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3. Analyse von De confusione linguarum § 9–15 3.1 De confusione linguarum im Gesamtwerk Philons

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Das Sprachverständnis Philons wird ausgehend von dem Traktat Conf erarbeitet. Vorab ist der Traktat in das Gesamtwerk Philons einzuordnen.1 Dieses gliedert sich in exegetische Kommentare, philosophische und apologetische Schriften. Conf ist Teil der Kommentare, die ihrerseits in drei Kategorien eingeteilt werden: In ‚Fragen und Antworten zu Genesis und Exodus’ (beinhaltet nur in Armenisch überlieferte Schriften), ‚Erklärungen des Gesetzes’ und in den allegorischen Kommentar, zu dem Conf zu zählen ist.2 Sterling nimmt an, dass die Kommentarreihe für „advanced students in Philo’s school or other Jewish exegetes“3 geschrieben wurde. Maren R. Niehoff differenziert zwischen der Leserschaft von ‚Fragen und Antworten zu Genesis und Exodus’ und dem allegorischen Kommentar: „[W]hile the Allegorical Commentary addresses specialized and highly educated readers, the Question and Answers aims at more primary education, perhaps of young students in the Jewish community.“4 Die prägnantesten und bedeutendsten Schriften des allegorischen Kommentars sind die drei Bücher Legum allegoriae. In ihnen wird das Vorgehen Philons, biblische Verse nach und nach in den Blick zu nehmen, einzelne Probleme und Fragestellungen herauszuarbeiten und allegorisch auszulegen, besonders deutlich. Gekennzeichnet ist das methodische Vorgehen durch Fragen und Antworten. Die Fragen ergeben sich aus der Versexegese, die Antworten bewegen sich auf der allegorischen, häufig auch ethischen Ebene.5 Die Bedeutung des allegorischen Kommentars lässt sich mit Niehoff folgendermaßen formulieren: „(…) it constitutes the first extant systematic inquiry into the book of Genesis, providing an in-depth analysis of each verse in light of its allegorical dimension as well as scholarly questions on the literal meaning.“6

Die Besonderheit des philonischen Denkens liegt darin, dass erstmals der Versuch unternommen wird, mit Hilfe der Philosophie die Texte des Alten Testaments zu erklären.7

Das Sprachverständnis des Paulus im Rahmen des antiken Sprachdiskurses

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