiert ist. Die Kernaussagen und die gezogenen Lehren der Praxisbeispiele bleiben trotzdem vollkommen erhalten.
2)Die Sichtweise des Politiktrainers und Politologen: Neben meinem Studium der Politikwissenschaften in Kombination mit Rechtswissenschaften in Österreich und Großbritannien liegen meine Anfänge in der Kommunikation und Rhetorik ebenfalls in der Politik. Bis heute zählen Politikerinnen und Politiker zu meinen Kundinnen und Kunden. Daher bringe ich auch aus diesem Bereich Beispiele und versuche aufzuzeigen, welche Techniken wir daraus auch in privaten Situationen und beruflichen Kontexten wirkungsvoll anwenden können. Sie müssen also keine Politikerin oder Politiker sein, um für Ihr Leben etwas mitnehmen zu können. Auch die Vertraulichkeit meiner Kundinnen und Kunden aus dem Politbetrieb wird in diesem Buch geschützt, und auf Fragen bei Vorträgen, für wen konkret ich in dem Feld arbeite, antworte ich immer mit einem Lächeln: »Nur für die Guten.«
3)Die dritte Sichtweise ist eine sehr subjektive: Wie bereits die Anekdote im Vorwort zeigt, gibt es sehr persönliche Beweggründe, warum ich begonnen habe, mich mit Kommunikation und später konkret mit Schlagfertigkeit zu beschäftigen. Ich weiß selbst sehr gut, wie es sich anfühlt, »sprachlos« zu sein, und musste mir vieles im Bereich der Schlagfertigkeit für mein privates wie berufliches Leben selbst erarbeiten. Hatte ich zuerst Bedenken, meine eigenen wunden Punkte und Schwächen in diesem Buch offen anzusprechen, so ergibt es an manchen Stellen jedoch nur Sinn, wenn ich zu Ihnen auch persönlich ehrlich bin, indem ich wahre Begebenheiten aus meinem Leben erzähle und wie ich heikle Situationen gemeistert habe oder auch, was mir weniger gut gelungen ist. Damit nun meine Familie sowie mein Freundes- und Bekanntenkreis nicht unnötig nervös werden an dieser Stelle, so kann ich beruhigen: Auch mein privates Umfeld habe ich beim Schreiben geschützt beziehungsweise in einigen Fällen direkt um Erlaubnis gefragt, ob ich bestimmte Beispiele ansprechen darf. Ich gehe daher in Bezugnahme auf den Buchtitel davon aus, dass auch ich selbst noch weitere Familienfeiern »zu überleben« habe und nach der Veröffentlichung nicht überall ausgeladen werde.
Mehr ein Zugang oder eine Haltung als eine Sichtweise ist der Ansatz, dieses Buch humorvoll und mit einem Augenzwinkern zu schreiben, wie Sie hoffentlich ohnehin bereits auf den ersten Seiten bemerkt haben. Ich nehme zwar mein Thema und die Anliegen meiner Kundinnen und Kunden sehr ernst, doch ist es mir genauso wichtig, mich selbst auch mal »auf die Schippe« – oder auf Österreichisch »auf die Schaufel« – zu nehmen. Über sich selbst lachen zu können und damit Selbstironie zuzulassen ist gerade im Bereich der Schlagfertigkeit wichtig, auch wenn mir beides mal mehr, mal weniger gelingt. Ob es in diesem Buch klappt, überlasse ich Ihrem Urteil.